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"Wunden geleckt": Rapid will in Polen anderes Gesicht zeigen

Nach dem Derby ist vor dem UECL-Auftakt. Peter Stöger traut seiner Mannschaft gegen Lech Posen etwas zu, dafür muss aber eine Steigerung her.

Foto: © GEPA

Für Rapid startet am Donnerstag (ab 18:45 Uhr/live auf Canal+ oder im LIVE-Ticker >>>) beim polnischen Meister Lech Posen die zweite Saison in der Ligaphase der UEFA Conference League.

Durch den Viertelfinaleinzug bei der Premiere ist die Erwartungshaltung bei den Wienern keine geringe. Sie treten im mehr als 40.000 Zuschauer fassenden Poznan Stadium aber nicht mit dem größten Selbstvertrauen an, gab es doch zuletzt mit der 1:3-Niederlage im Derby gegen die Austria einen Rückschlag.

"Die Spieler haben ihre Wunden geleckt und sind bereit für das Spiel", betonte Rapid-Trainer Peter Stöger vor dem Abflug nach Polen am Mittwoch.

Dahl fehlt sicher, Fragezeichen bei Antiste

Nicht bauen kann der 59-Jährige weiterhin auf Flügelspieler Petter Nosa Dahl wegen muskulärer Probleme, fraglich ist zudem der Einsatz des angeschlagenen Stürmers Janis Antiste.

Ob mit oder ohne ihn, die Hütteldorfer wollen nach zwei sieglosen Ligaspielen unbedingt zurück auf die Erfolgsstraße. "Wir trauen uns was zu, dafür muss unser Gesicht ein anderes sein, als wir es im Derby gezeigt haben", sagte Stöger.

Stöger warnte vor Ishak

Gegen den Lokalrivalen hatte er vor allem das Zweikampfverhalten im Defensivbereich bekrittelt, der Austria wurde es leicht gemacht, einen Auswärtssieg einzufahren.

In Polen darf das nicht passieren, da wartet mit dem 32-jährigen Schweden Mikael Ishak ein gefährlicher Mittelstürmer, der in 14 Pflichtspielen 12 Mal getroffen hat. Stöger bezeichnete ihn als "sehr intelligenten Zielstürmer mit hoher Qualität".

Doch nicht nur durch den Kapitän des aktuell Tabellensiebenten der polnischen Ekstraklasa werde viel auf Rapid zukommen. "Es ist eine sehr spannende Mannschaft, die fußballerisch sehr gut ist."

Marktwert-Vorteil für Rapid

Danach warten mit Fiorentina (h) ein vom Namen her großer Gegner, sonst mit Craiova (h), Rakow (a), Omonia Nikosia (h) und Zrinjski Mostar (a) vermeintlich Kleinere.

"Der Grundgedanke ist, so zu punkten, dass wir auch im nächsten Jahr weiter international spielen können. Da müssen wir leistungstechnisch am oberen Limit arbeiten, weil die Gegner, die wir gekriegt haben, vielleicht nicht mit den klingendsten Namen, aber mit viel Qualität bestückt sind. Das trifft auch auf Lech Posen zu", erläuterte Rapids Coach.

Sein Team hat bezüglich Marktwert mit 51,15 Millionen Euro einen Vorteil gegenüber den Gastgebern (42,65 Mio.).

Gute Erinnerungen an Polen

An Polen hat Rapid aus der jüngeren Vergangenheit gute Erinnerungen. Am 28. Juli 2022 gab es bei Lechia Gdansk einen 2:1-Erfolg in der Conference-League-Quali, vergangene Saison wurde bei Wisla Krakau am 25. Juli 2024 in der Europa-League-Quali ebenfalls ein 2:1 geholt.

Mit Lech Posen hat es Rapid auch auf Testspielebene noch nie zu tun gehabt. In der laufenden Europacup-Saison ist es die vierte Auswärtsreise nach den Quali-Auftritten bei Decic Tuzi (2:0), Dundee United (Sieg im Elferschießen nach 2:2) und ETO Györ (1:2). Zugleich ist es die Generalprobe vor dem Ligaschlager in Salzburg am Sonntag.

Auch Posen strauchelte zuletzt

Lech ist in der Liga wie Rapid zwei Partien sieglos, zuletzt gab es gegen Jagiellonia Bialystok das zweite 2:2 in Folge. "Es ist normal, dass man enttäuscht ist nach einem Heimremis, aber wir sind zu 100 Prozent motiviert", sagte Rechtsverteidiger Joel Pereira.

Sein Coach Niels Frederiksen muss nur auf die Langzeitverletzten Daniel Hakans, Patrik Walemark und Ali Gholizadeh verzichten. Im Vergleich zur Liga rechnete er auf europäischer Ebene mit "höherer Qualität".

Da sei es das Wichtigste, kompakt zu sein und gut gegen den Ball zu agieren. Gegen Rapid werde man laut dem Dänen vermutlich sehr viel den Ball haben, "vor allem, wenn wir unsere Qualität abrufen".

Klares Lech-Ziel ist der Aufstieg. "Wir sind sehr ambitioniert, wollen magische Abende kreieren", verlautete der 54-Jährige. Ihren Beitrag dazu wollen auch die Heimfans leisten, Rapid erwartet wohl ein Hexenkessel.

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