Die medizinische Abteilung des FC Red Bull Salzburg bekommt wohl Besuch von Marco Rose.
Der 2:1-Sieg des Titelverteidigers gegen die Admira ist nämlich nicht spurlos am Trainer des neuen Spitzenreiters vorübergegangen.
Nach dem Siegtor in der letzten Sekunde legte der deutsche Coach einen Sprint über das halbe Feld hin, um sich in die Jubeltraube seiner Schützlinge zu schmeißen. "Ich habe mir ein bisschen den Rücken verrissen, aber das kann ich verkraften", grinst Rose bei "Sky".
Dafür, dass Rose nach dem Schlusspfiff entspannt und gelöst wirkte, war Andre Ramalho verantwortlich. Der Brasilianer war in der 95. Minute nach einem Freistoß von Valon Berisha, der zwei Assists anschrieb, mit dem Kopf zur Stelle.
Doch ganz abgesehen von der Szene am Ende des Spiels war es für den Innenverteidiger "ein besonderes Spiel". "Weil es mein Jubiläumsspiel war und weil ich nach zweieinhalb Jahren in Deutschland hier mein erstes Spiel nach meiner Rückkehr gemacht habe. Das Tor in der letzten Sekunde hat es noch besonderer gemacht", so der 25-Jährige. Tatsächlich war es das 100. Pflichtspiel des Rückkehrers für die Salzburger. Und sein elftes Tor.
Ein Rekord beim Comeback
"Ich bin sehr, sehr froh, dass ich wieder da bin", strahlt Ramalho. Die Eingewöhnungszeit hat sich freilich in überschaubaren Grenzen gehalten: "Ich kenne hier ja schon fast alles, es hat sich nicht viel geändert, die Umstellung war nicht so groß."
Nachsatz: "Ich finde nicht, dass es ein Rückschritt ist. Ich habe in letzter Zeit nicht gespielt, hier denke ich schon, dass ich meine Einsätze bekomme. Als Fußballer sollte man immer spielen, egal wo."
Die Spielzeit genützt, hat der Abwehrspieler definitiv. Mit 143 Ballkontakten stellte der von Leverkusen gekommene Ramalho prompt einen Saisonrekord auf. Seine Passquote von 87,9 Prozent kann sich genauso sehen lassen wie 83,3 Prozent gewonnene Zweikämpfe.
"Gut, dass die Haare ein bisschen länger sind"
Rose lacht über sein "Goldlöckchen": "Wir sind froh, dass wir ihn haben. Gut, dass die Haare ein bisschen länger sind."
Weniger zu lachen hatte der RBS-Coach mit der allgemeinen Leistung seiner Truppe: "Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht, aber wir haben gewonnen. Wir waren technisch extrem unsauber, hatten viele einfache Ballverluste gegen einen massiert stehenden Gegner, der genau auf solche Situationen lauert."
Am Ende sorgte Ramalho dann aber eben doch noch für einen Freuden-Sprint.