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Rapid: So harmlos wie zuletzt unter Matthäus

Die wenigsten Tore aller Bundesligisten lassen Alarmglocken schrillen.

Rapid: So harmlos wie zuletzt unter Matthäus Foto: © GEPA

Das gab es zumindest in den vergangenen 25 Jahren noch nie!

Der SK Rapid hat nach 17 Bundesliga-Runden die wenigsten geschossenen Tore aller Teams vorzuweisen - und das nach der Liga-Reform-Aufstockung auf zwölf Teams.

Lediglich 16 Mal konnten die Grün-Weißen in der laufenden Saison in der heimischen Liga einnetzen - das ist der Liga-Tiefstwert.

Nur 16 Tore nach 17 Runden hatte Rapid nur einmal und zwar 2001/02 auf dem Konto, war damit aber nicht das schlechteste Team - damals unter der Führung von Lothar Matthäus, der von Ernst Dokupil bzw. Peter Persidis übernommen hatte.

Nur 6 Tore in 9 Heimspielen, kein Rapidler erzielte mehr als 3 Tore

Die bisherige Bilanz der Hütteldorfer ist deshalb so erschreckend, weil der Europa-League-Starter in den vergangengen 25 Jahren bis auf wenige Ausnahmen immer zumindest unter den Top 4 jener Teams zu finden war, welche die meisten Tore erzielen - mit einzelnen Ausnahmen.

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Einige Zahlen und Fakten verdeutlichen die derzeitige Harmlosigkeit des heurigen Krisen-Klubs. In neun Heimspielen - in der Vergangenheit galt die Heimstätte in Wien-Hütteldorf oftmals als Festung - gelangen dem Team lediglich sechs Treffer. Ein Bundesliga-Tiefstwert für Rapid!

Dazu kommen auch noch die fehlenden persönlichen Erfolgserlebnisse. Einen Torjäger in den Reihen der Hütteldorfer sucht man trotz Namen wie Deni Alar, Andrija Pavlovic oder Stefan Schwab vergeblich.

Die meisten Tore in der internen grün-weißen Rangliste erzielten bisher Thomas Murg, Mario Sonnleitner und Alar, diese trugen sich jeweils drei Mal in die Schützenliste ein. Zum Vergleich: Salzburg-Goalgetter Munas Dabbur erzielte bisher so viele Tore, wie die drei besten Torschützen Rapids zusammen.

Rapid von Glanzzeiten weit entfernt

Wenn man die Statistik durchforstet, stößt Rapids bisherige Ausbeute auf noch mehr Verwunderung. Vor allem, weil Rapid stets Offensivfußball predigte und auch heute noch zur Orientierung vorgibt.

Sieben Mal in den vergangenen 25 Jahren erzielte Rapid bis zur 17. Runde sogar doppelt so viele Treffer wie in der Saison 2018/19. Zwei weitere Male war man haarscharf dran (jeweils 31 Tore).

Weniger als 20 Tore hatte Rapid mit heuer nur drei Mal am Konto (1997/98: 19, 2001/02: 16, 2018/19: 16). Durch den neuen Liga-Modus wird kein Vergleich mehr über 36 Runden mit jeweils vier Duellen gegen jeden Gegner mehr möglich sein.

Trotzdem würden den Wienern, wenn man sich auf Rechenspielchen einlässt, auf den Bestwert seit 2004, nämlich 89 Tore am Ende der Saison 2008/09, noch 73 Tore aus den verbleibenden 19 Runden fehlen. Das würde einen Schnitt von 3,8 Toren pro Partie der restlichen Spielzeit bedeuten.

Als Hoffer, Maierhofer und Beric im Alleingang netzten 

Damit soll nur verdeutlicht werden, wie sehr Rapid den guten alten Zeiten hinterhinkt. Zeiten, in denen Stürmer wie Stefan Maierhofer und Erwin Hoffer 2008/09 zusammen auf 50 Saisontreffer (Hoffer: 27, Maierhofer 23) kamen.

Oder als Robert Beric 2014/15 insgesamt 27 Saisontreffer in der Bundesliga für Rapid erzielte. Seit dem Abgang des Slowenen verlief die Suche nach einem Knipser vergeblich. Teilweise sprangen Mittelfeldspieler oder Verteidiger in die Bresche, aber selbst von denen kommt in der aktuellen Saison zu wenig, wobei man Dreifach-Torschütze Sonnleitner von dieser Kritik fast ausnehmen muss.

Rapid hat sichtlich ein Problem und es ist nur schwer zu glauben, dass der Verein dieses über die Winterpause lösen kann. Alleine von den Zahlen her müsste Rapid die Bestrebung haben, einen Torgaranten nach Hütteldorf zu locken. Aufgrund der defensiven Ankündigungen ist jedoch eher damit zu rechnen, dass man die vorhandenen Alternativen auf den richtigen Weg bringen will.

Ohne mehr Tore schaut es jedoch düster für den Traditionsverein aus, vor allem weil eine nicht immer sattelfeste Defensive noch erschwerend dazukommt. Es ist somit Feuer am Dach bei Grün-Weiß! Das sollte spätestens bei einem Blick auf die Tor-Bilanz klar sein. Noch ist nicht auszumalen, welche Auswirkungen ein damit verbundenes Verpassen des Meisterplayoffs für Rapid tatsächlich haben könnte.

Rapids Tor-Statistik der vergangenen 25 Jahre im Überblick:

(angeführt sind die Bundesliga-internen Platzierungen gewertet nach geschossenen Toren nach 17 bzw. 36 Runden)

Saison

Platzierung/nach 17 Runden Platzierung/nach 36 Runden
2018/19
  1. 16 Tore
2017/18
  1. 28 Tore
  1. 68 Tore
2016/17
  1. 27 Tore
  1. 52 Tore
2015/16
  1. 37 Tore
  1. 66 Tore
2014/15
  1. 28 Tore
  1. 68 Tore
2013/14
  1. 33 Tore
  1. 63 Tore
2012/13
  1. 26 Tore
  1. 57 Tore
2011/12
  1. 28 Tore
  1. 52 Tore
2010/11
  1. 25 Tore
  1. 52 Tore
2009/10
  1. 39 Tore
  1. 80 Tore
2008/09
  1. 37 Tore
  1. 89 Tore
2007/08
  1. 26 Tore
  1. 69 Tore
2006/07
  1. 22 Tore
  1. 55 Tore
2005/06
  1. 28 Tore
  1. 51 Tore
2004/05
  1. 32 Tore
  1. 67 Tore
2003/04
  1. 31 Tore
  1. 50 Tore
2002/03
  1. 21 Tore
  1. 40 Tore
2001/02
  1. 16 Tore
  1. 37 Tore
2000/01
  1. 31 Tore
  1. 62 Tore
1999/00
  1. 27 Tore
  1. 59 Tore
1998/99
  1. 28 Tore
  1. 50 Tore
1997/98
  1. 19 Tore
  1. 42 Tore
1996/97
  1. 37 Tore
  1. 69 Tore
1995/96
  1. 33 Tore
  1. 68 Tore
1994/95
  1. 28 Tore
  1. 63 Tore

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