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5-Jahreswertung: Österreichs CL-Fixplatz fast fix

LAOLA1 analysiert Österreichs Chancen auf CL-Fixplatz in 5-Jahreswertung:

5-Jahreswertung: Österreichs CL-Fixplatz fast fix

Ein Blick auf die UEFA 5-Jahreswertung tut der österreichischen Fußball-Seele aktuell so gut wie nie zuvor.

Als aktuell Zehnter und mit einem tollen Herbst im Rücken hat Österreich großartige Aussichten auf einen Fixplatz in der Champions League 2022/23. Da von hinten nur mehr geringe Gefahr droht, gilt es nun für die letzten beiden verbliebenen Bundesliga-Vertreter aus Salzburg und Wolfsberg, einen Angriff nach vorne zu lancieren.

LAOLA1 analysiert die momentane Situation Österreichs und seiner unmittelbaren Konkurrenten in der 5-Jahreswertung und wirft bereits einen Blick auf die kommende Saison:

Rang 16/17 17/18 18/19 19/20 202/21 Punkte verbl. Teams
1 Spanien 20,142 19,142 19,571 18,928 14,214 92,569 7/7
2 England 14,928 20,071 22,642 18,571 14,500 90,712 7/7
3 Italien 14,250 17,333 12,642 14,928 13,142 72,295 6/7
4 Deutschland 14,571 9,857 15,214 18,714 13,500 71,856 6/7
5 Frankreich 14,416 11,500 10,583 11,666 6,750 54,915 2/6
6 Portugal 8,083 9,666 10,900 10,300 8,400 47,349 3/5
7 Russland 9,200 12,600 7,583 4,666 4,333 38,382 1/6
8 Niederlande 9,100 2,900 6,200 5,800 6,800 36,800 2/5
9 Belgien 12,500 2,600 7,800 7,600 5,800 36,300 2/5
10 ÖSTERREICH 7,375 9,750 6,200 5,800 6,700 35,825 2/5
11 Schottland 4,375 4,000 6,750 9,750 7,250 32,125 1/4
12 Ukraine 5,500 8,000 5,600 7,200 5,400 31,700 2/5
13 Türkei 9,700 6,800 5,500 5,000 3,100 30,100 0/5
14 Dänemark 8,500 5,250 4,875 5,125 4,125 27,875 0/4
15 Zypern 5,500 7,000 6,125 5,125 4,000 27,750 0/4
16 Serbien 2,875 6,375 6,000 6,000 5,100 26,250 1/4
17 Schweiz 4,300 6,500 3,900 6,400 4,125 25,225 1/4
18 Griechenland 5,800 5,100 5,100 4,900 4,300 25,200 1/5
19 Tschechische Republik 5,500 5,500 6,500 2,500 5,000 25,000 1/5
20 Kroatien 5,125 5,125 5,750 4,375 4,500 24,875 1/5

7. Russland (38.382)

Europa League, Sechzehntelfinale:

FK Krasnodar gegen Dinamo Zagreb (CRO)

Russlands Ehre konnte gerade noch vom FK Krasnodar gerettet werden.

Die russischen "Bullen" sorgten mit einem 1:0-Sieg über Stade Rennes am fünften Champions-League-Spieltag, der für Rang drei der Gruppe E reichte, dafür, dass Russland nicht zum zweiten Mal in Folge ohne einem einzigen Vertreter im Europacup überwintern muss. Krasnodars Heimsieg sollte allerdings der einzige volle Erfolg der Russen aus 24 Gruppenspielen bleiben, da die restlichen Vertreter der Premier Liga teilweise kläglich scheiterten.

Vor allem ZSKA Moskau enttäuschte auf ganzer Linie und musste trotz Topsetzung den letzten Platz in der Europa-League-Gruppe K hinnehmen. Mitverantwortlich für die Schmach des moskowitischen Armeeklubs war der Wolfsberger AC, der der Millionen-Offensive von ZSKA gleich zwei Mal die Zähne zog. Auch gegen Dinamo Zagreb und Feyenoord war für ZSKA jeweils ein Remis das höchste der Gefühle.

Zenit St. Petersburg war indes in der Champions-League-Auslosung in Topf eins, in der Endtabelle aber nur auf dem letzten Gruppenrang zu finden. Gegen den Club Brügge, Borussia Dortmund und Lazio Rom konnte der russische Meister mit einem Unentschieden gegen Lazio nur einmal punkten, was bereits zum zweiten Mal in Folge Platz vier für den finanziell äußerst potenten Klub bedeutete.

Etwas besser verkaufte sich Lok Moskau in der "Königsklasse". Der Gruppengegner des FC Salzburg brillierte vor allem in der Defensive und nahm Atletico Madrid gleich zweimal ein Unentschieden ab, auch gegen Bayern München waren die Moskowiter nahe an einem Punktgewinn dran. Am Ende wurden die "Eisenbahner" allerdings von den Mozartstädtern auf die Hörner genommen, da Salzburg das auf vielen Ebenen ganz wichtige direkte Duell in der RZD Arena in Moskau mit 3:1 gewinnen konnte.

Nun steuert Russland auf die schwächste Punkteausbeute seit 18 Jahren zu, wenngleich FK Krasnodar mit Dinamo Zagreb eines der vermeintlich einfachsten Lose der heuer stark besetzten Gesetztenliste im Europa-League-Sechzehntelfinale erwischte und durchaus noch den einen oder anderen Punkt in der 5-Jahresewertung sammeln könnte.

Prognose:

Der russische Vorsprung ist mit über 2,5 Punkten in dieser Saison zu groß für Österreich, in der kommenden Spielzeit sollten die sich im Abwärtstrend befindlichen Russen aber zu holen sein.

Zum Start in die Saison 2021/22 liegt Russland als vorläufig Siebter nur mehr knapp über 0,7 Punkte vor Österreich. Platz sieben im UEFA-Ranking bringt im Vergleich zu Platz zehn zwar keine zusätzlichen Startplätze in den ab Herbst drei europäischen Bewerben, dafür allerdings eine gute Chance auf eine Setzung in Topf eins der Champions League.

Wenn der amtierende Champions-League-Sieger nämlich gleichzeitig Meister einer Top-6-Liga wird, wandert dessen Topsetzung bei der darauffolgenden Auslosung zur "Königsklasse" an den Meister des Siebten der 5-Jahreswertung über, selbiges gilt für den Europa-League-Titelverteidiger. Wenn sowohl Europa-League- als auch Champions-League-Sieger eine Top-6-Liga gewinnen, kommt sogar der Meister des Achten des UEFA-Rankings noch in den Genuss einer Setzung im ersten Lostopf der "Königsklasse".

Für Österreich geht es in der Jagd auf Russland also um mehr als nur das Prestige, mit einer ehemaligen Top-Liga mithalten zu können.

8. Niederlande (36.800)

Europa League, Sechzehntelfinale:

PSV Eindhoven gegen Olympiakos Piräus (GRE)

Ajax Amsterdam gegen LOSC Lille (FRA)

Dass die Niederlande in Österreichs Reichweite bleiben, ist unter anderem dem WAC, aber auch einer großen Portion Glück zu verdanken.

Vor dem letzten Spieltag im Herbst hatten nämlich alle vier holländischen Vertreter einen Aufstieg in ihren jeweiligen Gruppen noch in der eigenen Hand, am Ende blieben aber nur die PSV Eindhoven und Ajax Amsterdam als Europa-League-Sechzehntelfinalisten über.

Ajax hatte sogar die Chance auf den Aufstieg ins Champions-League-Achtelfinale, musste sich in einem dramatischen Endspiel in der Johan-Cruyff-Arena aber Atalanta Bergamo geschlagen geben. Nun dürfen die Amsterdamer in der Europa League weitermachen, müssen dort aber auf zwei Schlüsselspieler verzichten: Torwart und Schlüsselspieler Andre Onana wurde wegen eines Dopingverstoßes für ein Jahr von der UEFA aus dem Verkehr gezogen, bei Rekordtransfer Sebastien Haller vergaß Ajax peinlicherweise auf die Nachmeldung. Der Ivorer ist für die restliche Europacup-Saison nicht spielberechtigt.

Etwas runder liefen die letzten Monate bei der PSV Eindhoven. Das von Ex-Salzburg-Coach Roger Schmidt betreute Team beendete Europa-League-Gruppe E als Gruppensieger und trifft nun auf Olympiakos Piräus – kein angenehmes Los für eine gesetzte Mannschaft. Noch unangenehmer hat es Ajax bei der Auslosung erwischt, das trotz Setzung Frankreichs Tabellenführer LOSC Lille im Europa-League-Sechzehntelfinale zog.

Nicht mehr mit von der Partie sind hingegen AZ Alkmaar und Feyenoord Rotterdam. Während die Rotterdamer einem im Herbst bärenstarken WAC zum Opfer fielen und das Finale um den Aufstieg in Klagenfurt verloren, hat sich Alkmaar sein Scheitern vor allem selbst zuzuschreiben. Der jungen Truppe aus Nord-Holland hätte am letzten Spieltag ein Sieg beim abgeschlagenen Gruppenletzten HNK Rijeka für den Aufstieg gereicht, am Ende wurde es eine späte 1:2-Niederlage.

Prognose:

In dieser Saison befinden sich die Niederlande und Österreich mit 6,8 bzw. 6,7 eingefahrenen Punkten im Gleichschritt, auf lange Sicht haben die Holländer allerdings die Nase vorn.

Obwohl in den letzten Wochen und Monate vieles gegen die Eredivisie-Vertreter lief, beträgt der holländische Vorsprung weiterhin fast einen Zähler. Österreich müsste in Vertretung des FC Salzburg und des WAC im Frühjahr also zwei Siege und ein Remis mehr als Ajax und die PSV gemeinsam einfahren, um die Niederlande von Rang acht zu verdrängen – aktuell ist dies nur schwer vorstellbar.

In der vorläufigen 5-Jahreswertung für 2021/22 hat Österreich momentan noch einen kleinen Vorsprung auf die Niederlande. Es wäre bereits als Erfolg einzustufen, wenn dieser bis Saisonende gehalten werden könnte – grundsätzlich ist aber sowohl Ajax als auch der PSV durchaus ein weites Vorstoßen in der Europa League zuzutrauen.

9. Belgien (36.300)

Europa League, Sechzehntelfinale:

Club Brügge gegen Dynamo Kiew (UKR)

Royal Antwerpen gegen Glasgow Rangers (SCO)

Österreich hätte Belgien mit etwas Glück schon hinter sich lassen können, wenn das direkte Duell zwischen dem LASK und Royal Antwerpen am vierten Spieltag der Europa-League-Gruppenphase nicht einen dermaßen unglücklichen Verlauf aus Linzer Sicht genommen hätte.

Durch den 2:0-Erfolg auf der Gugl und unter anderem einem Sieg über Tottenham am ersten Gruppenspieltag war Royal Antwerpen allerdings schon nach vier Runden so gut wie aufgestiegen und trifft als letztendlicher Gruppenzweiter nun auf die Glasgow Rangers.

Ebenfalls ins Sechzehntelfinale der Europa League schaffte es der Club Brügge. Der überlegene Tabellenführer der Jupiler Pro League konnte sich in einer Champions-League-Gruppe mit Borussia Dortmund, Lazio Rom und Zenit St. Petersburg beweisen, spielte bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg ins Achtelfinale mit und war im Römer Olympiastadion schlussendlich nur einen Lattentreffer in der Nachspielzeit vom erstmaligen Überwintern in der "Königsklasse" entfernt. Als einer der vier besten Gruppen-Dritten haben die Brügger mit Dynamo Kiew ein unangenehmes ungesetztes Los zugetragen bekommen.

Rapid-Bezwinger KAA Gent findet in dieser Saison indes noch immer nicht in die Spur und musste in einer eher harmlosen Europa-League-Gruppe mit Slovan Liberec, der TSG Hoffenheim und Roter Stern Belgrad gleich sechs Niederlagen einstecken. Nicht viel besser erging es Standard Lüttich in der Europa League. Die Wallonen blieben in einer Gruppe mit Benfica Lissabon, Lech Posen und den Glasgow Rangers als Dritter auf der Strecke.

Prognose:

Wie erwartet gibt der Sieg von Royal Antwerpen im direkten Duell mit dem LASK aktuell den Ausschlag zugunsten der Belgier, die in dieser Saison nur mehr schwer zu holen sein werden.

Hätten die Linzer die Schnittpartie mit dem ältesten Verein Belgiens gewonnen oder unentschieden gestaltet, wäre Österreich mit großer Sicherheit aktuell dreifach im Frühjahr vertreten und ein Angriff auf Belgien deutlich realistischer. In der Realität liegen die Belgier aber mit umgerechnet einem Sieg und einem Remis voran und wäre wohl nur bei einem frühen Scheitern des Club Brügge und von Royal Antwerpen noch in Griffweite.

Da Rang neun im Vergleich zum zehnten Platz der 5-Jahreswertung aber ohnehin keine Vorteile mit sich bringt, steht für Österreich viel mehr im Vordergrund, den großen Vorsprung auf Belgien in der vorläufigen Wertung für 2021/22 zu halten. Über 4,5 Punkte liegt Rot-Weiß-Rot nach aktuellem Stand nämlich vor den Belgiern. Der Club Brügge und Royal Antwerpen müssten sich im Frühjahr schon ordentlich strecken, um den belgischen Rückstand bis Sommer noch signifikant zu reduzieren.

10. Österreich (35.825)

Europa League, Sechzehntelfinale:

FC Salzburg gegen FC Villarreal (ESP)

Wolfsberger AC gegen Tottenham Hotspur (ENG)

Österreich hat einen Bomben-Herbst im Europacup hinter sich – in dem allerdings noch deutlich mehr möglich gewesen wäre.

Vor allem der SK Rapid sowie der LASK mussten etwas unnötig bereits in der Gruppenphase der Europa League ein Aus hinnehmen. Den Hütteldorfern muss man dabei vorwerfen, viel zu wenig aus einer herausragenden Auslosung gemacht zu haben. Während Rapid gegen das Halbprofi-Team Dundalk FC zwei nicht ganz souveräne Pflichtsiege einfuhr und die beiden Partien gegen Gruppenkopf FC Arsenal erwartungsgemäß verloren gingen, enttäuschte der Rekordmeister gegen Molde FK auf ganzer Linie. Gegen den norwegischen Champion von 2019 kamen die favorisierten Rapidler nicht über einen Punkt aus zwei Spielen hinaus und verpassten so den dritten Vorstoß ins Europa-League-Sechzehntelfinale seit Bestehen des Bewerbs.

Der LASK spielte hingegen die nächste starke Europacup-Saison, die mit einem 4:1-Erfolg über Sporting Lissabon bereits im Playoff ihren Höhepunkt fand, lieferte aber ausgerechnet im wichtigsten Spiel des Herbstes gegen Royal Antwertpen die schwächste Leistung ab. Nachdem die Athletiker auswärts noch gegen "The Great Old" siegen konnten, mussten sie ausgerechnet im Rückspiel gegen die Belgier die einzige Saison-Pleite auf der Gugl hinnehmen. Dank einem prestigeträchtigem Remis gegen Tottenham und zwei turbulenten Siegen über Ludogorets Razgrad beendeten die Linzer die Europa-League-Gruppenphase schließlich mit zehn Zählern als mit Abstand bester Dritter des gesamten Bewerbs.

Sensationell unterwegs war indes einmal mehr der WAC. Die Lavanttaler bekamen die schwierigste Gruppe aller rot-weiß-roten Europa-League-Vertreter zugelost, ließen sich weder von einem Corona-Ausbruch mitten im Herbst noch von einem missglückten Bundesliga-Start beirren und rangen europäischen Kalibern wie ZSKA Moskau und Feyenoord Rotterdam aus vier Duellen drei Siege und ein Remis ab. Einzig das "Bollwerk" Dinamo Zagreb war den "Wölfen" eine Nummer zu groß. Als Gruppenzweiter überwintern die Kärntner nun erstmals in der Klub-Historie eurpäisch und dürfen sich über zwei "Bonusspiele" gegen Tottenham freuen.

Auch der FC Salzburg findet sich erneut im Europa-League-Sechzehntelfinale wieder – und das durchaus unglücklich nach einer starken Champions-League-Kampagne. Die "Bullen" hielten gegen Bayern München und Atletico Madrid nämlich toll mit, agierten in allen vier Spielen gegen die beiden Weltklasse-Teams statistisch belegt auf Augenhöhe – und konnten dennoch keinen einzigen Punkt mitnehmen. Einzig gegen ein unangenehmes Lok Moskau konnte sich Salzburg belohnen und schlussendlich als Dritter in die Europa League umsteigen, wo eine Chance zur Revanche am FC Villarreal wartet. Gegen das "Gelbe U-Boot" scheiterten die Mozartstädter vor sechs Jahren im Sechzehntelfinale der Europa League.

Insgesamt muss man mit der bisherigen rot-weiß-roten Europacup-Saison äußerst zufrieden sein. Mit aktuell 6,7 Zählern hält Österreich – bereinigt man diesen Wert vom Fünfer-Divisor – schon jetzt bei der drittbesten Spielzeit aller Zeiten. Dennoch hat man das Gefühl, dass hier und dort Punkte liegen gelassen wurden und auch ein Überwintern aller vier Vertreter kein völlig unrealistisches Szenario gewesen wäre. Eifrigster Punktehamster ist wie bereits in der Vorsaison momentan noch der LASK mit 29,85% Anteil an der gesamten Ausbeute. Die Linzer könnten allerdings noch von Salzburg (26,87%) sowie dem WAC (20,9%) eingeholt werden. Rapid (20,9%) trug trotz des Gruppen-Aus exakt gleich viele Punkte wie die Wolfsberger bei. Einzig Europacup-Neuling TSV Hartberg (1,49%) enttäuschte mit einem frühen Aus in der zweiten Quali-Runde zur Europa League.

Prognose:

Ob Österreich schon heuer einen Angriff auf die Plätze neun, acht oder sogar Rang sieben, welcher letztmals 1963 erreicht werden konnte, starten kann, wird vor allem vom FC Salzburg abhängen.

Die "Bullen" erwartet gegen den FC Villarreal ein Duell auf Augenhöhe, das nur von Kleinigkeiten entschieden werden könnte. Für Salzburg spricht unter anderem die zuletzt neu gefundene defensive Stabilität, die vor allem im K.o.-Modus besondere Wichtigkeit einnimmt. Für Villarreal, dass mit Unai Emery ein absoluter Europa-League-Experte an der Seitenlinie steht.

Nehmen die Mozartstädter die Hürde Villarreal, könnte im Achtelfinale gar eine leichtere Aufgabe warten – das "Gelbe U-Boot" zählt zu einem der unangenehmeren verbliebenen Teams im Bewerb. Auch ein Lauf der "Bullen" wie einst 2018 erscheint nicht unmöglich, Jesse Marsch gab erst kürzlich das Halbfinale als Ziel aus. Allerdings wird viel davon abhängen, wie die Doping-Causa rund um Mohamed Camara und Sekou Koita ausgeht - die beiden Malier zählten in den letzten Wochen und Monaten zu den wichtigsten Spielern der "Bullen". Eine Entscheidung der UEFA über das Strafmaß wird voraussichtlich erst nach den Spielen gegen Villarreal fallen.

Beim WAC muss man indes realistisch bleiben: An Tottenham wird es für die Lavanttaler kaum ein Vorbeikommen geben. Die Kärntner starteten nicht ideal ins Frühjahr, müssen im Hinspiel spontan nach Budapest ausweichen und haben mit den "Spurs" ein Premier-League-Team vor der Brust, welches die Europa League sehr ernst nimmt.

Unabhängig von der weiteren Performance der beiden verbliebenen Eurofighter wird Österreich in dieser Saison allerdings ohnehin kaum mehr aus der Top-11 der 5-Jahreswertung zu verdrängen sein, zu weit liegt die verfolgende Konkurrenz momentan zurück. Ein Champions-League-Fixplatz für den Bundesliga-Meister 2022 wirkt aktuell extrem abgesichert.

11. Schottland (32.125)

Europa League, Sechzehntelfinale

Glasgow Rangers gegen Royal Antwerpen (BEL)

Die Schotten verloren zuletzt Boden auf Österreich, bleiben aber der härteste rot-weiß-rote Verfolger.

Die beiden Glasgower Flaggschiffe sammelten auch aufgrund des Vierer-Divisors auch in dieser Saison bereits viele Punkte, wobei Celtic trotz einer Einteilung in Topf eins bei der Auslosung nur den letzten Europa-League-Gruppenplatz erreichen konnte. Die schwächelnden "Bhoys" blieben in einer Hammer-Gruppe mit dem AC Milan, LOSC Lille und Sparta Prag auf der Strecke.

Am anderen Ende der Tabelle waren die Glasgow Rangers in der Europa-League-Gruppe D zu finden. Im Duell mit Standard Lüttich, Benfica Lissabon und Lech Posen blieb das Team von Steven Gerrard in allen sechs Spielen ohne Niederlage und gewann die Gruppe. Nun treffen die Rangers, die in der schottischen Premiership vor dem ersten Meistertitel seit zehn Jahren stehen, auf Royal Antwerpen im Sechzehntelfinale und gelten als klarer Favorit auf den Aufstieg.

Prognose:

Die Rangers werden Schottland im Alleingang in dieser Saison nicht mehr vor Österreich hieven können.

Die Schotten könnten uns Platz zehn nur mehr bei folgendem Szenario wegnehmen: Die bisher in der Liga und international noch unbesiegten Glasgower müssten mit ausschließlich Siegen bis ins Halbfinale der Europa League vorstoßen und auch dort noch ein Remis holen, während Salzburg und der WAC kein einziges Mal mehr punkten dürften.

Recht realistisch ist dies zwar nicht, dennoch ist den Rangers in dieser Europa-League-Saison noch einiges zuzutrauen. Es ist also gut möglich, dass die Schotten zum Start in die kommende Saison bereits vor Österreich auf Rang acht liegen und damit ihre beispiellose Aufholjagd in den vergangenen fünf Jahren krönen. Vorläufig liegt Österreich in der Wertung 2021/22 noch 0,7 Punkte vor Schottland.

12. Ukraine (31.700)

Europa League, Sechzehntelfinale

Dynamo Kiew gegen Club Brügge (BEL)

Shakhtar Donetsk gegen Maccabi Tel Aviv (ISR)

Auch die Ukrainer liegen momentan weit außerhalb des österreichischen Gefahren-Horizonts, für die Ost-Europäer bahnt sich ein spannendes Duell um Rang elf mit Schottland an.

Nach der Auslosung der Gruppenphase durfte man bereits Hoffnung schöpfen, dass sich die Ukraine zumindest mittelfristig als Gegner Österreichs verabschieden könnte. Dynamo Kiew und vor allem Shakhtar Donetsk trotzten allerdings einmal mehr absoluten Todesgruppen in der Champions League und stehen nun beide im Sechzehntelfinale der Europa League.

Dynamo kam zwar wie erwartet gegen Juventus Turin und den FC Barcelona unter die Räder, konnte allerdings im direkten Duell um Platz drei mit Ferencvaros Budapest die Oberhand behaupten und bekommt es nun mit dem Club Brügge in der Zwischenrunde zu tun.

Shakhtar hat indes einen äußerst turbulenten Herbst hinter sich. Gleich zum Gruppenauftakt siegten die "Hirnyky" trotz zehn Corona-bedingten Ausfällen mit 3:2 über Real Madrid und knackten die "Königlichen" auch im Rückspiel mit 2:0. Auch gegen Inter Mailand konnten die Donetsker mithalten und die "Nerazzurri" dank zwei torlosen Remis auf Rang vier der Gruppe B verbannen. Einzig von Borussia Mönchengladbach wurde Shakhtar, das in der Europa League nun das Traumlos Maccabi Tel Aviv gezogen hat, mit einem Gesamtscore von 0:10 abgeschlachtet.

Europa-League-Starter Zorya Luhansk erfing sich nach drei klaren Pleiten zum Auftakt und konnte gegen AEK Athen und Leicester City jeweils einen Dreipunkter einfahren. Einzig gegen den SC Braga war für die Ost-Ukrainer weder in Hin- und Rückspiel was zu holen. Zorya beendet die Europa League schlussendlich auf dem dritten Gruppenrang.

Prognose:

Die Ukraine wird Österreich zwar auch nicht mehr gefährlich werden können, vom im Sommer erhofften Einbruch in dieser Saison sind die Ost-Europäer allerdings schon jetzt weit entfernt.

Shakhtar Donetsk konnte einmal mehr beweisen, warum es zu Recht auf Platz zwölf der Klubwertung der 5-Jahreswertung geführt wird. Der ukrainische Serienmeister spielte in einer der schwierigsten Champions-League-Gruppen um den Aufstieg ins Achtelfinale mit und überwintert nach dem Umstieg in die Europa League zum bereits zehnten (!) Mal in Folge europäisch. Der letztjährige Europa-League-Halbfinalist geht als klarer Favorit ins Duell mit Maccabi Tel Aviv und könnte erneut weit im Bewerb vorstoßen.

In Shakhtars Schatten punktete auch Dynamo Kiew wieder äußerst solide – die Hauptstädter trugen dank drei Siegen in der Qualifikation sogar 0,1 Punkte mehr bei als der Erzrivale. Dynamo, das momentan sogar in der ukrainischen Premier Liga an der Tabellenspitze liegt, bekommt es mit dem Club Brügge und damit einem Gegner auf Augenhöhe zu tun. Was für die Ukrainer spricht, ist dass sie in den letzten drei Versuchen jeweils das Sechzehntelfinale der Europa League überstehen konnten.

Entgegen bisheriger Prognosen hat die Ukraine in den letzten beiden Jahren wieder ordentlich Fahrt aufgenommen und wird Österreich noch lange das Leben in der 5-Jahreswertung schwer machen. In dieser Saison können die Ost-Europäer aber kaum mehr auf uns aufschließen, für ein ukrainisches Überholmanöver wäre realistischerweise ein Halbfinal-Einzug beider verbliebenen ukrainischen Vertreter in der Europa League von Nöten.

13. Türkei (30.100)

Alle Teilnehmer ausgeschieden

Die Türkei wird zum letzten Mal für viele Jahre als Konkurrent Österreichs in der 5-Jahreswertung aufgeführt.

Der sich lange ankündigende Absturz der Süper Lig wurde in dieser Saison endgültig Realität. Die Türkei wird diese Saison bestenfalls auf Rang 13 beenden und in der kommenden Spielzeit damit erstmals seit 15 Jahren ohne Champions-League-Fixplatz für den Meister auskommen müssen. Dies ist das Resultat einer katastrophalen Spielzeit 2020/21, in der nur 3,1 Punkte gesammelt werden konnten.

Die Türken durften die Gruppenphasen nur in zweifacher Besetzung angehen, nachdem sowohl Besiktas Istanbul, Galatasaray Istanbul als auch Alanyaspor in den verschiedenen Qualifikations-Phasen scheiterten. Fenerbahce Istanbul und das gesperrte Trabzonspor nahmen überhaupt nicht am Europacup teil. Übrig blieb somit nur der erstmalige Meister Istanbul Basaksehir, der in der Champions-League-Gruppenphase starten durfte, sowie Europacup-Neuling Sivasspor, das mit einem Fixticket in der Europa League an den Start ging.

Basaksehir, das momentan in der Liga sogar gegen den Abstieg spielt, nahm aus einer Horrorgruppe mit RB Leipzig, Paris Saint-Germain und Manchester United immerhin einen Sieg gegen die "Red Devils" mit, verlor aber die restlichen Partien. Nicht viel besser erging es Sivasspor, das in der Europa League in allen Spielen gegen den FC Villarreal und Maccabi Tel Aviv leer ausging, aber immerhin zwei volle Erfolge gegen Qarabag Agdam mitnehmen konnte.

Momentan liegen 5,725 Punkte zwischen Österreich und der Türkei, in der vorläufigen Wertung für 2021/22 sind es bereits 8,05 Zähler – das sind in der 5-Jahreswertung Welten.

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