"Krawall-Touristen" werden vermutet
Als die Polizei schließlich dazwischenging, stürmten die Hooligans auf die Ränge zurück. Nicht wenige der Platzstürmer dürfen darüber hinaus als "Krawall-Touristen" von befreundeten Fan-Klubs aus dem Ausland bezeichnet werden. Die Ausforschung gestaltet sich demnach schwierig, wie man auch vonseiten der Austria betont.
Die Violetten haben ihrerseits dahingehend reagiert, dass gegen rund 20 von der Polizei identifizierte Personen Hausverbote ausgesprochen wurden. Stadionverbote werden bei der Liga beantragt, so ein Austria-Sprecher. Darüber hinaus sei man - analog zu Rapid - auf weitere Erkenntnisse der Exekutive angewiesen.
Bei der Bundesliga nimmt man derzeit ebenfalls die Rolle als Beobachter ein. Auch sie verweist auf laufende Ermittlungen, die sich in den November hineinziehen dürften.
Je 150.000 Euro Strafe erhielten Rapid und die Austria aufgrund der Ausschreitungen aufgebrummt. Das vergleichsweise milde Urteil konnte dadurch erklärt werden, dass sich die Stadtrivalen einsichtig gezeigt und darauf verständigt hatten, dass die kommenden vier Derbys ohne Auswärtsfans über die Bühne gehen werden.
Strafe für Klubs könnte noch verringert werden
Die Geldstrafen könnten die Klubs noch verringern. "Wenn die Übeltäter ausgeforscht werden, wenn über diese Personen Stadionverbote verhängt werden, dann kann die Geldstrafe um bis zu 75 Prozent verringert werden", sagte Norbert Wess vom Strafsenat der Liga nach der Urteilsverkündung im ORF.
Der betreffende Klub müsste den Antrag stellen, das Verfahren neu aufzurollen. Grundlegend gilt: Je mehr Personen identifiziert werden, desto stärker können Milderungsgründe geltend gemacht werden.