Salzburg rechnet mit Mindereinnahmen von neun Millionen
In Zeiten von Corona müssen die "Bullen" aber auch in der Königsklasse finanzielle Abstriche machen, wie Reiter betont.
"Wir müssen durch die Zuschauerbeschränkungen in einer möglichen Champions-League-Gruppenphase und den Einschränkungen in der Liga mit Mindereinnahmen von 8,5 bis 9 Millionen Euro rechnen", erklärt Reiter, dessen Klub in jedem Fall ein Fixticket für die Europa-League-Gruppenphase besitzt, gegenüber der APA. "Die Spieltage sind mit den weiteren Einnahmen zum Beispiel aus dem Verkauf bei den Kiosken, dem Merchandising oder der Hospitality ein essenzielles Umfeld."
In der vergangenen Woche hielt der kontinentale Fußballverband UEFA mit dem Supercup zwischen Bayern München und dem FC Sevilla in Budapest vor 15.500 Zuschauern seinen Testlauf für Matches mit zumindest teilweise gefüllten Rängen ab. Konkrete Handlungsanweisungen für die im Herbst international spielenden Klubs haben sich daraus aber offiziell - noch - nicht ergeben.
"Bis jetzt gibt es von der UEFA keine Signale, dass Zuschauer erlaubt sein werden. Wir haben aber mittlerweile so viele Zuschauerkonzepte erarbeitet, dass für die UEFA ein passendes dabei sein wird. Im Endeffekt kommt es aber auf die lokalen Behörden an", sagt Reiter, der in Bälde mit UEFA-Informationen rechnet.
In der Bundesliga durften beim bisher einzigen Heimspiel gegen Altach 3.000 Zuschauer ins Stadion. Reiter zeigt sich allerdings "skeptisch, dass die 3.000 halten". Dass die Zuschauerlimits von der heimischen Politik in absoluten Zahlen und nicht in Relation zu den Bedingungen in den jeweiligen Stadien gestaltet werden, kann Reiter nicht nachvollziehen. "Die Grundlogik, von Kapazitäten auszugehen, ist vernünftiger und wird in den meisten europäischen Staaten auch angewandt. Und auch die UEFA tut das", betont er.
Äußerst herausfordernd sei zudem die Kurzfristigkeit, mit der Maßnahmen-Änderungen zum Teil durchgesetzt werden. "Die Vorbereitung eines Spieltags entwickelt sich immer mehr zu einem Blindflug", moniert Reiter und verweist u.a. auf die Stornobedingungen: "Wir sind so gezwungen, bei den Lieferanten zwischen 36 und 72 Stunden vor dem Spiel zu stornieren. Die Kosten, die da anfallen, sind enorm."