Rapid muss die Reise aus Ungarn mit leeren Händen antreten!
Die Grün-Weißen kassierten im Playoff-Hinspiel zur UEFA Conference League bei ETO Györ eine 1:2-Niederlage (zum Spielbericht >>>). Damit sind die Rapidler im Rückspiel kommende Woche in Wien-Hütteldorf zum Siegen verdammt.
"Unnötig. Wir haben zum Teil Sachen gemacht, die wir so nicht besprochen haben. Außerdem haben wir es dem Gegner dann auch einfach gemacht, Tore zu erzielen", ärgerte sich Peter Stöger am ORF-Mikro über seine erste Niederlage als Rapid-Trainer.
Erneut sticht der Joker
Während die Partie speziell im ersten Durchgang wenige Highlights hatte, wurde es erst nach dem Seitenwechsel unterhaltsamer. Wenige Minuten nach Wiederbeginn gingen die Hausherren durch Zeljko Gavric, einst Schützling von Stöger bei Ferencvaros, mit 1:0 in Führung (46.).
Der Gegentreffer zeigte bei Rapid Wirkung. Die Grün-Weißen wurden nach vorne gefährlicher und kamen auch nach etwas mehr als einer Stunde, durch den zur Pause eingewechselten Nikolaus Wurmbrand, zum verdienten Ausgleich (61.).
Einmal mehr bewies Stöger damit ein glückliches Händchen. Sowohl im Rückspiel bei Dundee als auch im Ligaspiel bei Meister Sturm brachte der Cheftrainer mit Ercan Kara bzw. Claudy Mbuyi den Siegtorschützen von der Bank.
"Ich freue mich natürlich über den Treffer, aber es hat am Ende nicht viel gebracht", so Torschütze Wurmbrand. Denn gebracht hat der Treffer wirklich nur bedingt etwas. In der Schlussphase hatte Gavric einmal mehr viel zu viel Platz und hämmerte die Kugel mit rechts zum Sieg ins Kreuzeck (82.).
Stöger zeigt sich enttäuscht von der Leistung
"Wir haben trotzdem Möglichkeiten genug gehabt, deswegen sind wir natürlich enttäuscht. Es war nicht so die Körperspannung, die ich mir in so einem Spiel erwartet hätte. Das ist eine Mannschaft, die einen schwedischen Vertreter rausgeschossen hat", fasste Stöger die Leistung seiner Mannschaft zusammen.
Vor allem im Spiel nach vorne offenbarten die Hütteldorfer erneut Schwächen. Sowohl im kreieren von Chancen als auch in der Verwertung. Das bestätigte auch Stöger: "Wir haben ihnen den Raum zu leicht gegeben, und unsere Möglichkeiten, wo wir gesagt haben, wir wollen mit einfachen Pässen hinter die Kette kommen, nur bedingt so ausgespielt, wie wir es besprochen haben. Und das ist es, was uns wirklich ärgert."
Trotz der 1:2-Niederlage in Györ ist für den SK Rapid vor dem Rückspiel kommenden Donnerstag (ab 19 Uhr im LIVE-Ticker) weiterhin alles möglich. Fest steht aber, dass ein Remis zuhause auf jeden Fall zu wenig wäre. Die "Grün-Weißen" brauchen einen Heimsieg, um in der Ligaphase der Conference League zu stehen.
Der Glaube ist jedenfalls auch nach der Pleite groß: "Auf jeden Fall. Zuhause sind wir eine Macht und spielen immer richtig gut. Ich glaube, wenn wir aus den Fehlern lernen, dann haben wir gute Chancen weiterzukommen", so Wurmbrand.