Sturm Graz: Positive Erkenntnisse, aber auch Frust
Die "Blackies" lieferten in Glasgow zeitweise eine gute Leistung und waren in Führung. Unachtsamkeiten bei Standards führten zu den entscheidenden Gegentoren.
Es wäre in Glasgow mehr möglich gewesen.
Der SK Sturm Graz verspielte am dritten Europa-League-Spieltag bei Celtic eine Führung und verlor 1:2. Spielbericht >>>
Waren nach dem traumhaften Führungstreffer von Tomi Horvat nur die rund 2.500 Sturm-Fans im Celtic Park zu hören, hatten am Ende die Anhänger des schottischen Meisters mehr Gründe zum Feiern.
"Wir wollten unbedingt etwas mitnehmen. Es war ein Topgegner vor einer Topkulisse. Unsere Mannschaft und unsere Fans haben sehr gut dagegengehalten", schwingen bei Trainer Jürgen Säumel im CANAL+-Interview Wehmut und Stolz gleichermaßen mit.
Gute Akzente in der ersten Halbzeit
In der ersten Halbzeit war es noch ein Spiel auf Augenhöhe, die 1:0-Führung zur Pause nicht unverdient.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Celtic bereits etwas Oberwasser, fand aber noch wenig Lücken. "Wir haben das im Kollektiv gut verteidigt, ich kann da keinem etwas vorwerfen", sagt Emanuel Aiwu. "Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit gezeigt, was wir können."
Da hätte man in der Defensive und im Spiel mit dem Ball "gute Akzente gehabt".
Nicht vorsichtig genug
Im zweiten Spielabschnitt sind die "Blackies" von Minute zu Minute immer mehr unter Druck geraten, bis Liam Scales in der 61. Spielminute schließlich den Ausgleich besorgte.
Nur drei Minuten später legte Benjamin Nygren, der sonst unzählige Chancen vergab, das 2:1 nach.
"Erst haben wir ein gutes Spiel gemacht, dann kassieren wir zwei Standard-Gegentore. Wir wussten, dass sie schnell spielen und da waren wir nicht vorsichtig genug", ärgert sich Horvat.
Mit dem 1:2 gut bedient
In weiterer Folge war Sturm mit dem 1:2 gut bedient, Celtic hätte bei besserer Chancenverwertung gut und gerne noch zwei, drei Tore erzielen und für einen ganz bitteren Abend aus Grazer Sicht sorgen können.
Horvat stellt klar: "Wir müssen in der Defensive kompakter sein, damit das andere Team nicht so viele Chancen bekommt. Da müssen wir besser werden." In den letzten beiden Pflichtspielen kassierte Sturm fünf Gegentreffer - so viele wie in den vorangegangenen neun Partien.
"Details entscheiden auf diesem Niveau", konstatiert Säumel. "Wir hätten die Chancen auf das 2:0 auch nutzen können", verweist der Cheftrainer auf die Stangenschüsse von Otar Kiteishvili und Jon-Gorenc Stankovic.
Wichtiges Spiel für die Entwicklung
Es sei ein wichtiges Spiel für die Entwicklung gewesen. "Es war ein couragierter Auftritt meiner Mannschaft, wir können viele positive Erkenntnisse mitnehmen", so Säumel, bei dessen Spielern trotzdem etwas Frust herrscht.
Aiwu betont: "Es ist ärgerlich, dass wir da nichts Zählbares mitgenommen haben."
Die nächste Chance auf Punkte in der Europa League bietet sich am 6. November (18:45 Uhr) gegen Nottingham Forest. In der ADMIRAL Bundesliga geht es am Sonntag (14:30 Uhr) gegen den WAC weiter.