Säumel angezählt? "Sonst würde er nicht auf der Bank sitzen"
Bei Sturm herrscht ausgerechnet vor dem Derby gegen den GAK Unruhe. Michael Parensen stärkt Jürgen Säumel den Rücken. Der Trainer fordert hingegen die Sturm-Tugenden ein.
Der Meister geht angeschlagen in das Grazer Derby. Nach schwachen Leistungen und enttäuschenden Ergebnissen in den vergangenen sechs Wochen stehen Sturm Graz und Trainer Jürgen Säumel am Sonntag (17.00 Uhr im LIVE-Ticker) in der Bundesliga gegen den GAK unter Druck.
Sturm ist mit einem Punkt Rückstand erster Verfolger von Tabellenführer Red Bull Salzburg. Die jüngsten Auftritte ergeben aber ein komplett anderes Bild.
Säumel? "Wollen mit ihm durch diese schwierige Zeit gehen"
Der Titelverteidiger hat aus den vergangenen sechs Spielen nur vier Punkte geholt und ist mit vier Zählern aus sieben Spielen das schwächste Heimteam der Liga. Fünf Heimniederlagen gab es in den beiden Meisterjahren nicht einmal zusammen.
Die aktuelle Situation war auch Anlass für eine nach dem WSG-Spiel kurzfristig einberufene Sitzung der sportlichen Führung und des Vorstands. Gemeinsam einigte man sich, Säumel weiterhin das Vertrauen auszusprechen.
"Natürlich stehen wir hinter ihm, sonst würde er am Sonntag nicht auf der Bank sitzen. Wir wollen mit ihm gemeinsam durch diese schwierige Zeit gehen", erklärt Sport-Geschäftsführer Michael Parensen vor dem Derby gegenüber der "Kleinen Zeitung". Von einer Spielerrevolte wollte er nichts wissen: "Das ist völliger Unsinn, einfach falsch."
Säumel: "Es geht auch nur gemeinsam"
Säumel will sich zumindest nach außen hin von den Gerüchten nicht beeinflussen lassen, gibt sich vor dem Derby kämpferisch.
"Ich habe der Mannschaft einen ganz klaren Plan vermittelt, was wir sehen wollen, und es geht auch nur gemeinsam. Ich will eine Mannschaft auf dem Platz sehen, die brennt, das Derby zu gewinnen", fordert der Trainer.
Nach der Mittwoch-Pleite gegen die WSG Tirol sei wichtig gewesen, die Köpfe wieder frei zu bekommen. "Das ist das wichtigste, emotionalste Spiel im Jahr", weiß der Trainer, der die "Sturm-Tugenden sehen will: "Das schnelle Umschalten, die Arbeit gegen den Ball, der hohe Einsatz."
Kiteishvili angeschlagen
Ob sein wichtigster Spieler mithelfen kann, ist offen. Otar Kiteishvili ist angeschlagen und zuletzt zweimal nur eingewechselt worden. "Er ist in einer schwierigen Situation. Er ist sehr ehrgeizig, will immer vorangehen und 120 Prozent geben. Auf der anderen Seite ist er angeschlagen", sagt Säumel.
Dünn wird es aber vor allem in der Abwehr nach den Ausfällen von Emanuel Aiwu (gesperrt), Dimitri Lavalee, Alexander Borkovic oder vielleicht auch Jeyland Mitchell.