"Das ist schnell wieder abgehakt"
Ein spezielles Duell war es allemal, von 2015 bis 2017 waren Burgstaller und Leibold beim 1. FC Nürnberg noch Teamkollegen. Trotz seiner Provokation meint der im Sommer von Schalke nach St. Pauli gewechselte Angreifer: "Ob er dann treten muss, weiß ich nicht. Wahrscheinlich war das auch im Affekt."
Einfluss auf sein bisher gutes Verhältnis zu Leibold soll das nicht haben. "Das ist schnell wieder abgehakt. Ich kenne Tim ja aus Nürnberg-Zeiten. Von dem her glaube ich nicht, dass er mir etwas Wildes wollte." Für den HSV-Kicker war es eine Aktion "aus den Emotionen heraus". "Ach was, Frustfoul... Ich glaube, Herr Aytekin hat es so bewertet. Er ist normal ein Bomben-Schiedsrichter, der viele richtige Entscheidungen trifft." Ob man nach der 90. Minute unbedingt noch Rot geben musste, wollte der 27-Jährige aber nicht verstehen.
Burgstallers Prophezeiung traf ein
Burgstaller feierte hingegen noch ausgelassen die Siegesserie mit seinen Jungs auf dem Platz. Mit einer Pyroshow hatten die St. Pauli-Fans das Team noch vor dem Derby angestachelt, das zeigte Wirkung. Beim Siegtreffer trat eine Prophezeiung Burgstallers ein.
"Guido hat zu mir gesagt, dass wir noch eine Chance kriegen werden", verriet Siegtorschütze Kyereh nach dem Schlusspfiff. So kam es dann auch. "Den trifft er überragend. Das zeichnet ihn auch aus", freute sich Burgstaller, dass seine Vorahnung dann auch wirklich eintraf.
Für Cheftrainer Timo Schultz war es "die gute, alte St. Pauli-Taktik. Das entscheidende Tor nicht zu früh schießen." Kyereh jubelte: "Das haben wir uns alle zu hundert Prozent verdient." Und Kapitän Ziereis versprach: "Es wird sicher noch das ein oder andere Bierchen getrunken."
Das kann man schon mal machen. Im sechsten Derby in der 2. Liga feierte St. Pauli im Stadtderby bereits den dritten Sieg bei zwei Unentschieden und nur einer Niederlage. Mit dem Sieg stieß man den HSV noch dazu in eine Krise, die das Ziel Aufstieg zur Zitterpartie werden lässt.