Der 2:0-Sieg der Wiener zum Auftakt der 33. Bundesliga-Runde war inklusive Cup der fünfte Sieg in Folge gegen den Aufsteiger.
"Vier Spiele, vier Siege, in dieser Saison sind sie uns gelegen. Es ist eine Mannschaft, die Fußball spielen will, das kommt uns entgegen. Warum das immer so gut funktioniert, weiß ich aber auch nicht", sagte Louis Schaub nach der Partie.
Rapid gewann das wichtige "Spiel um Platz 3", holte sich im direkten Duell diesen Rang zurück und hat drei Runden vor Schluss einen Zähler Vorsprung auf die Oberösterreicher.
"Wir haben die beste Frühjahrsmannschaft geschlagen, das sagt auch etwas aus", freute sich Rapid-Trainer Goran Djuricin, dessen Vertrag unter der Woche um ein Jahr plus Option verlängert wurde und dessen Mannschaft die sieben Spiele andauernde Siegesserie der Linzer beendete.
Ein wichtiger Sieg, schließlich wird der Liga-Dritte in der 3. Quali-Runde (und nicht in der 2.) einsteigen, sollte Sturm nicht noch auf Rang vier abrutschen und Cupsieger werden.
"Kein Schönheitspreis zu gewinnen"
Rapid musste vor dem Spiel reagieren. Weil Maximlian Hofmann gesperrt war, wurde Dejan Ljubicic in die Viererkette beordert.
"Wir hatten eine neuformierte Verteidigung mit Dejan erstmals in der Innenverteidgung. Für das war es nicht so schlecht, aber wir hatten auch viele unnötige Fehler. Der LASK hat auch ein gutes Pressing gespielt. Wir wussten, dass heute kein Schönheitspreis zu gewinnen ist", war der Trainer in erster Linie über das Ergebnis erfreut.
Rapid hat sich aber vor und während des Spiels etwas einfallen lassen, probierte es etwa zu Beginn mit zwei Stürmern (Kvilitaia und Schobesberger) und ging es allgemein etwas anders an.
"Wir sind tiefer gestanden und haben den LASK kommen lassen", erklärte Djuricin.
Glücklicher Seitenwechsel
Während die Oberösterreicher aber ihre Chancen nicht nutzen konnten, schlug Rapid eiskalt zu. "Wir waren sehr effizient", wusste Djuricin, der das Tor mit einem "glücklichen Tausch" einleitete.
"Ich habe Thurnwald von rechts auf links gestellt und wollte Auer die Sache erleichtern, weil er sich rechts wohler fühlt."
Thurnwald legte die Führung durch Kvilitaia auf, der sein zehntes Saison-Tor erzielte.
"Kvili beweist in den vergangenen Wochen seinen Killer-Instinkt", freute sich Djuricin für seinen Stürmer und erklärte, warum es im Frühjahr läuft (9 Tore).
Djuricin erklärt Kvilitaias Aufstieg
"Der Druck bei Rapid ist enorm, viel höher als bei fast allen Vereinen. Da müssen sich die Spieler daran gewöhnen und Stürmer, die nicht treffen, sind unsicher. Aber die Tore haben ihn zuletzt gefestigt. Da hat er sich vielleicht vorher zu viele Gedanken gemacht."
Kvilitaia meinte selbst: "Das ist einfach das Stürmer-Dasein. Manchmal trifft man lange nicht, dann oft. Wenn du keines machst, musst du einfach weiterarbeiten."
Der Georgier, der nächste Woche gegen Salzburg gelbgesperrt ist ("Ich glaube, der Schiedsrichter muss sie nicht geben"), sieht seine nahe Zukunft bei den Wienern: "Ich habe noch zwei Jahre Vertrag, bis Saisonende denke ich nur an Rapid und ich denke nicht daran zu gehen. Ich bin hier sehr glücklich.“
Über Neo-Stürmer Andrija Pavlovic sagt Kvilitaia: "Es ist normal, jeder Spieler hat Konkurrenz.“
Strebinger empfahl sich vor Fodas Augen
Konkurrenzlos ist seit geraumer Zeit Tormann Richard Strebinger, für Djuricin der "Vater des Sieges".
Der Tormann blieb aber bescheiden und lobte seine Vorderleute: "Der LASK ist physisch stark – da musst du dagegenhalten, da geht es nicht immer nur um das Fußballspielen. Da muss man die Chancen nutzen, das haben wir gemacht. Zuletzt wurde uns ja vorgehalten, dass wir viele Chancen vergeben. Defensiv darfst du dich gegen den LASK hinten nicht spielen, wir haben versucht mit Chips nach vorne das Pressing zu überspielen. Dort stehen dann aber wieder Hünen, was es auch nicht leicht macht. Heute waren wir aber eiskalt und haben dann hinten mit Mann und Maus verteidigt."
Seine Glanz-Paraden sah auch ÖFB-Teamchef Franco Foda, der im mit 6.009 Zuschauern ausverkauften Waldstadion zu Gast war. Ob sich der 25-Jährige schon teamreif fühlt?
"Ich lasse das auf mich zukommen. Wichtig ist, dass ich bei Rapid meine Leistung bringe und mit der Mannschaft erfolgreich bin. Das Nationalteam wäre ein Zuckerl", so Strebinger, der nach einem Zusammenstoß mit Thomas Schrammel im Frühjahr mit einem Schutz und auch Ohrenstöpsel spielt.
"Ich hatte einen Tinnitus im Ohr, das passt zwar wieder, aber bei der Lautstärke ist das Ohr doch wieder empfindlich."
Beinträchtigt wird Strebinger offenkundig nicht - das soll die letzten drei Spiele so bleiben. Schaub: "Das Ziel vor der Saison war ein Platz unter den Top 3. Da sind wir wieder am richtigen Weg, aber wir haben noch drei Spiele."
Zu Hause gegen Salzburg, zu Hause gegen Altach und auswärts gegen Wolfsberg.