Dani Olmo überragt
Nur noch zwei Hürden stehen auf dem Weg zum vierten EM-Titel nach 1964, 2008 und 2012 im Weg, nachdem zum vierten Mal in Folge ein EM-Viertelfinale siegreich beendet werden konnte. Hauptanteil daran hatte der schon in der 8. Minute für den verletzten Pedri eingewechselte Dani Olmo.
Nach einem Tor (51.) und Assist war die Auszeichnung als "Man of the Match" für den Leipzig-Stürmer verdient. Wieder einmal stach der 26-Jährige als "Joker". In dieser Rolle gelangen ihm auf EM-Ebene schon zwei Tore und drei Assists.
"Ich bin überwältigt und so stolz. Was für ein großartiges Team, was für eine Freude. Es geht nicht nur um mich, wahrlich jeder hat bis jetzt zum Erfolg bei diesem Turnier beigetragen. Das gute Mannschaftsgefüge ist die wichtigste Sache", sagte Olmo. Sein Team habe ein "tolles, sehr kompliziertes" Spiel hinter sich gebracht.
"Um Deutschland zu besiegen, mussten wir ein fantastisches Spiel zeigen", meinte der Stürmer. Durch seine frühe Einwechslung war es auch für ihn eine extrem intensive Angelegenheit "Ich bin komplett fertig und leer", gab Olmo zu.
Irre Serie gegen Deutschland
Trotz Wadenproblemen kämpfte er sich durch und half mit, dass ein 36-jährige Serie ohne Pflichtspiel-Niederlage gegen Deutschland bestehen blieb. "Das Herz ist immer noch wichtiger als die Beine", sagte Olmo. Sein Blick war schon nach vorne gerichtet, ausgiebige Feierlichkeiten nicht eingeplant.
"Wir genießen das und werden auch feiern, aber sehr, sehr ruhig, weil wir in ein paar Tagen schon das Halbfinale haben." Am Dienstag geht es in München gegen Frankreich. Ob mit oder ohne Pedri steht in den Sternen. De la Fuente wollte bezüglich der Verstauchung des verletzungsgeplagten Mittelfeldakteurs im linken Knie "optimistisch" bleiben.
Fix keine Rolle spielen können die gesperrten Stammkräfte Dani Carvajal und Robin le Normand. Für De la Fuente kein Grund zur Sorge: "Alle bei uns sind bereit, auf sehr hohem Niveau zu spielen." Einer davon ist Merino, der nach 118 Minuten und 52 Sekunden traf.
"Adrenalin fordert jetzt seinen Tribut von mir"
Es war das drittspäteste Siegestor in der EM-Geschichte, den Rekord hält seit 2021 der Ukrainer Artem Dowbyk (120:36 Minuten gegen Schweden). "Um ehrlich zu sein, bin ich erschöpft. Das Adrenalin fordert jetzt seinen Tribut von mir. Es war ein einzigartiger Moment", resümierte der 28-Jährige.
In der 80. Minute war er den Sieg vor Augen eingewechselt worden. Dann retteten sich die Deutschen durch Florian Wirtz (89.) in die Verlängerung. Dort kam der große Moment des Real-Sociedad-Akteurs, der nach idealer Olmo-Flanke einen schwierigen Kopfball im Tor unterbrachte.
"Es war das Match auf das wir alle gewartet haben, von zwei der besten Teams der Welt. Es hätte genauso auch ein WM- oder EM-Finale sein können", sagte der Matchwinner. Man habe dabei auch unter Beweis gestellt, dass man leiden könne. "Da steckt sehr viel Arbeit dahinter, wir haben ein großartiges Team."