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Europa-League-Sieger Danso: "Will den ganzen Tag tanzen!"

Tottenham Hotspur holt den ersten europäischen Titel seit 41 Jahren. Auch Kevin Danso gelingt historisches, weswegen der ÖFB-Star nun kräftig feiern möchte.

Europa-League-Sieger Danso: Foto: © getty

Nach 17 Jahren ist die Titelflaute der Tottenham Hotspur zu Ende!

Im Finale der UEFA Europa League schlagen die Spurs mit ÖFB-Star Kevin Danso (ab der 78. Minute) Manchester United mit 1:0. zum Spielbericht >>>

In einem spielerisch nicht gerade ansehnlichen Finale reicht der Treffer von Brennan Johnson (42.) zum Pokalgewinn. Vor 41 Jahren gewann Tottenham zuletzt einen internationalen Titel. Über die gesamten 90 Minuten hatte die Elf von Ange Postecoglou nur einen Torschuss, kommt auf nicht einmal 30 Prozent Ballbesitz. 

"Heute haben wir etwas Besonderes geschafft"

Doch all das spielte für Danso keine Rolle. Der Österreicher wurde vor der Schlussphase eingewechselt - mit einer Aufgabe. "Ich wollte einfach die Null halten - und das haben wir geschafft", sagt der Innenverteidiger am "Canal+"-Mikro. 

Jetzt stehe man als Sieger da, betont Danso: "Und das ist ein unglaubliches Gefühl. Es bedeutet mir alles, mit den Fans zu feiern." Allzu bald sollen die Feierlichkeiten dem ÖFB-Kicker nach nicht aufhören. Schon kurz nach dem Abpfiff fing Danso an zu tanzen: "Ich will den ganz Tag lang tanzen und Stimmung machen. Ich freue mich riesig Wir haben alles reingesteckt, weil wir wussten, dass die Saison nicht so gut gelaufen ist. Heute haben wir etwas Besonderes geschafft."

Der so häufig zitierte Spruch "Defense wins Championships" traf auch beim heurigen EL-Endspiel wieder zu. Auch dank Danso: "Vor allem in so einem Spiel trifft das zu. Wenn man ein Tor schießt und die Null hält, geht man als Sieger hervor. Nach langer Zeit wieder einen Pokal zu gewinnen, ist etwas Besonderes. Ich bin Teil davon und freue mich riesig."

"Es hätte auch der Zeugwart treffen können"

Es lag allerdings nicht nur an der Spurs-Defensivabteilung rund um den Österreicher. Der 23-jährige Brennan Johnson avancierte im Finale zum Goldtorschützen. Der Engländer, 2023 für 55 Millionen Euro von Nottingham gekommen, kann seine Gefühle kaum beschreiben: 

"Wir mussten unbedingt eine Trophäe gewinnen. Es ist so ein toller Klub. Auch wenn es in der Liga nicht lief, wir wussten, es war eine riesige Chance. Uns wurde gesagt, das ist ein spezieller Wettbewerb - genau so war es heute."

Ob das Goldtor nun ihm zugeschrieben wird, oder doch als Eigentor gewertet worden wäre, spielt für Johnson keine Rolle: "Gib es mir, gib es dem Verteidiger. Es hätte auch der Zeugwart treffen können. Mir ist es völlig egal."

Die vergangen Tage wäre der 23-Jährige noch recht nervös gewesen, fühlte sich aber auch selbstbewusst: "Jetzt genieße ich es einfach nur."

Son ist der "glücklichste Mensch der Welt"

Heung-Min Son stand gemeinsam mit Harry Kane in den vergangenen Jahren wie kaum ein anderer für den Verein Tottenham - und damit auch für die Titellosigkeit. Zehn Jahre schon läuft der Südkoreaner für die Lilywhites auf, holte zahlreiche (individuelle!) Titel und ist mittlerweile sogar Kapitän der Spurs. 

Da ist das Ding! Nach 15 Jahren als Profi gewinnt Son seinen ersten Titel
Foto: © getty

Dementsprechend erleichtert wirkt Son auch nach Abpfiff: "Ich bin überglücklich - der glücklichste Mensch der Welt, glaube ich. Danke an alle - ich bin so dankbar." 

Über das vergangene Jahrzehnt wurde ihm offenbar eines klar: "Du brauchst alles, um einen Titel zu gewinnen: Charakter, Qualität, Leistung. Am Ende des Tages haben wir den Pokal und sollen einfach feiern."

Der Glaube daran, dass der große Wurf noch gelingen kann, wäre immer da gewesen: "Ich habe immer daran geglaubt." Zum Abschluss schickt Son noch einen Gruß in Richtung seines langjährigen Teamkollegen, der ja ebenso seinen ersten Titel (mit den Bayern) holte: "Was soll ich sagen? Harry, wir haben auch den Pokal gewonnen!"

Postecoglou: Der Halb-Grieche und seine Prophezeiung

Einen großen Anteil am Ende der fast zwei Jahrzehnte andauernden Titel-Dürre hatte natürlich auch Manager Postecoglou. Vor der Saison lehnte sich der in Griechenland geborene Australier weit aus dem Fenster und meinte: Normalerweise gewinne ich in meiner zweiten Saison etwas. Ich korrigiere mich - ich gewinne nicht gewöhnlich, sondern immer etwas in meinem zweiten Jahr."

Was darauf folgte, war eine fast beispiellos schlechte Premier-League-Saison. Schlussendlich hatte Postecoglou nun aber doch recht - und gewinnt mit den Spurs in seiner zweiten Saison die Europa League. 

Das zu realisieren, wird bei Postecoglou noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen: "Ich versuche immer noch, das alles zu verdauen. Ich weiß, was es für diesen Verein bedeutet. Leider ist es manchmal umso schwieriger, diesen Kreislauf zu durchbrechen, je länger er andauert."

Wie groß die Angst vor dem Versagen war, spürte der Cheftrainer: "Ich konnte die Nervosität bei allen im Verein spüren, weil sie schon einmal in dieser Situation waren."

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