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Rapid vor ECL-Auftakt - "Wichtiger Baustein, um zu wachsen"

Für die Hütteldorfer geht das Abenteuer Europacup los. Geschäftsführer Sport Markus Katzer spricht im Vorfeld über die sportlichen und finanziellen Chancen.

Rapid vor ECL-Auftakt - Foto: © GEPA

Mit dem Auswärtsspiel am Donnerstag gegen Lech Posen (ab 18:45 Uhr im LIVE-Ticker >>>) startet Rapid in die Ligaphase der Fußball-Conference-League, die in sportlicher und wirtschaftlicher Hinsicht große Chancen bietet.

In der Vorsaison stießen die Hütteldorfer bis ins Viertelfinale vor und kassierten nur aus UEFA-Prämien rund 11,5 Millionen Euro. Dazu kamen lukrative Spielerverkäufe wie jene von Isak Jansson oder Mamadou Sangare, die in dieser Größenordnung ohne Europacup wohl nicht möglich gewesen wären.

Rapids Geschäftsführer Sport Markus Katzer weiß um die Bedeutung von Auftritten in Kontinentalbewerben für seinen Verein. "Wir können nicht nur Einnahmen lukrieren, sondern auch unsere Spieler auf internationalem Parkett präsentieren. Wenn sie gute Leistungen bringen, ist das marktwertsteigernd, das ist ein zusätzlicher positiver Aspekt. Ein Plus ist auch, dass die Spieler Erfahrung sammeln, das macht dich sportlich besser", sagte Katzer der APA.

Katzer relativiert die Millionen-Einnahmen

Als Startprämie für die Ligaphase der Conference League schüttet die UEFA 3,17 Millionen Euro aus. Jeder Sieg ist 400.000, jedes Unentschieden 133.000 Euro wert.

Sollte man wie 2024/25 unter die besten acht und damit direkt ins Achtelfinale kommen, gäbe es noch einmal zusätzlich 800.000 Euro, Endrang 9 bis 16 und damit ein Ticket fürs Play-off würden immerhin noch 200.000 Euro bringen. Dazu fließen noch weitere Gelder, die von der Endplatzierung in der Ligaphase abhängig sind sowie aus der sogenannten UEFA-Wertprämie stammen.

Millioneneinnahmen sind also garantiert, doch Katzer relativierte: "Es gibt auch Ausgaben wie Spielerprämien oder Reisen." Trotzdem werde man positiv aussteigen, was "für uns ein ganz wichtiger Baustein ist, um gesund zu wachsen".

Es gehe bei der Conference League aber um weit mehr als um die finanzielle Komponente. "Man hat einen weiteren Bewerb, um die Emotionen hochzuhalten. Internationale Spiele haben für unsere Fans eine große Wichtigkeit", meinte der 45-Jährige.

Europacupspiele haben große Bedeutung für Fans

Welche Begeisterung die Conference League bei Rapid entfachen kann, wurde in der vergangenen Saison das eine oder andere Mal sichtbar.

"Wir haben von damals positive Erinnerungen, aber auch ein bisschen negative, weil wir gerne noch weiter gekommen wären", erklärte Katzer mit Blick auf das Aus gegen Djurgaarden.

Diesmal sei es das Ziel, neuerlich die Ligaphase zu überstehen. "Wir wollen natürlich weiterkommen", stellte Katzer klar. Nach dem Duell mit Lech geht es noch gegen Fiorentina (heim), Universitatea Craiova (heim), Rakow Czestochowa (auswärts), Omonia Nikosia (heim) und Zrinjski Mostar (auswärts).

Katzer: "Wir haben physisch starke Gegner, und wir haben schon gegen Dundee United gesehen (Anm.: Aufstieg in der Quali im Elferschießen), wie schwierig es ist, gegen einen physisch starken Gegner, der gut verteidigen kann, zu spielen."

Rund 1.000 Rapid-Fans reisen nach Polen

Lech rangiert derzeit in der polnischen Ekstraklasa an der siebenten Stelle, der Rückstand auf Spitzenreiter Gornik Zabrze beträgt nach Verlustpunkten gerechnet allerdings nur einen Zähler. Das heimische Enea Stadion, 2012 Schauplatz von drei EM-Partien, fasst über 40.000 Zuschauer und dürfte voll werden, etwa 1.000 Rapid-Fans werden erwartet.

Sie bekommen am Donnerstag ein spezielles Ritual der Lech-Fans zu sehen, den sogenannten "Poznan": Dabei wenden tausende Zuschauer dem Spielfeld ihren Rücken zu, nehmen einander in die Arme und springen gleichzeitig auf und ab, was eine wellenartige Bewegung erzeugt.

Die Fans von Manchester City nahmen den "Poznan" schon vor einigen Jahren nach einem Europacup-Auswärtsmatch gegen Lech in ihr Repertoire auf, und mittlerweile zählt er zu einem fixen Bestandteil jedes Konzerts im Rahmen der Oasis-Reunion-Tour.

Erst am vergangenen Samstag und Sonntag hüpften jeweils 85.000 Menschen im Wembley-Stadion zu den Klängen von "Cigarettes and Alcohol" rhythmisch mit dem Rücken zur Bühne. Liam und Noel Gallagher sind große City-Fans, als Dank für die Verwendung des "Poznans" bei ihren Gigs bekamen sie vor wenigen Wochen von Lech Posen ein Klub-Trikot mit ihren Vornamen und der Nummer 12 zugesendet.


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