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Riegler: Wolfsberger AC auf den Spuren des LASK

Vereins-Boss Riegler verrät das Erfolgsrezept der Kärntner:

Riegler: Wolfsberger AC auf den Spuren des LASK Foto: © GEPA

Für den Wolfsberger AC startet das Abenteuer UEFA Europa league, es soll eine Genussreise quer durch Europa werden.

"Ich hätte nie zu träumen gewagt, dass wir einmal Europa-League-Gruppenphase spielen würden. Man muss das einfach genießen", erklärt Vereins-Chef Dietmar Riegler vor dem ersten Gruppen-Spiel bei Borussia Mönchengladbach (Donnerstag, 21 Uhr im LIVE-Ticker und bei DAZN).

"Wir wissen, dass eine schöne Zeit auf uns zukommt, und hoffen, dass sie auch halbwegs erfolgreich wird und wir den ein oder anderen Punkt mitnehmen", so Riegler weiter.

Gladbach? "Vielleicht ist ein Punkt drin"

Vor vier Jahren war Borussia Dortmund in der EL-Qualifikation vor allem auswärts (0:5) eine Nummer zu groß.

Gegen Gladbach versuchen die Kärntner die neuerliche Überraschung. "Wenn die Mannschaft wirklich hundertprozentig fokussiert zur Sache geht, ist vielleicht ein Punkt drin. Das wäre eine Riesensensation, aber nichts ist unmöglich", meinte Riegler.

Der Präsident und Mäzen ist euphorisiert. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch besser laufen kann."

Das Team, das Riegler als "Trumpfass" bezeichnete, spiele für österreichische Verhältnisse einen wunderbaren Fußball. "So einen hat man in Wolfsberg noch nicht gesehen. Wir haben im Vergleich zum Vorjahr sogar noch einmal einen Gang zulegt."

Auf den Spuren des LASK

Der Abgang von Trainer Christian Ilzer sei mit Gerhard Struber erfolgreich kompensiert worden, der WAC liegt in der Liga einen Punkt hinter dem LASK auf Rang drei. "Wir wandeln in den Spuren des LASK, das macht uns schon sehr stolz alle miteinander", meinte Riegler.

Wirtschaftlich mache der Club hingegen "absolut keine großen Sprünge". Riegler bezifferte das Budget für diese Saison mit sieben Millionen Euro. Davon wandert gut eine Million in die Akademie Kärnten, deren Trägerverein der WAC seit 2014 ist.

Unsummen zahle der Club seinen Profis nicht. "Wir versuchen wirklich, das mit den Spielern auf sachlicher Ebene zu klären. Bis jetzt bereut es keiner, beim WAC seinen Vertrag unterschrieben zu haben."

Kein Draufzahlergeschäft in Graz

Dass gegen Gladbach, AS Roma und Istanbul Basaksehir nicht im Klagenfurter Wörtherseestadion gespielt werden kann, sei bitter. "Nachdem unsere Gruppengegner feststanden, hat der Gedanke daran, dass in Klagenfurt ein Wald steht, schon noch geschmerzt", erinnerte Riegler an das laufende Kunstprojekt. Dem WAC entgehen Einnahmen. "Weil wir wahrscheinlich das eine oder andere Spiel mit über 20.000 Zuschauern gehabt hätten."

Mit der Untermiete in Graz kann Riegler leben. Über konkrete Zahlen des Deals mit der Messe Congress Graz sprach der 53-Jährige aber nicht.

"Es ist kein Draufzahlergeschäft. Die Summe passt absolut und es kommt noch immer Geld rein, mit dem wir nicht kalkuliert haben." Allein das Startgeld beträgt 2,92 Millionen Euro, Siege und Remis werden mit 570.000 bzw. 190.000 Euro vergütet.

Riegler: "Dass wir beim UEFA-Kuchen mitnaschen können, ist für uns etwas Sensationelles."

"Kein aufgeblähten Apparat" als Erfolgsrezept

Der WAC ist auch in seinem achten Bundesliga-Jahr ein Club der kurzen Wege. "Bei uns gibt es keinen aufgeblähten Apparat", erklärte Riegler. Das sei ein Teil des Erfolgs. "Uns gelingt es so sehr gut, das Beste aus den Möglichkeiten herauszuholen. Das ist bei anderen Vereinen vielleicht derzeit nicht so der Fall."

Riegler hat als WAC-Boss wie als Geschäftsführer der RZ-Pellets-Firmengruppe (Kerngeschäft: Holzpellets) Unternehmensstrukturen aufgebaut, die auf Grundvertrauen basieren.

Das schätzt auch Trainer Struber. "Ich erlebe es als die große Stärke, dass beim WAC alle wissen, inwieweit sie in gewisse Bereiche einwirken können und wann sie sich entsprechend ihrer Kompetenz eher zurückhalten."

Das kleine Team ist laut Riegler eingespielt. "Nehmen wir den Vorstand her: Wir verstehen uns blind. Es ist wahrscheinlich doch ein Vorteil, dass wir seit der Landesliga mit der gleichen Methode arbeiten." Eine, die weiter keinen hauptberuflichen Sportdirektor vorsieht. Riegler: "Die Notwendigkeit sehe ich derzeit nicht. Es funktioniert auch so, wie man sieht."

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