"Wenn das nur Lippenbekenntnisse sind, müssen wir die Reißleine ziehen. Dann müssen wir uns überlegen, wem oder was wir glauben können."
Es gehe nicht darum, Zauberfußball abzuliefern, wenn der Kampf stimmt. Dann darf auch bei Rapid verloren werden.
"Sondern, dass die Fans von der ersten bis zur letzten Minute das Gefühl haben, dass alles verteidigt wird und eine Reaktion kommt. Das ist, was ich auch sehen will. So weit kenne ich den Verein, dass sie angefeuert werden, wenn sie Spiele machen, nach denen jeder nach Hause geht und sagen kann: 'Okay, die haben alles unternommen'."
Und dass dieser Faktor fehlt, machte drei dieser vier Niederlagen zusätzlich bedenklich.
Der Kapitän weiß es
Von den Spielern wird das Problem erkannt und das Bekenntnis gegeben, hier wieder ein anderes Gesicht zeigen zu wollen.
"Es hat heute nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben, weil wir als Mannschaft zu wenig Energie auf den Platz gebracht haben", sagte Matthias Seidl.
"Man gewinnt Spiele, man verliert Spiele. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft eine Reaktion zeigen und das wollen wir machen. Dass wir hinten in der Restverteidigung gut stehen, wenn wir einen Ball haben, auch gleich die ersten Bälle klären können, damit der Gegner nicht immer anläuft, dass wir enger am Mann und im Gegenpressing gleich da sind", erkannte auch der Kapitän die Defizite.
Gibt es jetzt Versetzungen auf die Bank?
Worte sind das eine, Taten das andere. Und nach den jüngsten Auftritten zählen für den Trainer nur mehr letztere.
"Wenn es in die Richtung geht, dass es nett ist, das auszusprechen, weil es die Fans oder der Trainer hören möchten... wenn das nur Lippenbekenntnisse sind, müssen wir die Reißleine ziehen. Dann müssen wir uns überlegen, wem oder was wir glauben können", wurde der Ton rauer.
"Dann schicken wir die Jungs rein, von denen wir überzeugt sind, dass sie dem Erfolg alles unterordnen und auch bereit sind, Fehler, die sie machen, zu korrigieren. Aber vor allem auch bereit sind, bei Fehlern, die einfach passieren, ihre Unterstützung zu geben."
Wenn die Basics von jenen Spielern, "denen wir die Qualität zusprechen", nicht kommen - "dann werden halt die Jungs, die vielleicht noch nicht ganz so weit sind, die noch nicht so viel Erfahrung haben, auflaufen."
Eine neue Chance für die jüngeren Spieler könnte ins Haus stehen. Ein erstes Zeichen in diese Richtung war die Einwechslung von Furkan Demir und Dominik Weixelbraun zur Halbzeit. An deren Bemühen hatte Stöger explizit nichts auszusetzen.