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Rapid mit neuem System?

Kühbauer deutet vor dem Duell mit Villarreal eine Umstellung an.

Rapid mit neuem System? Foto: © GEPA

Der SK Rapid will in der UEFA Europa League gegen Villarreal (Do., ab 21 Uhr, im LIVE-Ticker) nicht nur in Sachen Einstellung ein ganz anderes Gesicht zeigen, auch das System der Hütteldorfer dürfte sich grundlegend ändern.

Wie Trainer Didi Kühbauer vor dem Spiel in Spanien andeutet, könnte der SCR erstmals in seiner Ära mit drei Innenverteidigern auflaufen: "Wir werden wahrscheinlich etwas anderes machen. Wir haben etwas trainiert, von dem ich sage, das könnte uns guttun, wir würden uns damit leichter tun."

Rapid hat die Chance, sich für das 0:3 in Hartberg zu rehabilitieren. Beim Gastspiel in Spanien gelten die Hütteldorfer als Außenseiter, dennoch gibt es Hoffnung auf eine Überraschung - immerhin präsentierte sich Grün-Weiß zuletzt auf internationaler Ebene deutlich konstanter als in der Liga.

In Gruppe G liegt Rapid nach zwei Runden einen Punkt vor dem mit zwei Unentschieden gestarteten Fünften der spanischen Vorsaison an zweiter Stelle. Damit diese Position gehalten werden kann, müssen die Wiener die Kleinstadt nahe Valencia zumindest mit einem Punkt verlassen, was laut Kühbauer durchaus möglich ist.

"Wir haben einen Gegner, der fußballerisch etwas besser ist als wir. Trotzdem sehe ich eine große Chance, dass wir etwas mitnehmen können, wenn wir mutig auftreten", erklärte der 47-Jährige.

Mit einer Leistung wie in Hartberg werde dies allerdings nicht möglich sein, betonte Kühbauer. "Aber ich will über dieses Match gar nicht mehr allzu viel reden, jetzt steht ein stärkerer Gegner vor der Tür." Der frühere Legionär von Real Sociedad freut sich nach eigenen Angaben auf das Duell mit Villarreal. "Ich hoffe, dass ich das nach dem Spiel auch noch sage."

Gegen das "gelbe U-Boot" kann Rapid in die Rolle schlüpfen, die Hartberg am Samstag innehatte - jene des gefährlichen Außenseiters. "Wir haben eine gute Aufgabe vor uns, wir spielen gegen eine Mannschaft, die über uns steht. Da können wir uns beweisen und an Selbstvertrauen gewinnen. Ein Erfolgserlebnis kann vieles lösen", meinte Kühbauer.

Villarreal ist laut dem Ex-Teamspieler "um ein, zwei Ecken besser als Hartberg", deswegen sei ein kompaktes Mannschaftsgefüge gefragt. "Wir müssen auch agieren, wenn wir die Möglichkeit dazu bekommen. Aber wenn man glaubt, man muss gegen sie mit offenem Visier agieren, kann es schnell in die andere Richtung gehen."

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Für neue Stabilität in der Defensive könnte eine Systemumstellung sorgen - Kühbauer deutete an, in seinem vierten Match bei Rapid erstmals auf drei Innenverteidiger zu setzen. "Wir werden wahrscheinlich etwas anderes machen. Wir haben etwas trainiert, von dem ich sage, das könnte uns guttun, wir würden uns damit leichter tun."

Sollte dadurch ein positives Resultat im Estadio de la Ceramica eingefahren werden, wäre das nicht nur im Kampf um den Aufstieg ins Sechzehntelfinale wichtig, sondern auch im Hinblick auf Sonntag. Da geht es im Heimspiel gegen die Admira um den Anschluss an die Bundesliga-Top-6. Das Duell mit den Südstädtern hat für Rapid derzeit wohl noch größere Bedeutung, was jedoch nicht heißt, dass in Villarreal Leistungsträger geschont werden. "Nach der Länderspielpause schaffen wir drei Spiele in einer Woche", sagte Kühbauer.

"Wir müssen ein perfektes Spiel machen, und nicht einmal dann gibt es die Garantie, dass wir etwas mitnehmen können"

Fredy Bickel

Allerdings machte Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel klar, dass die Meisterschaft in den kommenden Wochen im Gegensatz zur Qualifikationsphase im Sommer verstärkt in den Mittelpunkt rückt. "Wenn sich die Chance bietet, wollen wir uns auch im Frühjahr auf der Europa-League-Bühne zeigen. Doch in der Liga haben wir einiges gutzumachen, da kann der Donnerstag eine ganz gute Vorbereitung auf Sonntag sein, der sehr wichtig für uns ist", erklärte der Schweizer.

Um gegen Villarreal zu bestehen, bedarf es laut Bickel einer Ausnahmeleistung. "Auf uns wartet ein sehr, sehr guter Gegner. Wir müssen ein perfektes Spiel machen, und nicht einmal dann gibt es die Garantie, dass wir etwas mitnehmen können."

Doch ebenso wie Rapid schwächelt auch Villarreal in der Meisterschaft. Zwar gelang dem Tabellen-16. am Samstag vor den Augen von Talentemanager Steffen Hofmann ein Heim-1:1 gegen Atletico Madrid, der Abstiegsplatz ist nach neun Runden aber nur einen Punkt entfernt, weshalb Trainer Javier Calleja bereits unter Druck geriet. Zudem fehlen Leistungsträger wie der kolumbianische Teamstürmer Carlos Bacca oder Kapitän Bruno Soriano verletzungsbedingt.

Demgegenüber steht eine beeindruckende Bilanz auf internationalem Parkett. Villarreal erreichte in den vergangenen fünf Saisonen immer die K.o.-Phase der Europa League und hält in der zweiten Europacup-Etage die Rekorde für die meisten Spiele (64), meisten Siege (33) und meisten Tore (109). Rapid wiederum hat nur eine der jüngsten zehn Europacup-Auswärtspartien gewonnen. Vor drei Jahren endeten die Gruppenphasen-Partien der Hütteldorfer gegen Villarreal mit einem 2:1-Heimsieg und einer 0:1-Auswärtsniederlage.

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