Je länger die Partie andauerte, desto schwieriger taten sich die gastierenden "Bullen", den Hütteldorfern ihr Spiel aufzudrücken. Rapid konnte sich minütlich besser aus dem Mozartstädter Pressing befreien und kam aus solch einer Situation schließlich auch zum Ausgleich.
Ein perfekter Pass von Matthias Seidl überwand die hochstehende Salzburger Viererkette, Isak Jansson konnte seine Geschwindigkeit ausspielen - und schon stand es nur mehr 1:1. "Das 1:1 hat uns extrem geholfen, weil es genau so gefallen ist, wie wir besprochen hatten, dass es möglich ist. Wir haben den Jungs vor dem Spiel gezeigt, wo die Räume sind und was da möglich ist. Das hat uns viel Stärke gegeben", verrät Klauß.
Tatsächlich kippte die Begegnung spätestens nach diesem Treffer endgültig völlig auf Seiten des Heimteams. Das traumhafte 2:1 durch Jonas Auer - eine wunderschöne Volley-Direktabnahme von der Strafraumgrenze - war zu dem Zeitpunkt, zu dem es kurz vor der Pause fiel, ein verdientes Zwischenergebnis.
"So einer gelingt vielleicht mal im Training, aber im Match normalerweise nur einmal im Leben", lacht der Traumtorschütze nach dem Spiel. Er verspricht: "Ich werde es wieder probieren!"
Klauß: "Janssons Tor hat mir noch besser gefallen"
Jetzt nur nicht zu sehr fliegen
Die Wiener haben nun zwei Mal hintereinander gegen ihren langjährigen Angstgegner, den sie zwischenzeitlich über vier Jahre überhaupt nicht bezwingen konnten, gewonnen. Dies ist seit dem Red-Bull-Einstieg in Salzburg bisher nur einmal zuvor passiert, nämlich in der Saison 2012/13.
"Wenn das eine zum anderen kommt sind wir gut genug, um Salzburg zu schlagen. Das gibt uns ein gutes Gefühl, jetzt gilt es weiterzuarbeiten, fleißig zu bleiben, die Euphorie ein Stück weit mitzunehmen und zu wissen, warum wir gewonnen haben. Und nicht zu sehr zu fliegen", mahnt der 39-Jährige.
Dem über weite Strecken äußerst positiven grün-weißen Saisonstart gibt er vor der ersten Länderspielpause der Saison die Schulnote 2+. "Zu einer 1- oder einer 1 hätten wir in die Europa League kommen und in Linz (gegen Blau-Weiß, Anm.) gewinnen müssen", gibt der Deutsche unmittelbar vor Schulbeginn in Wien den Professor.
Speziell das Aus gegen Braga habe ihn und sein Team schwer getroffen, "umso beeindruckender war es, dass wir nochmal alles mobilisieren konnten und vor der Länderspielpause einen schönen Abschluss gefunden haben".
"Nach dem Nackenschlag am Donnerstag gegen Salzburg zu gewinnen, ist ein schönes Gefühl, gibt viel Freude und auch Selbstvertrauen", ist Klauß sich sicher.