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Frankreich krönt sich in Moskau zum Weltmeister

In einem torreichen WM-Finale bezwingen "Les Bleus" Kroatien.

Frankreich ist Weltmeister! Die Franzosen setzen sich im Finale der FIFA WM 2018 in Russland mit 4:2 gegen Kroatien durch. "Les Bleus" holen zum zweiten Mal nach 1998 den WM-Titel.

Ein Eigentor von Mario Mandzukic nach einem – zu Unrecht gepfiffenen – Freistoß von Antoine Griezmann sorgt in der 18. Minute für die Führung der Franzosen. Es ist das erste Eigentor in einem WM-Finale. Zehn Minuten später gleicht Ivan Perisic mit einem Schuss ins Eck aus (28.).

Ein Elfmeter-Tor von Antoine Griezmann in der 38. Minute bedeutet die neuerliche Führung Frankreichs. Dem Strafstoß vorangegangen ist ein Handspiel von Perisic, das der argentinische Referee Nestor Pitana nach Video-Entscheidung erkennt.

Nach der Pause legt die "Equipe Tricolore" nach. In der 59. Minute trifft Paul Pogba mit einem Schuss aus 17 Metern. Kylian Mbappe setzt in der 65. Minute noch einen drauf. Nach einem großen Patzer von Goalie Hugo Lloris bringt Mario Mandzukic die Kroaten in der 69. Minute noch einmal heran.

Die Franzosen gingen zwei Jahre nach dem verlorenen Duell mit Portugal bei der Heim-EM 2016 als Sieger aus einem Endspiel hervor. Und das mit dem mit im Schnitt 26 Jahren und 90 Tagen jüngsten WM-Finalteam seit Argentinien 1978. Kroatien bleibt ein gern gesehener Gegner, auch im sechsten Duell gab es keine Niederlage und den vierten Sieg. Zwei davon bei WM-Turnieren.

Beide Teams konnten personell aus dem Vollen schöpfen. Wenig überraschend kamen bei den Franzosen jene elf Spieler zum Einsatz, die auch beim Halbfinal-1:0 gegen Belgien in der Startformation gestanden waren. Kroatien-Teamchef Zlatko Dalic setzte auf jene Akteure, die auch beim 2:1-Sieg nach Verlängerung über England begonnen hatten.

Kroaten beginnen stark

Nach der feierlichen Schlussfeier legten die Kroaten gleich gut los, waren trotz einem Tag weniger Regeneration und der größeren Strapazen aufgrund von drei Verlängerungen bissiger, aggressiver und mutiger. Die Franzosen waren auf eine stabile Defensive bedacht, gingen kein Risiko ein. Das Spiel nach vorne war fast gar nicht vorhanden, der erste Treffer gelang ihnen aber trotzdem. Griezmann bekam einen strittigen Freistoß zugesprochen und seine Hereingabe lenkte Mandzukic unglücklich per Kopf ins eigene Tor ab.

Die Kroaten ließen sich davon aber nicht beirren, zogen ihr Spiel weiter durch und wurden auch schnell belohnt. Nach Modric-Freistoßflanke und Vrsaljko-Weiterleitung landete der Ball über weiteren Stationen bei Perisic, der Kante mit einem Haken aussteigen ließ und das Leder mit links ins lange Eck knallte (28.). Völlig verdient für die spielbestimmenden Kroaten.

Umstrittener Elfer

Ihnen fehlte an diesem Tag aber das nötige Glück. Ivan Perisic bekam den Ball nach einer Griezmann-Ecke unglücklich an die Hand und der argentinische Schiedsrichter Nestor Pitana entschied nach genauem Studium der TV-Bilder auf Elfmeter. Griezmann behielt die Nerven und verwandelte souverän. Die Kroaten hätten beinahe wieder postwendend zurückgeschlagen, Ante Rebic traf den Ball aus bester Position aber nicht richtig (40.).

Wenige Minuten nach Seitenwechsel sorgten vier Flitzer für eine kurze Unterbrechung. Danach ging es munter weiter und machten die Franzosen den Sack zu. PSG-Jungstar Mbappe leitete das 3:1 mit ein. Griezmann legte in der Folge ab auf Pogba, der im zweiten Versuch traf, nachdem der erste Abschluss noch geblockt worden war.

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Mbappe krönte seine nach der Pause deutlich stärkere Vorstellung zudem mit dem 4:1, schoss wuchtig ins Eck ein. Der Stürmer avancierte mit 19 Jahren und 207 Tagen zum zweitjüngsten WM-Final-Torschützen aller Zeiten. Nur die brasilianische Legende Pele war 1958 beim Erfolg gegen Schweden mit 17 Jahren jünger.

Kroatien drohte plötzlich ein Debakel, ein haarsträubender Schnitzer von Hugo Lloris ließ die "Vatreni" aber nochmals hoffen. Der Frankreich-Goalie schoss Mandzukic an, der Ball kullerte ins Tor. Die Wende lag aber nicht mehr in der Luft, obwohl die Dalic-Truppe alles nach vorne warf. Die Franzosen durften deshalb in der Folge die rund 37 Zentimeter große und 6,14 Kilogramm schwere Gold-Trophäe in den Himmel strecken.

Mittelstürmer Oliver Giroud blieb im gesamten Turnierverlauf ohne Treffer. Das war ein gutes Omen, hatte doch auch beim zuvor einzigen WM-Triumph 1998 mit Stephane Guivarc'h ein etatmäßiger Angreifer nicht ins Tor getroffen gehabt. Zudem ging eine weitere Serie weiter: Frankreich hat weiterhin noch nie ein Länderspiel verloren, wenn N'Golo Kante und Pogba in der Startelf standen. In 19 Partien gab es 15 Siege und vier Remis. Der Titelgewinn lohnt sich auch finanziell: Die FIFA schüttet 38 Millionen Dollar (32,64 Mio. Euro) als Prämie für den Sieger aus.

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