Pleiten im Europacup: Bundesliga-Klubs verlieren einen Startplatz
Durch die Enttäuschungen in dieser Spielzeit rutschte man aus den Top-15. Damit würden so wenige Teams international vertreten sein, wie seit zehn Jahren nicht.
Mit dem Auswärtsspiel des SK Rapid in der UEFA Conference League gegen Zrinjski Mostar geht am Donnerstag ein aus österreichischer Sicht desaströser Herbst im Fußball-Europacup zu Ende.
Die Austria und der WAC schafften es nicht einmal in eine Ligaphase, die Bilanz von SK Sturm Graz, FC Salzburg und Rapid steht nach 17 Ligaphasen-Partien bei zwei Siegen, einem Unentschieden und 14 Niederlagen.
Den Preis für dieses Abschneiden haben Österreichs Vereine ab Sommer 2027 zu zahlen.
Zypern und Schweiz fast uneinholbar
Die heimische Liga verlor durch die jüngsten Misserfolge den wichtigen Platz 15 in der UEFA-Fünfjahreswertung, der fünf Europacup-Tickets bedeutet, und ist nur noch 17.
Da es extrem unrealistisch ist, dass Österreich in dieser Saison die Schweiz und Zypern noch überholen kann - Sturm und Salzburg stehen vor ihren beiden letzten Europa-League-Partien vor dem Aus -, werden in der Spielzeit 2027/28 nur mehr vier Bundesliga-Klubs international dabei sein. Das war zuletzt vor zehn Jahren der Fall.
Nächste Saison muss eine starke EC-Saison verteidigt werden
Eine baldige Rückkehr unter die Top 15 ist mehr als fraglich, schließlich fallen in der kommenden Spielzeit die 10,4 Punkte aus Österreichs Europacup-Topsaison 2021/22 aus der Wertung.
Damals schaffte es Salzburg ins Champions-League-Achtelfinale und der LASK ins Conference-League-Achtelfinale, zudem gelangte Rapid über die Europa League ins Conference-League-Play-off.
Nach aktuellem Stand startet die Bundesliga in der Fünfjahreswertung als 20. in die Europacup-Saison 2026/27.
Heuer hinter Kosovo und Gibraltar
In dieser Spielzeit waren gleich 34 Nationen besser als Österreich (3,1 Punkte), darunter Zypern (10), Irland (3,5), Island (3,625), Aserbaidschan (5,125), Armenien (3,5), Kasachstan (3,625), Kosovo (3,625) und Gibraltar (3,333).
Der Sinkflug begann aber schon weit früher: 2022/23 gelangen 4,9, im Jahr darauf 4,8 Zähler, ehe es in der Vorsaison mit 9,65 noch einmal einen positiven Ausreißer nach oben gab - doch auch der war zum Teil auf die Umstellung von Gruppenphase auf Ligaphase und damit auf mehr Spiele zurückzuführen.
Bald keinen Fixplatz in der Ligaphase?
Die Zeiten, in denen der österreichische Meister fix in der Champions League und der Cupsieger fix in der Europa League spielte, sind bis auf Weiteres vorbei. 2027 startet der Meister in der zweiten Champions-League-Qualirunde und der Cupsieger in der ersten Europa-League-Qualirunde.
Die beiden weiteren Startplätze gelten für die zweite Conference-League-Qualirunde. Dadurch könnte es passieren, dass Österreich in der übernächsten Saison keinen einzigen Verein in einer Ligaphase stellt.
Nur 2026 gibt es noch einmal eine Gnadenfrist. Da beginnt der Meister wie auch im vergangenen Sommer im Champions-League-Play-off und ist damit schlechtestenfalls in der Europa-League-Ligaphase, der Vize steigt in der zweiten CL-Qualirunde ein.
Für den Cupsieger geht es in der dritten Europa-League-Qualirunde los, die beiden restlichen Starter greifen in der zweiten Conference-League-Qualirunde ins Geschehen ein.