Der Lauf ins Conference-League-Viertelfinale könnte eine ganze Weile als letzte gute Erinnerung in Sachen Europa für den SK Rapid herhalten müssen. Gut ist die Aussicht auf eine Wiederholung nächste Saison nach dem 1:3 im Playoff-Hinspiel beim LASK nicht.
Die Linzer wirkten trotz der Partie gegen Hartberg am Montag frischer und konsequenter, während den Hütteldorfern die offensiven Ideen fehlten und drei schwere Defensivfehler für ebenso viele Gegentore sorgten.
Eine ordentliche Hypothek für das Heimspiel am Sonntag.
"Es hilft nichts, zu jammern. Es war zu wenig, es war scheiße", war Guido Burgstaller nach dem letzten Auswärtsspiel seiner Karriere um die klare Ansage nicht verlegen.
Es braucht das Außergewöhnliche
Er hatte in der ersten Hälfte die große Chance zum 2:1 auf dem Fuß, scheiterte aber an Tobias Lawal. Es war der zweite Abschnitt der ersten Hälfte die beste Phase der Gäste, die es aber verabsäumten, daraus mehr Kapital zu schlagen.
In der zweiten Hälfte lief das Spiel fast nur mehr in eine Richtung, daraus belohnte sich der LASK auch. Der unkoordinierte Auftritt in allen Mannschaftsteilen ließ wenig Grund zur Hoffnung auf eine Besserung binnen drei Tagen, dennoch wurde genau dieser Faktor beschworen.
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"Wir müssen positiv bleiben. Wir wissen, dass wir daheim gute Leistungen bringen können. Eine außergewöhnliche wird es brauchen", war dem Stürmer bewusst.
Cvetkovic tobte
Bis in die Nachspielzeit hätte es einer starken, aber keiner außergewöhnlichen Leistung im Rückspiel bedurft. Dann schlug Robert Zulj ein zweites Mal zu - in diesem Fall nach einem schweren Ballverlust, während den ersten beiden Treffern Stellungsfehler in der Abwehr vorausgingen.
Abwehrchef Nenad Cvetkovic zeigte sich daraufhin fuchsteufelswild: "Ich habe den anderen sofort gesagt, dass wir nicht noch so ein Tor kassieren dürfen. Das wäre eine entscheidende Sache gewesen."
Nun werde die Sache deutlich schwerer, aber der Serbe war als einer der Mentalitätsspieler im Aufgebot auch nicht kleinzukriegen: "Ich glaube an dieses Team, wir haben oft gezeigt, wozu wir speziell daheim fähig sind. Es ist nicht das Ende der Welt, jeder weiß, dass es bei uns daheim etwas anderes ist."
Bei der Glaubensfrage stand niemand auf
Das Prinzip Hoffnung bleibt. Hoffnung mag Berge versetzen, allein wird sie nicht reichen - ohne sie wird es jedoch auch nicht gehen.
So muss sie bis Sonntag weiterleben, auch bei Kapitän und Trainer. "Wir können jeden schlagen, wissen, welche Qualität wir haben - am Sonntag werden wir das umdrehen", tönte Matthias Seidl deswegen trotz allem.
Und Stefan Kulovits gab an, in der Kabine schon die Glaubensfrage gestellt zu haben, "es ist niemand aufgestanden. Daher bin ich guter Dinge. Wir haben schon bewiesen, was in Hütteldorf möglich ist - aber dafür müssen wir ein anderes Gesicht zeigen. Sonntag ist ein neuer Tag. Wenn man daran denkt: Sturm, Salzburg, Kopenhagen - was bei uns los sein, welche Energie entstehen kann. Dafür müssen wir von der ersten Sekunde an sorgen."
Und sehr viel anders machen als in der Raiffeisen Arena. Von Beginn weg - damit die Hoffnung nicht sehr schnell komplett stirbt.