Kühbauer: „Der Grat ist schmal, das weiß ich auch“
Denn die Ausgangsposition macht es für die Grün-Weißen alles andere als einfach. Abwarten, volle Offensive oder defensive Kontrolle? Schließlich muss ein 0:1 umgedreht werden, mindestens ein Tor ist dafür Pflicht.
Trainer Didi Kühbauer, der ebenfalls von keinem Wunder sprechen will, „da man schon ganz andere Dinge gesehen hat, aber es wäre eine Sensation“, steht vor der Qual der Wahl.
„Der Grat ist schmal, das weiß ich auch“, entgegnet der Chefbetreuer auf Nachfrage. Diverse Vermutungen, Rapid müsse auf Offensive schalten, erstickt der Burgenländer früh im Keim.
Denn prinzipiell ist er noch immer überzeugt, dass die Ausrichtung im Hinspiel in Wien die richtige war. Defensiv, aber kompakt und stabil, nur mit zu wenig Entlastung nach vorne.
Mut statt Übermut – eher defensiv statt Offensiv-Risiko
Mut kann man sich bekanntlich nicht kaufen, Kühbauer ist aber davon überzeugt, dass man in Mailand einen selbstbewussten Auftritt wie in der zweiten Hälfte in Wien braucht, als man Lunte gerochen hatte.
„Mut bedeutet ja nicht, dass man mit acht Offensivspielern spielt. Es war die richtige Entscheidung, dazu stehe ich nach wie vor. Inter Mailand ist keine schlechte Mannschaft und hätte das ausgenützt. Wir werden auch in Mailand ein ähnliches System spielen. Mit absoluter Offensive gibt man ihnen viele Räume – und das kann dann schlecht ausgehen“, verrät der 47-Jährige.
Auch im Meazza-Stadion wird die Kompaktheit und das Defensivverhalten entscheidend sein, um darauf aufbauend Nadelstiche in der Offensive setzen zu können.
Im Hinspiel war das gut gelungen, weil man kaum Großchancen von Inter zuließ und nur durch einen unglücklichen Elfmeter ins Hintertreffen gelangte. Das damalige Problem ortet Kühbauer aber im Spiel nach vorne, das in den ersten 45 Minuten zu unkontrolliert war und somit keine Entlastung brachte.
Strebinger nennt die Grundvoraussetzung für richtige Balance
„Wir müssen schon die Balance finden“, weiß der Coach, der die Qualität der Gegenspieler hervorstreicht, welche die kleinsten Fehler bestrafen werden.
Strebinger pflichtet ihm in dieser Hinsicht bei: „Wir müssen die richtige Mischung finden. Wir müssen verteidigen – uns ist klar, dass Inter mehr vom Spiel haben wird. Aber das heißt nicht immer, dass die Mannschaft, die mehr am Ball ist, erfolgreich ist.“