Endstand
2:0
1:0, 1:0
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Sturm-Coach Ilzer: "Es war die richtige Reaktion"

Auf EL-Klatsche folgt Sieg gegen Lustenau. Nun bereitet man sich auf Monsterprogramm vor.

Sturm-Coach Ilzer: Foto: © GEPA

Charaktertest bestanden!

Sturm Graz rehabilitiert sich am Sonntag mit einem 2:0-Arbeitssieg zuhause gegen Austria Lustenau für die 0:6-Abfuhr in der Europa League bei Feyenoord Rotterdam.  

"Wenn man vor drei Tagen sechs Stück kriegt, ist das natürlich nicht einfach. Wir alle haben uns eine Reakation von uns selbst erwartet und es war diese Reaktion da", ist Trainer Christian Ilzer im "Sky"-Interview mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden.  

"Der Sieg war in erster Linie wichtig für den Kopf. Es war wichtig, dass wir aus dieser Verunsicherung nach der Klatsche mit einem Sieg rausgekommen sind", so Ilzer. "Es ist nicht einfach, drei Tage nach so einer Klatsche am Platz zu stehen, die Unsicherheit wegzulassen und sich zu fokussieren gegen einen Gegner, der gespickt mit guten Einzelspielern ist. Wir hatten das eine oder andere Handicap (ohne drei Stürmer, Anm.), haben es aber insgesamt gut gemacht. Das gefällt mir, es war die richtige Reaktion auf den Donnerstag." 

Prass-Kunstschuss: "So malt man sich sein erstes Tor aus"

Weil neben Emanuel Emegha auch Jakob Jantscher und Albian Ajeti nicht fit sind, musste der Sturm-Trainer improvisieren. Manprit Sarkaria und William Böving sollten es vorne spielerisch lösen.

Ausgerechnet Alexander Prass brachte Sturm dann aber mit einem gefühlvollen Kunstschuss von knapp außerhalb des Strafraums in Führung (24.). Der Mittelfeldmotor dürfte sich angesichts seiner zuletzt chronischen Abschlussschwäche vor dem Tor ungläubig die Augen gerieben haben. Im 53. Einsatz für Sturm jubelte Prass über sein Premierentor.

"Klar malt man sich sein erstes Bundesligator ungefähr so aus, richtig cool. Wir haben keine Punkte auf Salzburg verloren und auf den LASK aufgeschlossen. Mega wichtig und für den Kopf richtig gut, nach dieser Niederlage in der Europa League", betont auch Prass im "Sky"-Interview. 

Fuseini "unglaublich glücklich" über Premierentreffer

Die Grazer drückten nach dem Führungstreffer den wankenden Gästen danach ihr Offensivspiel auf. Böving, Sarkaria und der einen Schritt zu kurz kommende David Affengruber kratzten in der mit 8.479 Zuschauern gefüllten Merkur Arena an einer höheren Pausenführung.

Der eingewechselte Fuseini machte dann alles klar. Jean Hugonet fälschte einen Schuss von Ivan Ljubic vor die Füße des 20-Jährigen aus Ghana ab. Fuseini enteilte im Finish auch noch Anderson, der für seine Notbremse weit vor dem Tor die Rote Karte sah (89.). 

"Ich bin unglaublich glücklich über meinen ersten Bundesligatreffer und bin auch dankbar, dass ich diese Möglichkeit bekomme. Ich werde weiter hart an mir arbeiten", strahlt Fuseini. 

"Es war ein energetisches Spiel von uns. Natürlich ist uns nicht alles gelungen, aber trotzdem haben wir einen Gegner, der individuell wirklich eine große Klasse hat, besiegt. Die Reaktion war für mich absolut zusehen", lautet Ilzers Resümee. 

Ilzer erklärt Gelbe Karte gegen ihn

Der Trainer selbst war während des Spiels auffallend aktiv an der Seite, in einer Situation sogar zu aktiv - Ilzer sah die Gelbe Karte. 

"Vielleicht sind die Nerven immer ein bisschen schlechter, wenn man so viele Spiele hat. Dann gibts Momente, wo man überreagiert", meint der Coach über eine Szene, als Lustenau für ihn zu Unrecht einen Freistoß zugesprochen bekam, der dann zur besten Torchance der Vorarlberger führte. 

"Wir haben heute nahezu fast nichts zugelassen, aber die eine oder andere Torchance, die Lustenau hatte, war von Schiedsrichter Hameter aufgelegt. Ich habe mich über diese eine Szene geärgert, aber eigentlich gibt es eh nichts zum Aufregen", meint Ilzer nach dem Spiel. 

Monsterprogramm wartet: "Können uns jetzt nicht 14 Tage zurücklehnen"

So geht Sturm am Ende einer ereignisreichen Woche mit einem Stimmungshoch in die Länderspielpause.

Ilzer merkt aber an: "Natürlich war es für die Köpfe befreiend, es ist aber auch klar, dass wir uns jetzt nicht 14 Tage zurücklehnen können. Lustenau bestraft Dinge eben nicht so schnell wie es Feyenoord gemacht hat."

Es gebe genügend Dinge aufzuarbeiten und "dann sehr clevere nächste Schritte" zu setzen. "Wir müssen auch versuchen, uns auf ein Monsterprogramm vorzubereiten, das im Oktober auf uns wartet. Da gibt's nichts zurückzulehnen."

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