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Rapid-Sportchef Katzer schreibt Meisterschaft noch nicht ab

Der Geschäftsführer Sport der Hütteldorfer resümiert über eine wechselhafte Saison, spricht über Robert Klauß, Peter Stöger und die Möglichkeiten im Frühjahr.

Rapid-Sportchef Katzer schreibt Meisterschaft noch nicht ab Foto: © GEPA

Das Kalender-Jahr des SK Rapid war eines mit einer Menge Höhen und Tiefen.

Im Jahresrückblick von "Rapid TV" zieht Geschäftsführer Sport Markus Katzer sein Fazit nach ereignisreichen zwölf Monaten. Müsste der Sportchef das Jahr 2025 der Rapidler beschreiben, dann wäre es "zwischen genial und Wahnsinn".

Beispiel gefällig? 2024 endete auf einem Hoch für die Hütteldorfer, nachdem Kopenhagen mit 3:0 geschlagen wurde. Nach dem Jahreswechsel folgten drei Niederlagen en suite, ehe Altach 5:0 abgefertigt wurde und das UECL-Weiterkommen gegen Banja Luka gelang.

Außerdem verkündete Katzer, wann der Nachfolger von Peter Stöger feststehen soll.

Klauß "einer der beliebtesten seit Pacult und Hickersberger"

Die Zeiten, in denen Rapid wirklich unterhaltsamen Offensivfußball spielte, waren zu diesem Zeitpunkt aber schon vorüber. Es folgten wechselhafte Wochen, das Conference-League-Hinspiel gegen Djurgaarden und das Derby am 25. Spieltag gewann Grün-Weiß - es sollten die letzten Siege unter Robert Klauß sein.

Anschließend musste der Deutsche noch drei Niederlagen (1:4 gegen Djurgaarden, 1:5 beim WAC und 1:2 bei Blau-Weiß) hinnehmen. Danach beendete Rapid die Zusammenarbeit mit Klauß, der laut Katzer "gefühlt einer der beliebtesten Trainer seit Pacult und Hickersberger" war.

Obwohl der 41-Jährige Euphorie in Hütteldorf entfachte, "haben die Ergebnisse nicht mehr gepasst". Um die Saisonziele nicht zu gefährden, wurde Stefan Kulovits zum Interimstrainer befördert - mit Erfolg. Rapid entschied das Europacup-Playoff gegen den LASK für sich.

Euphorie nach Rekordtransfer-Sommer verflog rasch

Inzwischen wurde Peter Stöger als neuer Cheftrainer vorgestellt. Gemeinsam mit - auf den ersten Blick - starken Sommertransfer entwickelte sich im Sommer 2025 also wieder ein euphorischer Zustand im 14. Wiener Gemeindebezirk.

"Es war ein Rekordtransfer-Sommer, der hat sich aber auch so angefühlt. Es ist extrem viel Euphorie entstanden. Und es wurden auch viele Spieler geholt, wo von außen die Meinung war, dass man die gar nicht bekommen kann. Zusätzlich haben die Ergebnisse gepasst", sagt Katzer. Doch dieser Zustand hielt nur bis zur ersten Länderspielpause an.

Der Knackpunkt sei laut dem Sportchef die erste Heimspiel- und Bundesliga-Niederlage gewesen, als man 1:3 gegen die Austria verlor.

Katzer: Haben Stöger den Turnaround nicht zugetraut

Im Anschluss daran veränderte Stöger das System. " Er hat auf Dreierkette umgestellt, ist defensiver geworden und hat das Spiel runtergebrochen aufs Einfachste. Das war etwas, was schon auch vom Trainerteam bzw. auch von Peter gekommen ist", erklärt Katzer.

Stöger habe laut dem Geschäftsführer Sport geglaubt, dass damit die Ergebnisse kommen würden. Dieser Effekt hielt nur kurzfristig an. "Aber in Wahrheit haben wir irgendwann gemerkt, dass wir Peter nicht zutrauen, dass dieser Turnaround kommt, dass wir mit dieser Art und Weise so erfolgreich sein können. Zusätzlich haben sich die einzelnen Spieler nicht so entwickelt, wie wir es uns erhofft haben."

Die Trennung von Stöger erfolgte aber erst nach der 1:4-Pleite bei Rakow in der zweiten Woche nach der Länderspielpause im November. Katzer begründete die Entscheidung mit "der Art und Weise" gegen die Polen.

"Sage jetzt auch nicht, dass wir nicht mehr Meister werden können"

Wieder übernahm Kulovits interimsweise - mit der enttäuschenden Ausbeute von zwei Punkten aus fünf Spielen. Vom Ex-Spieler hatten sich die Verantwortlichen laut Katzer einen frischen im Puls erhofft. Diesen habe man "in der Art und Weise auch gesehen. Fakt ist, dass es von den Ergebnissen her schon enttäuschend war."

Somit überwintert Rapid auf Rang sieben. Das sei für Katzer bitter - und trotzdem lebt er Optimismus vor, "weil wir wissen, was in der Mannschaft steckt."

Für das Frühjahr hofft der Sportchef, dass die Grün-Weißen ihr Potenzial ausschöpfen. Laut Katzer sei in der laufenden Saison nach wie vor "richtig viel möglich."

Dabei sei Katzer keiner gewesen, der während der starken Frühphase gesagt habe, "dass wir Meister werden können. Aber ich sage jetzt auch nicht, dass wir es nicht mehr werden können. Und da will ich jetzt nicht Euphorie schüren. Ich glaube einfach, dass vieles möglich ist."

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