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Klopp nach Sieg gegen Bayern: "Wir waren frech"

Liverpool-Trainer gerät nach starker Leistung ins Schwärmen, bleibt aber gelassen.

Klopp nach Sieg gegen Bayern: Foto: © getty

Der FC Liverpool beendet mit einem 3:1-Sieg (Spielbericht >>>) in der Münchner Allianz Arena die Champions-League-Reise des FC Bayern.

Trainer Jürgen Klopp gerät nach der Partie am "Sky"-Mikrofon ins Schwärmen über seine Jungs, tritt aber gleichzeitig auf die Euphoriebremse.

Der Sieg würde ihm alles bedeuten, so Klopp. "Wir sind hergekommen, um weiterzukommen. Wir sind immer noch auf dem Weg. So ein Ausrufezeichen zu setzen, das ist schon brutal gut", sagte Klopp weiter.

Über das Auftreten der Hausherren zeigt sich Klopp ein Stück weit erstaunt.

"Keine Landesmeisterschaft"

"Die Bayern haben uns mehr respektiert, als wir uns selbst. Heute waren wir frech in verschiedenen Momenten, das war der nächste große Schritt für uns", so der 51-Jährige.

Was für sein Team nun in der Champions League noch möglich ist? "Keine Ahnung. Es sind nur mehr richtig gute Mannschaften drin, dazu drei Engländer, hoffentlich wird keine Landesmeisterschaft daraus", sagte Klopp.

Sonderlob bekommt Abwehrboss Virgil van Dijk von seinem Trainer. Er sei ein super, super, super Spieler.

Sein Gegenüber Niko Kovac muss die Überlegenheit der Engländer anerkennen. "Wir müssen Klopp und Liverpool gratulieren, sie waren in zwei Spielen die stärkere Mannschaft", erklärt der Bayern-Coach.

Somit steigt erstmals seit acht Jahren wieder ein Viertelfinale der "Königsklasse" ohne die Bayern.

 

Bayerische Ernüchterung

Auf Seiten der unterlegenen Bayern ist die Enttäuschung logischerweise groß.

"Es ist in keinem Moment, vielleicht zehn Minuten vor der Pause haben wir Druck aufbauen können, sonst nie, gelungen, den Funken auf die Zuschauer umspringen zu lassen. Da muss man der Mannschaft von Liverpool auch ein Kompliment machen, die waren einfach besser", sagte FCB-Sportdirektor Hasan Salihamidzic gegenüber "Sky".

"Ich glaube, dass es kein unverdienter Sieg war", gibt auch Bayern-Kapitän Manuel Neuer zu. Abwehrspieler Mats Hummels machte seinem Unmut Luft: "Wir waren schlecht", so der ehemalige deutsche Teamspieler.

"Liverpool ist eine Top-Mannschaft in Europa, wir haben heute unsere Grenzen aufgezeigt bekommen", gesteht Kovac konsterniert ein.

Doch was bedeutet dieses frühzeitige Aus für die Planungen der Münchner? "Wir werden einiges machen, klar. Trotzdem haben wir gute Spieler", erklärt Salihamidzic.

Seltsamer Neuer-Ausflug

Redebedarf bestand bei den Bayern auch über das 0:1, bei dem Schlussmann Manuel Neuer weit aus dem Tor kommt und sich von Ex-Salzburger Sadio Mane abschüttel lässt.

"Grundsätzlich wollte ich Mane stellen, er hat es super gemacht mit der Annahme. Dann war es so, dass er eine Körpertäuschung gemacht hat, die ist einfach zu gut gewesen", so der Betroffene selbst.

Sein Trainer will Neuer aber keinen Vorwurf machen: "Es ist ein Tor kassiert worden, von daher war es keine kluge Idee, aber da kann man Neuer keinen Vorwurf machen, weil er die Situation so einschätzt und ihm den Raum verkürzen will."

Besonders bitter: Neuer patzt damit ausgerechnet in seinem 100. Champions-League-Spiel folgenschwer.

Jürgen Klopp konnte jedenfalls nach dem Spiel mit dem Grinsen nicht aufhören. Besonders lachen musste der Liverpool-Coach, als ihm zugetragen wurde, dass Franz Beckenbauer ihn gerne als Bayern-Trainer sehen würde. "Das wäre der Höhepunkt", so der "Kaiser" vor dem Match bei "Sky".

"Wenn Franz positiv über mich spricht, tut mir das immer gut. Er ist mein ganz großes Idol. Aber ich hoffe nicht, dass die Bayern in nächster Zeit eine Notwendigkeit haben, ich habe auch keine.

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