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Marsch nach RBS-Hinspiel: "Haben noch viel zu tun"

Understatement bei RBS nach Auswärtssieg in Tel Aviv. "Ist noch nicht vorbei."

Marsch nach RBS-Hinspiel: Foto: © GEPA

RB Salzburg kann mit einem guten Gefühl die Heimreise antreten.

Erstens, weil man „Lockdown“-Israel trotz aller Befürchtungen und Risiken hoffentlich in gutem gesundheitlichen Zustand verlässt und zweitens, weil sich die Mozartstädter mit einem 2:1 bei Maccabi Tel Aviv eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche geschaffen haben.

Nach dem frühen Schock gelangen schlussendlich doch noch zwei wichtige Auswärtstore. Das beinahe schon gewohnte Europacup-Feuerwerk der Bullen wurde jedoch vorerst nicht abgefackelt.

Zudem gab es doch Gesprächsbedarf, etwa über das leichtfertige Gegentor. Das ist auch gut so, damit der Champions-League-Quali-Fluch nicht aufs Neue bemüht werden muss. Auch Trainer Jesse Marsch gibt sich nach dem Spiel noch vorsichtig: "Es ist nur Halbzeit, die Führung ist sehr wichtig für uns, aber diese Konkurrenz ist noch nicht vorbei. Da haben wir sicher noch mehr zu tun."

"Besonders nach 0:1-Rückstand ist Sieg sehr wichtig für uns"

Die ungewisse Situation in Israel verlangte Salzburg mental schon im Vorfeld alles ab. Scheinbar konnten die Bedenken nicht ganz abgelegt werden.

Denn nach gemächlichem Beginn agierte die RBS-Abwehr ungewohnt unkonzentriert. Der öffnende Pass über die Abwehr hebelte die Zugehörigkeit im Verbund aus. Maximilian Wöber tauchte als linker Innenverteidiger rechts auf, kam aber zu spät, Andre Ramalho war ebenso nicht im Bilde.

Einem Rückstand nachzulaufen kommt bei Salzburg nicht so oft vor. "Ein Sieg, besonders nach 0:1-Rückstand ist sehr wichtig für uns. Am Ende war es eine gute Leistung bei dieser Hitze, gegen einen guten Gegner und ein wichtiger Sieg für uns", war auch Marsch erleichtert, dass man das Spiel mit einer verbesserten Leistung im zweiten Durchgang drehen konnte.

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Die Israelis ließen nämlich schon aufblitzen, was sie im Stande sind zu leisten. Das Führungstor war ein Geniestreich und erwischte Salzburg am falschen Fuß. Auch in der Schlussphase hätte Maccabi die Passivität der Salzburger nach der 2:1-Führung noch bestrafen können, etwa als ein Freistoß an die Stange klatschte oder Cican Stankovic in höchster Not parieren musste.

"Es war ein richtig harter Kampf"

Alles in allem steigt Salzburg mit dem 2:1 gut aus, Tel Aviv muss in der Mozartstadt zumindest zwei Tore schießen, um noch den Aufstieg in die Gruppenphase der Königsklasse zu schaffen. Marsch wusste, dass es alles andere als leicht wird.

"Es war ein richtig harter Kampf für uns. Kompliment an den Gegner, sie haben gut gespielt – sogar mit nicht so vielen Spielern. Aber wir waren uns schon vor dem Spiel sicher, dass die Aufgabe gegen diesen Gegner nicht einfach zu schaffen sein wird", meint der US-Amerikaner bei der Pressekonferenz nach dem Schlusspfiff.

Mit einer Notelf konnte Maccabi schlussendlich nach 17 Corona-Fällen im Verein - Spieler und Betreuer - doch noch auflaufen, Trainer Giorgios Donis konnte schlussendlich einen gesunden 17-Mann-Kader stellen.

Dafür war die Leistung ansprechend, wie auch sein Gegenüber Marsch zur Kenntnis nahm. "Am Ende ist ein Spiel um einen Platz in der Champions League nie einfach. Wir können sagen, dass der Gegner viele Schwierigkeiten mit der Corona-Situation hat und so viele Spieler vermisst. Aber am Ende bei dieser Hitze, gegen einen guten Gegner, gegen einen Meister, der letztes Jahr ungeschlagen war, ist es ein super Ergebnis."

"Es ist nur Halbzeit, wir haben noch viel zu tun"

Und vor allem eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in einer Woche am Mittwoch in der heimischen Bullen-Arena. Dort geht es noch einmal 90 Minuten zur Sache, ehe hoffentlich zum ersten Mal im zwölften Anlauf die Champions-League-Teilnahme über die Qualifikation gelingt.

"Die Auswärtstore sind nun ein großer Vorteil für uns, wenn wir nächste Woche zu Hause spielen", weiß auch Marsch, dass es unter normalen Umständen für Salzburg laufen sollte. Zu sicher dürfe man sich aber nie sein.

"Es ist nur Halbzeit, wir haben sicher noch viel zu tun. Aber eine Führung mit zwei Auswärtstoren ist sehr wichtig für uns." Klingt wie so oft nach Understatement, doch die Erfahrungen - vor allem in der Champions-League-Quali - rechtfertigen dies.

An der einen oder anderen Schraube wird wohl noch gedreht werden müssen, um in Salzburg besser aus den Startlöchern zu kommen. Einen erneuten Fehlstart wie in Tel Aviv wollen sich die Mozartstädter mit Sicherheit nicht erlauben.

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