Es war eine durchaus spannende Standortbestimmung für den SK Sturm:
Spieltag eins, gleich zu Gast bei einem neu aufgestellten, in der Vorbereitung überzeugenden LASK, während man selbst noch auf der Suche nach Ersatz für die schwerwiegenden Sommer-Abgänge ist.
Nach der Partie ist klar: Der Meister ist in der neuen Saison der ADMIRAL Bundesliga angetreten, um die nächste Titelverteidigung zu feiern. In Linz zeigten die "Blackies" eine meisterliche erste Halbzeit, die in Addition mit einem defensiv großteils abgebrühten zweiten Durchgang in einem 2:0-Auftaktsieg (Spielbericht>>>) resultierte.
"In erster Linie freut es mich - das ist für mich die Basis -, dass die Mannschaft ehrgeizig, dass sie weiter hungrig ist. Das hat man in der Vorbereitung gesehen, das hat man im Cup-Spiel gesehen, das hat man heute gesehen", ist Jürgen Säumel froh, dass seine Spieler bereits an Spieltag eins klarmachen konnten, dass die heurige Meisterschaft wieder über Sturm laufen kann.
Ist Sturm über den Sommer noch besser geworden?
Dies sei freilich "kein Zufall. Wir arbeiten und trainieren richtig hart dafür. Wir wissen, was zu tun ist, und haben das heute gezeigt. Aber es ist noch ein langer Weg", weiß Kapitän Jon Gorenc-Stankovic.
Tatsächlich wirkt es so, als hätten die Grazer, jene Tugenden, die sie in den letzten Jahren auszeichneten, über den Sommer noch weiter geschärft.
Das 1:0 in Linz, ein Abstauber-Tor von Leon Grgic nach einem wunderschönen Spielzug, war laut Säumel "ein Spiegelbild von unserem Spiel. Wir verlieren den Ball, gehen super ins Gegenpressing, tiefer Ball von Jon auf Tomi Horvat, der die Seite überlagert und genau in die Schnittstelle spielt".
Schon nach zwölf Minuten stand es nach einem von Otar Kiteisvhili herausgeholten und selbst verwandelten Elfmeter 2:0 für die Grazer. In der restlichen Halbzeit überzeugten die "Blackies" mit einer undurchlässigen Defensive sowie gefährlichen Umschaltsituationen.
"...das ist eigentlich unsere Stärke"
In Durchgang zwei sah Säumel hingegen "Luft nach oben": "Wir hatten in der zweiten Halbzeit auch Ballgewinne in der tiefen Zone, sind oft mindestens in Gleichzahl auf die Kette zugelaufen, haben aber den letzten Pass nicht sauber fertiggespielt, was eigentlich unsere Stärke ist."
Zudem habe man Glück gehabt, dass einmal die Latte und einmal der VAR etwas gegen einen Linzer Anschlusstreffer durch Christoph Lang hatten.
"Wir haben hohe Ziele und sind ehrgeizig, deswegen wird am Transfermarkt noch was passieren"
Insgesamt ist Säumel mit dem Auftreten seiner Mannschaft aber überaus zufrieden. Zumal diese mit Kjell Scherpen, Gregory Wüthrich und Malick Yalcouye drei absolute Schlüsselspieler verlor.
"Wir haben die Abgänge heute im Kollektiv auffangen können, aber wir sind uns im Verein einig, dass wir noch was tun müssen. Wir haben hohe Ziele und sind ehrgeizig, deswegen wird am Transfermarkt noch was passieren", spielt Säumel den Ball zu Sportdirektor Michael Parensen weiter.
Drei Neue und keine Abgänge mehr?

Dieser bestätigt auf "Sky", dass am Samstag ein neuer Torhüter präsentiert werden wird. Dieser dürfte auf den Namen Oliver Christensen hören und von der Fiorentina kommen. Auch in der Innenverteidigung und im Angriff wird sich wohl noch was tun.
Abgeben möchte man hingegen offiziell niemanden mehr, "weil es uns gelungen ist, den Stamm zusammenzuhalten. Das wollen wir so beibehalten".
Gleichzeitig lässt Parensen durchblicken, dass bei der passenden Ablösesumme keinem Spieler Steine in den Weg gelegt würden. Speziell Rechtsverteidiger Max Johnston und der sich im letzten Vertragsjahr befindliche William Böving sind heiße Kandidaten für einen Verkauf.
"Es ist ganz klar, dass Anfragen kommen und Spieler Interesse wecken. Damit muss man sich beschäftigen. Aber wir müssen niemanden abgeben", so Parensen.
Behält Sturm die aktuelle Mannschaft tatsächlich großteils beieinander und verstärkt sie gar noch punktuell, werden die Grazer auf nationaler Ebene auch heuer nur ganz schwer zu biegen sein. Das ist bereits nach Spieltag eins in der Bundesliga unbestreitbar.