Endstand
1:1
1:1, 0:0
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Selbstkritische Salzburger: "So verlieren wir gegen Brügge"

Die "Bullen" haben sich mit einer schwachen Leistung eine Runde näher an die Champions League gebracht. Das muss gegen Brügge nun besser werden:

Selbstkritische Salzburger: Foto: © GEPA
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Die Europa League ist fixiert, die Champions League eine Runde näher gerückt. Klingt eigentlich nach einem erfolgreichen Arbeitstag für die Kicker des FC Salzburg.

So ganz hatte man nach dem 1:1 gegen Norwegens Vizemeister SK Brann Bergen (Spielbericht>>>) aber nicht das Gefühl, die "Bullen" wären als (deutlicher) Sieger der Begegnung vom Platz gegangen.

"Der ein oder andere Kollege ist mit einem Gesicht an mir vorbeigelaufen, als hätten wir 0:8 verloren", kann Coach Thomas Letsch diese Wahrnehmung bestätigen.

Die Stimmung unter seinen Spielern war eine eher getrübte, die Meinung zur Partie eine äußerst selbstkritische. "Wenn wir gegen Brügge so wie heute spielen, verlieren wir. Das wissen wir. Deswegen sind wir heute nicht zufrieden", bringt es Maurits Kjaergaard auf den Punkt.

Letsch wird emotional: "Das müssen wir schon auch festhalten"

Vorneweg: Letsch selbst hat das Gezeigte auch nicht gefallen.

Gefallen hat Letsch die Leistung gegen Brann zwar auch nicht, aber...
Foto: © GEPA

Die erste Halbzeit in der nur zur Hälfte gefüllten Red Bull Arena sei immerhin noch "durchwachsen" gewesen, die zweite, in der sich die Salzburger nur auf das Nötigste beschränkten und sich dabei den ein oder anderen Pfiff von den Rängen abholten, war schlicht "schlecht", so Letsch.

"Wir hatten unerklärlich viele Eigenfehler in Ballbesitz, so hat sich ein Spiel ergeben, das weder schön anzuschauen war noch sich gut angefühlt hat", knirscht der 56-Jährige.

Allerdings warnt er auch davor, die Leistung überzubewerten: "Natürlich müssen wir kritisch sein. Aber wir sind weiter! (haut mit der flachen Hand auf das PK-Pult) Das müssen wir schon auch mal festhalten."

Europa League fixiert: "Den Haken können wir machen"

"Wir haben unseren Job gemacht, das ist auch wichtig. Ich will nichts schönreden - wenn jemand im Sommer bei uns im Stadion sitzt und nicht begeistert ist, verstehe ich das. Aber am Ende ging es darum weiterzukommen", fährt Letsch fort.

Dass Salzburg Ende Juli bereits eine fixe Europa-League-Teilnahme in der Tasche hat, hätte vor dem letzten Spieltag der vorherigen Bundesliga-Saison niemand geglaubt: "Jetzt sitzen wir hier und haben das Ding fixiert. Das ist mal erledigt, den Haken können wir machen."

Sorgen bereitet ihm die vonseiten seiner Mannschaft recht blutleer angelegte zweite Halbzeit nicht. "Brann hatte gefühlt 75 Prozent Ballbesitz, allerdings in Zonen, in denen es nicht gefährlich wird. So blöd es klingt, aber es war relativ brotlos. Am Schluss steht es 5:2 für uns. Es geht darum, weiterzukommen."

Brann hat die Hausaufgaben gemacht

Der Grund, warum seine Mannschaft so viel schlechter aussah als noch im zweiten Durchgang des Hinspiels, den die Salzburger völlig dominierten und in diesem sie vier Tore erzielten, läge daran, "dass Brann seine Hausaufgaben gemacht hat", so Letsch.

Konkret meint er damit, dass die Norweger bei eigenem Ballbesitz extrem viele Spieler hinter dem Ball positionierten und auch ihren Torhüter in den Spielaufbau integrierten. So wurde das Salzburger Pressing quasi nutzlos: "Wir hatten nie richtigen Zugriff. Der klare Plan war, sie auf der Seite aufzufressen, das haben wir nicht geschafft."

Dazu kommt, "dass wir in Ballbesitz viele falsche Entscheidungen getroffen und ganz einfache Fehler gemacht haben. In diesem Bereich haben wir uns eigentlich deutlich verbessert und weiterentwickelt gehabt", hadert Letsch.

Er weiß: "Wir haben ein bisschen was zu tun. Solche Spiele werden wieder auf uns zukommen. Wir müssen herausfinden, wie wir es beim nächsten Mal besser machen können."

Brügge "ein anderes Kaliber als Bergen"

Ein etwas anderes Spiel steht den "Bullen" kommenden Mittwoch gegen Club Brügge bevor. "Das ist auf jeden Fall ein anderes Kaliber als Bergen, mit viel internationaler Erfahrung. Aber das sind genau die Spiele, die wir machen wollen, um uns zu beweisen", blickt Frans Krätzig auf das belgische Top-Team voraus.

Mit den Brüggern wartet auf Salzburg vielleicht schon in Runde drei die höchste Hürde am Weg in die Champions League. Die "Bullen" würden im Falle eines Aufstiegs die Setzung der Belgier im Playoff "erben" und damit auf jeden Fall Benfica Lissabon aus dem Weg gehen.

"Insgesamt fühlt es sich wirklich so an, als könnten wir diese Saison was erreichen"

Thomas Letsch

Trotz der Unleistung im Heimspiel gegen Bergen sei man schon "selbstbewusst genug, auch Brügge schlagen zu können", so Letsch bei "ServusTV".

Zuvor heißt der nächste Programmpunkt aber noch Bundesliga-Auftakt am Samstag gegen die SV Ried. "Es gibt sicher Leichteres, als beim Aufsteiger in Ried zu starten", sagt der Deutsche dazu.

Insgesamt sieht er seine Mannschaft trotz der immer wieder auftretenden Rückschläge auf einem guten Weg: "Es macht verdammt viel Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Das sind super Jungs, sie halten zusammen. Insgesamt fühlt es sich wirklich so an, als könnten wir diese Saison was erreichen - losgelöst vom heutigen Spiel."

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