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Was Hütter an der Eintracht stolz macht

Der Frankfurt-Erfolgscoach spricht auch über den Hinteregger-Wechsel.

Was Hütter an der Eintracht stolz macht Foto: © getty

Adi Hütter treibt die Eintracht Frankfurt zu einem echten Höhenflug: Sechs Spieltage vor Ende der deutschen Bundesliga hat der Österreicher mit seinem Verein als Tabellen-Vierter vier Punkte Vorsprung auf Mönchengladbach und belegt damit gegenwärtig einen Champions-League-Fixplatz - und das nach schwierigem Start in seine Amtszeit.

Der Eintracht gingen im Sommer viele Leistungsträger verloren, ein peinliches Erstrunden-Aus im DFB-Pokal und vier Bundesliga-Spiele ohne Sieg waren ebenfalls nicht optimal. Seither läuft es für den Bern-Meistermacher der letzten Saison aber wie am Schnürchen, mit einem Punkteschnitt von 1,95 ist der Österreicher in dieser Hinsicht gar der erfolgreichste Frankfurt-Trainer aller Zeiten.

"Die Mannschaft hat es rasch geschafft, meine Ideen auf dem Platz umzusetzen, und spielt begeisternden und attraktiven Fußball. Das macht mich schon stolz", sagt der 49-Jährige im Interview mit der "Kleinen Zeitung".

Hinteregger habe Wechsel nicht provoziert

Einer seiner Erfolgsgaranten ist Martin Hinteregger, der nach seiner Ausbootung beim FC Augsburg in Frankfurt anheuerte. Die Darstellungen, dass der ÖFB-Verteidiger seinen Abgang mit der Kritik an Trainer Manuel Baum provoziert habe, um zur Eintracht zu gehen, wird von Hütter gekontert.

"Bis zu seiner Suspendierung in Augsburg haben wir keine Sekunde an Martin gedacht. Als klar war, dass er frei ist, haben wir uns intensiv mit ihm beschäftigt. Bruno Hübner und Fredi Bobic sagten: 'Ein guter Spieler'. Ich habe gesagt: 'Ein sehr guter Spieler'. Ich kannte ihn von meiner Zeit als Salzburg-Trainer. Ich erinnere mich an ein Europa-League-Spiel bei Celtic. Ich hab geglaubt, der spielt alleine gegen die dort. Er hat jeden Zweikampf, jedes Kopfballduell gewonnen, ist alles abgelaufen, hat richtig gut von hinten herausgespielt", so der Trainer.

Auch in der Offensive kann Hütter auf Leistungsträger zurückgreifen, etwa Luka Jovic, der seinen Wert mit der Wahnsinns-Saison in Frankfurt gehörig steigerte und jetzt bei Großklubs wie Real, Barcelona und Manchester City auf dem Zettel steht.

Die Spieler-Entwicklung ist ein zentrales Anliegen Hütters: "Wenn du den Einzelnen besser machst, machst du die gesamte Mannschaft besser."

Ilzer in Frankfurt zu Gast

Hütter weiß, dass Erfolg für seine Zukunft als Trainer essentiell ist: "Als Aktiver reicht oft eine gute Halbsaison und du bist nach vier Jahren noch immer für fünf Klubs interessant. Wenn du als Trainer bei drei, vier Stationen nicht erfolgreich bist, ist es so gut wie vorbei."

Zu diesem Erfolg gehöre es, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Dass die Möglichkeiten zur weiteren Steigerung mit der Eintracht in Deutschland durch die Umstände limitiert sind, zeigt er trotzdem auf: "In Deutschland haben Bayern und Dortmund ganz andere Möglichkeiten. Was wir aber machen: Wir versuchen, jeden Tag bestmöglich zu arbeiten, das Maximum herauszuholen."

Wie das bei der Eintracht genau gemacht wird, durfte zuletzt auch Christian Ilzer beobachten. Der Trainer des Wolfsberger AC wird, wie Adi Hütter, von Christian Sand beraten. Auch in Bern war der WAC-Coach schon zweimal bei Hütter zu Gast.

"Er hat ein breites Spektrum an Wissen und Erfahrungen. Das hilft ihm, ein sehr guter Trainer zu werden", schätzt Hütter über seinen Kollegen ein.

Am Donnerstag gastiert Eintracht Frankfurt im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinales bei Benfica Lissabon (ab 21:00 Uhr im LIVE-Ticker).

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