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Die plötzliche Lernpause für Patrick Farkas

Vor der Diagnose Kreuzbandriss sprach Patrick Farkas über ein Jahr Salzburg:

Die plötzliche Lernpause für Patrick Farkas Foto: © GEPA

"Es war eine Vorsichtsmaßnahme, ich glaube nicht, dass es etwas Schlimmeres ist."

Das sagte Salzburg-Verteidiger Patrick Farkas am Sonntag nach dem 4:1 bei Rapid über seine verletzungsbedingte Auswechslung in der zweiten Hälfte. Seine Hoffnung bestätigte sich allerdings nicht, ganz im Gegenteil.

Der 25-Jährige erlitt einen Kreuzbandriss und fällt nun für ein halbes Jahr aus (Hier nachlesen!).

Kommende Woche wird der Rechtsverteidiger operiert, ehe ein langer Weg zurück auf ihn wartet. Als Aufmunterung darf der Burgenländer am Sonntag erstmals den österreichischen Meisterteller in die Höhe stemmen - ausgerechnet nach dem Salzburger Heimspiel gegen seinen langjährigen Klub SV Mattersburg (16:30 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker).

Für die Burgenländer machte der 25-Jährige 255 Spiele, war unangefochtener Stammspieler und auch Kapitän, ehe im vergangenen Sommer der Ruf des Serienmeisters erfolgte und er ablösefrei wechselte.

"Erstmals österreichischer Meister zu sein, dazu die Europacup-Spiele: Für mich war es ein unglaublicher Schritt, ich sauge momentan alles auf. Ich will mich hier weiterentwickeln", sagte der Abwehrspieler, der sich in Salzburg vom Abstiegs- auf Titelkampf umstellen musste - und damit auch seine Mühe hatte, nach dem Sieg gegen Rapid und vor der erschütternden Diagnose.

"Sieger-Mentalität reinzubekommen hat gedauert"

"Das Schwierigste war am Anfang für mich, dass ich in Mattersburg im Abstiegskampf verwickelt war und dann zu einer Mannschaft gekommen bin, die fast nur Siege feiert. Diese Sieger-Mentalität reinzubekommen, das hat eine Weile gedauert. Aber ich habe sehr viel gelernt, von Andi (Ulmer, Anm.) und Stevie (Lainer, Anm.), generell von der Mannschaft. Die Trainingsqualität ist enorm hoch."

Weil Andreas Ulmer mit muskulären Problemen wohl kein Spiel mehr in dieser Saison machen wird, hätte Farkas noch zwei Einsätze absolvieren können - zumal es auf dieser Position keine Alternativen gibt. Xaver Schlager spielte in Wien nach der Auswechslung von Farkas Linksverteidiger.

Farkas kam in dieser Saison auf 22 Einsätze für die Salzburger, erzielte in Wien sein erstes Bundesliga-Tor für den alten und neuen Meister. Dass es an Lainer und Ulmer in dieser Saison kein Vorbeikommen geben würde, war Farkas bei seiner Unterschrift (Vertrag bis 2020) im Vorhinein klar.

"Mit Andi und Stevie sind zwei Nationalteamspieler vor mir. Aber ich habe gewusst, dass wir viele Spiele haben und ich da auch Einsätze bekommen würde. Von dem her bin ich extrem glücklich, weil es für die Weiterentwicklung der beste Schritt ist, den man gehen kann."

Lernprozess auf und abseits des Feldes

Die Weiterentwicklung wurde abrupt gestoppt.

Dass aber auch für den Backup die Einsatzminuten nicht selbstverständlich sind, zeigte der 3:1-Sieg gegen Altach. Da wurde Farkas etwa wenige Minuten nach dem Gegentor zum 1:2, bei dem er Torschütze Marco Meilinger zum Abschluss kommen ließ, durch Lainer ersetzt.

"Es war einfach so, dass wir bis dahin alles unter Kontrolle hatten, dann das 1:2 bekommen haben. Ich mache nach jedem Spiel eine Video-Analyse mit dem Co-Trainer und habe das aufgearbeitet. Da muss ich näher am Mann stehen, das ist ein Lernprozess."

Bei der Video-Analyse wird es unglücklicherweise vorerst bleiben, denn bis Ende des Jahres wird Farkas vorerst nicht mehr für den Meister spielen können.

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