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Vorwürfe bei den LASK-Frauen: Der Verein reagiert

Die "Athletiker" weisen die Vorwürfe von sich und erklären, wie die Abläufe mit verletzten Spielerinnen funktionieren.

Vorwürfe bei den LASK-Frauen: Der Verein reagiert Foto: © GEPA

Laut einem Bericht des "Profil" werfen zwei Spielerinnen des LASK vor, dass sie trotz Schmerzen zu einem Einsatz gedrängt wurden (mehr dazu>>>).

Nun reagiert der LASK auf die Vorwürfe in einer umfassenden Aussendung. "Eine Spielerin, die verletzt oder angeschlagen war, spielt nur, nachdem die medizinische Abteilung, nach vorangegangener Begutachtung, sie als einsatzbereit erklärt hat und sie sich einsatzbereit fühlt", heißt es dort.

Es werde keine Spielerin zu etwas gezwungen oder gedrängt: "Es liegt im beidseitigen Interesse, einer Spielerin, die verletzt oder angeschlagen ist, ehestmöglich wieder zu voller Gesundheit und folgerichtiger Einsatzfähigkeit zu verhelfen. In Rücksprache und unter Begleitung der medizinischen Abteilung wird der Rehabilitationsprozess zum frühestmöglichen Zeitpunkt gestartet. Dieser Prozess umfasst im ersten Schritt im Regelfall das Training in der Kraftkammer und auf dem Ergometer."

Auch auf andere im Artikel vorgebrachte Vorwürfe wird in der Aussendung eingegangen, die hier in voller Länge nachzulesen ist:

"Ad 1) Spielerinnen kommen bei Verletzungen nicht zum Einsatz. Eine Spielerin, die verletzt oder angeschlagen war, spielt nur, nachdem die medizinische Abteilung, nach vorangegangener Begutachtung, sie als einsatzbereit erklärt hat und sie sich einsatzbereit fühlt. Im Fußball ist es Usus, dass Spieler und Spielerinnen, die kurz vor der Halbzeit eine Auswechslung wünschen, motiviert werden, bis zur Halbzeit durchzuspielen, um die Wechselperioden zu schonen. Sollte ein Weiterspielen nicht möglich sein, wird sie – ungeachtet der aktuellen Spielminute – ausgewechselt.

Ad 2) Es wurde und wird keine unserer Spielerinnen zu etwas gezwungen oder gedrängt. Es liegt im beidseitigen Interesse, einer Spielerin, die verletzt oder angeschlagen ist, ehestmöglich wieder zu voller Gesundheit und folgerichtiger Einsatzfähigkeit zu verhelfen. In Rücksprache und unter Begleitung der medizinischen Abteilung wird der Rehabilitationsprozess zum frühestmöglichen Zeitpunkt gestartet. Dieser Prozess umfasst im ersten Schritt im Regelfall das Training in der Kraftkammer und auf dem Ergometer.

Ad 3) Es wird kategorisch ausgeschlossen, dass Markus Eitl eine Spielerin beleidigt hat. Der Ton im Leistungssport und insbesondere auf dem Fußballplatz ist lauter, aber nicht niveaulos oder beleidigend.

Ad 4) Die Morgenumfrage wird nicht per WhatsApp, sondern mit dem Tool "Strykerlabs" im Rahmen von fünf Fragen durchgeführt, um den aktuellen Fitnesszustand der Spielerinnen zu evaluieren und im Folgenden die Belastungssteuerung für die Trainings- und Spieleinheiten valide zu optimieren. Sollte eine Spielerin in besagter Umfrage keinen optimalen Fitnesszustand aufweisen, wird seitens Trainer- und Physiotherapieteam sofort das Gespräch gesucht, um einer etwaigen Überbelastung prophylaktisch entgegenzuwirken und weitere Maßnahmen zu setzen. Über eine Kommentarfunktion in besagtem Tool haben die Spielerinnen zusätzlich die Möglichkeit, ihre Beschwerden auf kurzem Wege mitzuteilen. Im Nachgang an das Training wird umgehend die "RPE" (Rate of Perceived Exertion) abgefragt, also die gefühlte Ermüdung nach dem Training.

Ad 5) Die in den Vereinbarungen enthaltene Verschwiegenheitsregelung dient ausschließlich dem Zweck, interne Informationen – insbesondere Geschäfts- oder Betriebsgeheimnisse sowie sportliche und taktische Inhalte – zu schützen. Solche Bestimmungen sind im Sport wie auch in jedem anderen professionellen Umfeld absolut üblich und notwendig. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Wenn eine Spielerin für den LASK aktiv ist und ein Familienangehöriger gleichzeitig bei einem anderen österreichischen Frauenteam tätig ist, wäre es klarerweise kontraproduktiv, wenn vor einem direkten Duell etwa der Matchplan oder taktische Details besprochen würden. Genau solche Situationen sollen durch die Klausel verhindert werden – nicht aber die private Kommunikation im Allgemeinen. Es geht somit rein um den Schutz von vereinsinternen Abläufen und Informationen, wie er im professionellen Sport international völlig üblich ist.

Ad 6) Die im Bericht getroffene pauschale Aussage, Spielerinnen würden ausschließlich eine monatliche PRAE von EUR 720,00 erhalten, entspricht nicht der Realität. Nahezu alle Spielerinnen der ersten Mannschaft sind beim LASK pflichtversichert und damit kranken- und unfallversichert. Dies gilt insbesondere für Spielerinnen aus dem Ausland, die überwiegend in einem regulären Angestelltenverhältnis stehen. Für jene wenigen Spielerinnen, die auf PRAE-Basis tätig sind – ein in Österreich im Breiten- und Amateurspitzensport übliches und gesetzlich klar geregeltes Modell – stellt der LASK dennoch eine umfassende medizinische Versorgung sicher. Dazu zählen etwa:

  • die Übernahme von MRT-Untersuchungen bei einem Privatarzt

  • die Bezahlung von Operationen, darunter zuletzt eine Kreuzbandoperation bei einem privaten Spezialisten

  • regelmäßige sportmedizinische und physiotherapeutische Betreuung

Die PRAE ist ein gesetzlich verankertes Modell, das in ganz Österreich angewendet wird. Die Einstufung als Nebenbeschäftigung sowie die steuer- und abgabenfreie Ausgestaltung liegen nicht im Einflussbereich des LASK, sondern ergeben sich direkt aus den gesetzlichen Rahmenbedingungen – insbesondere für Studentinnen oder berufstätige Spielerinnen. Hierzu wird auf die entsprechenden gesetzlichen Bestimmungen und den Sportlerleitfaden verwiesen. Darüber hinaus stellt der LASK einem großen Teil der Spielerinnen eine Wohngelegenheit zur Verfügung, was insbesondere für ausländische Spielerinnen eine wesentliche zusätzliche Unterstützung darstellt.

Die pauschale Behauptung, Spielerinnen seien unzureichend medizinisch betreut worden, entspricht nicht den Tatsachen."

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