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Rapid musste Schreckenstat ausblenden

Bedrückendes Gefühl! Doch Rapid musste trotz Wien-Attentat funktionieren:

Rapid musste Schreckenstat ausblenden Foto: © GEPA

Es war ein bedrückendes Gefühl im Allianz Stadion.

Zum einen war es das erste Rapid-Spiel ohne Zuschauer im zweiten Lockdown, lediglich die Spieler, Betreuer, Vereins- und Stadionmitarbeiter sowie Medienvertreter durften die Spielstätte betreten. Daran wird man sich zumindest im November gewöhnen müssen.

Zum anderen war das Duell mit Dundalk FC, das Rapid mit 4:3 für sich entschied (Spielbericht>>>), das erste Fußballspiel auf Wiener Boden nach dem schrecklichen Attentat auf das Zentrum der Bundeshauptstadt.

Die Ereignisse stürzten ganz Wien und Österreich in eine dreitägige Staatstrauer, eine Absage des Spiels wäre laut Geschäftsführer Christoph Peschek "nicht möglich gewesen", da dies nicht selbst sondern von der UEFA entschieden werden kann.

Dies als Grund für einen Sieg mit Hängen und Würgen - ein 4:3 dieser Art sieht man auch nicht aller Tage - heranzuziehen, war jedoch nicht ansatzweise im Sinne aller Beteiligten. Viel mehr kritisierte man die eigene Leistung (HIER geht's zur Story>>>).

"Natürlich geht das einem nahe"

Auch Rapid trug Trauer, nahm öffentlich Anteilnahme, lief mit Trauerflor auf und verzichtete auf ein pompöses Rahmenprogramm, wie man es sonst in Hütteldorf gewohnt ist. Die Ultras ließen ein Transparent mit der Aufschrift "In Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen. Einer für alle - alle für Wien!" im Stadion aufhängen.

Wenige Tage nach den schrecklichen Ereignissen auf dem grünen Rasen funktionieren sollten aber andere. "Für mich ist es das Schönste, unter mehreren Menschen zu sein, weil da denke ich nicht an das Ganze. Deshalb bin ich nicht der Meinung, dass das im Hinterkopf war. Es ist schrecklich, was passiert ist", nahm Abwehrchef Maximilian Hofmann nach dem Sieg gegen Dundalk Stellung zu den außergewöhnlichen Rahmenbedingungen.

Dabei betonte er, dass jeder anders damit umgeht. Als gebürtiger Wiener traf ihn der Anschlag aber ins Herz: "Ich lebe mein ganzes Leben in dieser Stadt. Natürlich geht das einem nahe, aber im Match freue ich mich am meisten, weil da sind keine anderen Gedanken als das Spiel vorhanden."

Auch Trainer Didi Kühbauer glaubt nicht, dass die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen bei diesem Spiel und die Bilder von der Tat im Hinterkopf vom Spielgeschehen ablenkten. "Ich kann jetzt nicht für die Spieler sprechen, aber im Spiel bist du im Fußball drin. Es war eher die Situation, dass du einen Muss-Sieg machen musstest. Den haben wir gemacht, das war aber auch das Schönste an dem Spiel."



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