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Marco Rose: Lobeshymne auf LASK und WAC

Marco Rose begrüßt Salzburger Konkurrenz. Warum er dennoch keinen WAC-Kicker holt:

Marco Rose: Lobeshymne auf LASK und WAC Foto: © GEPA

"Ich bin sehr froh, dass ich hier sein durfte, ich fühle mich immer wieder wohl hier. Aber ich muss ehrlich sagen, ich bin jetzt auch froh, dass das Duell vorbei ist."

Dass Marco Rose Österreich seit seiner Zeit beim FC Red Bull Salzburg schätzt, ist kein Geheimnis. Vor dem Europa-League-Duell mit dem Wolfsberger AC gestand der Trainer von Borussia Mönchengladbach freimütig, dass er das Land ein wenig vermisst.

Dass er nach dem 1:0-Sieg in Graz aber auch ganz gerne wieder die Heimreise antrat, verwunderte nicht, schließlich brachten die Kärntner den Tabellenführer der deutschen Bundesliga phasenweise durchaus ins Schwitzen.

Rose ging jedoch nicht, ohne vorher eine wahre Lobeshymne auf den WAC und auch den LASK, der in der Europa League überwintert, anzusetzen.

Erfolge des LASK und WAC kommen nicht von ungefähr

Obwohl sein Ex-Arbeitgeber in der Bundesliga eine starke Saison spielt, sitzt der LASK Salzburg im Nacken. Der WAC wiederum ist auch in dieser Spielzeit die dritte Kraft. Beide wissen auch auf internationaler Bühne aufzuzeigen.

"Es ist schön zu sehen, dass der österreichische Fußball auch untereinander Konkurrenz hat und dadurch natürlich auch international konkurrenzfähiger wird. Seit man sich tatsächlich auch richtig etwas zutraut und daran glaubt, dass man auch gegen deutsche Mannschaften bestehen kann, funktioniert es richtig gut."

Marco Rose

"Es überrascht mich nicht, weil das schon letztes Jahr die beiden Mannschaften waren, die es uns immer schwer gemacht haben. Ich kann mich an ein Auswärtsspiel beim WAC erinnern, das wir sehr verdient verloren haben. Zu Hause haben wir glücklich in der Nachspielzeit gewonnen", fällt der 43-Jährige ins "wir" aus RBS-Zeiten zurück und führt weiter aus:

"Ich habe schon ein paar Mal gesagt, dass der WAC in den letzten zwei Jahren viele gute Entscheidungen getroffen und eine richtig gute Truppe zusammengestellt hat. Sie haben eine klare Idee, wie sie Fußball spielen und arbeiten wollen. Beim LASK geht das schon etwas länger."

Deshalb würden die aktuellen Erfolge nicht von ungefähr kommen: "Kontinuierliche Arbeit zahlt sich aus. Es ist schön zu sehen, dass der österreichische Fußball auch untereinander Konkurrenz hat und dadurch natürlich auch international konkurrenzfähiger wird. Seit man sich tatsächlich auch richtig etwas zutraut und daran glaubt, dass man auch gegen deutsche Mannschaften bestehen kann, funktioniert es richtig gut."

Rose: "Ich mag die Jungs, wie sie auftreten"

Wie viel sich der WAC gegen seine deutsche Mannschaft zutraut, bekam Rose bekanntlich vor allem bei der 0:4-Niederlage im Heimspiel zu spüren. Aber auch in Graz-Liebenau hätten die Lavanttaler durchaus in Führung gehen können, wenn nicht sogar müssen.

"Ich habe großen Respekt vor dieser Mannschaft und auch vor dem Klub, weil es mir einfach gefällt, wie er arbeitet, was sie in den letzten zwei Jahren auf die Beine gestellt haben und tatsächlich eine richtige Konkurrenz zu Salzburg darstellen. Hier wird einfach gute Arbeit gemacht. Ich mag die Jungs, wie sie auftreten, wie sie Fußball arbeiten, wie sie Fußball spielen", schwärmt Rose.

Ob bei den WAC-Jungs auch der eine oder andere für Gladbach dabei wäre? Rose weicht schmunzelnd aus: "Ich habe schon viele gute Jungs, leider habe ich ein paar Unzufriedene auf der Bank. Wenn ich jetzt noch einen dazuholen würde, würde das im Moment nicht gut funktionieren."

Durchaus ernst gemeinter Nachsatz: "Aber ich glaube, dass beim WAC viele Jungs mit Potenzial dabei sind."

WAC am Salzburger Stand vor Rose?

In Salzburg arbeitete Rose einst mit dem Wolfsberger Interimstrainer Mohamed Sahli zusammen. Dieser durfte sich nach dem Schlusspfiff über positives Feedback vom Gladbacher Chefcoach und dessen Co Alexander Zickler, ein enger Freund von Sahli, freuen:

"Nach dem Spiel haben sie nur Positives gesagt. Wir sollen stolz auf diese Mannschaft und diese Leistung sein. Das freut mich, wenn ich das von Rose und Zico höre, wir haben eine sehr gute Freundschaft. Ich wünsche beiden alles Gute und weiter viel Erfolg in Deutschland. Ich bin mir sicher, dass sie auf einem guten Weg sind und mit Gladbach weiterkommen."

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Den Eindruck, dass man den WAC mit dem Stand von Salzburg vor drei Jahren - also vor der Rose-Ära - vergleichen könne, bejaht Sahli. "Aber mit weniger Budget", lacht der 41-Jährige und meint:

"Spielerisch kann ich es bestätigen. Wir versuchen aktiven und attraktiven Fußball durchzuziehen - egal gegen welchen Gegner. Wir schauen nicht auf den Gegner, sondern nur auf uns und mobilisieren alles, werfen alles rein."

Lainer: "LASK und WAC sind Salzburg auf den Fersen"

Diese Herangehensweise sorgte dafür, dass in Graz auch bei Stefan Lainer, der Rose von Salzburg nach Gladbach folgte, wieder Bundesliga-Feeling aufkam. Quasi ein WAC-Flashback.

"Es war schon ein bisschen vertraut", grinst der ÖFB-Teamspieler, "aber ich muss sagen, ein vertraut schwieriges Spiel. Denn gegen den WAC war es gefühlt immer ein enges und schweres Spiel. Zwar haben wir nicht in der Lavanttal-Arena gespielt, aber auch diesmal war es schwierig und hätte in beide Richtungen gehen können. Daher sind wir happy, dass wir es auf unsere Seite gebogen haben."

Dem Empfinden des Rechtsverteidigers nach ist der WAC noch stärker geworden: "Sie haben sicher noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht, sind jetzt noch ein bisschen länger zusammen, sind eingespielt. Sie haben eine funktionierende Mannschaft. Aber wie gesagt: Es war schon mit Salzburg immer schwierig, gegen sie zu spielen. Hut ab, wie sich der WAC auf der internationalen Bühne präsentiert hat. Leider haben sie jetzt nicht mehr die Möglichkeit weiterzukommen. Ich habe ihnen aber trotzdem zur Gruppenphase gratuliert, denn sie hätten auf jeden Fall mehr verdient gehabt."

Der Lobeshymne seines Trainers auf die Salzburg-Verfolger schließt sich Lainer vollinhaltlich an: "LASK und WAC sind Salzburg sicher auf den Fersen, sie machen es interessant und spannend. Ich denke, nur wenige Mannschaften können Salzburg in der Liga stoppen. Wenn es eben mal jemand für das eine oder andere Spiel schafft, dann sind das der LASK oder der WAC. Sie machen es einfach sehr gut und präsentieren sich auf der internationalen Bühne und in der Liga bestens."

Lainer: Salzburg hat es allen gezeigt

Das Maß aller Dinge im rot-weiß-roten Klub-Fußball stellt jedoch weiterhin der FC Red Bull Salzburg da. Die "Bullen" haben sich in der Champions League ihr "Finale" gegen den FC Liverpool gesichert. Eine Leistung des Ex-Arbeitgebers, die auch Lainer beeindruckt:

"Ich glaube, viele haben Salzburg vorher schon wieder abgeschrieben, aber sie haben es wieder einmal geschafft, dass sie es allen zeigen. Es ist ein richtig cooler Fußball, den sie spielen - spannend zum Zuschauen, wie sie nach vorne spielen."

Stefan Lainer

"Man muss den Hut ziehen. Ich glaube, viele haben Salzburg vorher schon wieder abgeschrieben, aber sie haben es wieder einmal geschafft, dass sie es allen zeigen. Es ist ein richtig cooler Fußball, den sie spielen - spannend zum Zuschauen, wie sie nach vorne spielen. Ähnlich intensiv wie der WAC, auch bei ihnen sieht man, dass es jede Mannschaft schwer hat. Trotzdem hat Salzburg vielleicht qualitativ noch einmal den einen oder anderen individuell besseren Spieler, daher haben sie natürlich Chancen, sogar in der Champions League weiterzukommen."

Eine Chance auf ein Weiterkommen in der Europa League hat der WAC nach dem 0:1 gegen Mönchengladbach nicht mehr. Für Rose war es "das erwartet schwere Spiel", vor dem man gewusst habe, was auf die Borussia zukommt:

"Wir sind gut in die Partie reingekommen, aber dann hat Wolfsberg auf unsere Idee reagiert, und dann ist es immer schwer, gegen diese Mannschaft richtige Entscheidungen zu treffen. Ob der Sieg glücklich war? Wolfsberg hatte gute Möglichkeiten und hat uns teilweise auch richtig Probleme bereitet. Trotzdem haben wir dem Druck standgehalten und dann das 1:0 gemacht. Ab dem Tor hatten wir es ganz gut im Griff und Möglichkeiten auf mehrere Tore. Das ist der Fußball - wenn der WAC das erste Tor macht, wird es ganz schwer für uns. Ich weiß nicht, ob man von einem glücklichen Sieg sprechen kann, aber wir sind auf jeden Fall glücklich über den Sieg."

Ein Punkt reicht

Glücklich wohl auch deshalb, weil nun im abschließenden Heimspiel gegen Basaksehir ein Punkt reicht, um den Aufstieg zu fixieren.

"Dafür spielen wir den Wettbewerb. Es ist unser Ziel zu überwintern. Nach dem Start in die Europa League wissen wir, wie schwer wir uns wieder in die Gruppe zurückgearbeitet haben und wie schwer dieses Spiel gegen den WAC war. Jetzt haben wir es zu Hause vor unseren tollen Fans in der eigenen Hand. Ja, uns reicht ein Punkt, aber es hat noch nie gut funktioniert, auf einen Punkt zu spielen. Wir wollen natürlich auch zu Hause gewinnen", betont Rose.

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