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Otar Kiteishvili: "Sturm Graz ist ein großer Klub"

Grazer Neuzugang verrät, warum er anderen Interessenten abgesagt hat.

Otar Kiteishvili: Foto: © GEPA

Noch befindet sich Otar Kiteishvili beim SK Sturm Graz in der Zuschauerrolle.

Bei der 1:3-Niederlage gegen Ajax Amsterdam und dem damit verbundenen Aus in der CL-Qualifikation verschaffte sich der Neuzugang von Dinamo Tiflis einen ersten Eindruck von seinem neuen "Wohnzimmer" in Liebenau und seinen zukünftigen Mitspielern.

Warum er sich für einen Vierjahres-Vertrag bei den Steirern entschieden hat, ist für ihn im Gespräch mit LAOLA1 leicht erklärt: "Sturm Graz ist ein großer Klub mit Tradition, tollen Fans und einer guten Geschichte. Die Stadt ist sehr schön, das Stadion ist toll und die Atmosphäre sehr, sehr gut."

Vor allem die schwarz-weißen Anhänger hinterließen gegen Ajax trotz des Ausscheidens offenkundig Eindruck: "Man merkt, dass die Fans und die Spieler eine Einheit sind. Das ist wichtig im Fußball."

Sturms guter Name in Georgien

Zu Hause in Georgien würde er nur selten in den Genuss einer solchen Kulisse kommen. Zum Besuch von Liga-Spielen würden sich meist nur 1000 bis 2000 Zuschauer entschließen. "Nur bei internationalen Spielen wie dem Europacup kommen mehr Leute", verdeutlicht der 22-Jährige.

Dass Sturm in Georgien einen guten Ruf genießt, würde an den Landsleuten, die bereits für die "Blackies" gespielt haben, liegen: "Vor mir haben mit David Mujiri, Giorgi Shashiashvili, Giorgi Popkhadze und Ilia Kandelaki bereits vier Spieler aus Georgien für Sturm gespielt und alle waren erfolgreich. Der Klub hat in Georgien einen guten Namen."

Auch deshalb sei es ihm nicht schwer gefallen, anderen Vereinen, die hinter ihm her waren, abzusagen: "Es stimmt, es gab Angebote anderer Klubs, aber als ich gehört habe, dass Sturm an mir interessiert ist, habe ich mich für Sturm entschieden, da es wie gesagt ein großer Klub ist."

Erkundigungen bei Kvilitaia und Mujiri

Über die österreichische Liga erkundigt hat er sich unter anderem bei Ex-Rapidler Giorgi Kvilitaia und bei Mujiri, der Kiteishvili im Gespräch mit LAOLA1 als "Ausnahmemensch" geadelt hat.

Auf die Aussage des nunmehrigen Generalsekretärs des georgischen Fußballverbands angesprochen, schmunzelt der schüchtern wirkende Neuzugang: "Ein guter Mann! Bevor ich hierher gekommen bin, habe ich mich natürlich mit David Mujiri unterhalten und er hat mir viel Glück gewünscht. Er war ein starker Spieler."

Mujiri hofft, dass Kiteishvili der beste Georgier der Sturm-Geschichte wird. Bis er diese Mission in Angriff nehmen kann, muss sich der Barcelona-Fan jedoch noch ein wenig gedulden. Zehn bis zwölf Tage schätzt der offensive Mittelfeldspieler könne es dauern, bis die Spielgenehmigung vorliegt.

Erbe von Zulj?

Von Seiten Sturms ist dieser Transfer tendenziell eine erste Absicherung für den nicht unwahrscheinlichen Fall eines Abgangs von Peter Zulj, wobei Geschäftsführer Günter Kreissl diese beiden Personalien lieber getrennt voneinander betrachtet und im "ORF" meint:

"Er ist nicht kurzfristig als Zulj-Ersatz gedacht, vielleicht mittelfristig. Momentan ist schon geplant, dass Zulj bis zum Winter bleibt. Es bräuchte Interessenten, die richtig Gas geben, die gibt es in diesem Ausmaß nicht. Wir wissen, wie die Großen agieren, die machen zum Schluss ein bisschen Zeitdruck. Wenn sich Otar gut entwickelt, bist du in der glücklichen Situation, dass du einen Zulj-Abgang nicht sofort nachbesetzen musst."

Kiteishvili: "Helfe auch gerne bei der Defensivarbeit"

Ob an der Seite von Zulj oder als dessen "Erbe" - Kiteishvili verspricht, dass er sich als möglichst kompletter Spieler präsentieren will: "Ich mag es Tore zu erzielen und Pässe zu spielen. In der laufenden Halbsaison in Georgien waren es elf Tore und zehn Assists. Aber Fußball besteht aus zwei Komponenten - der Offensive und der Defensive. Ich helfe auch gerne bei der Defensivarbeit."

Worte des 1,73 Meter großen Neuzugangs, die Trainer Heiko Vogel vermutlich gerne hören wird.

Kiteishvilis erster Eindruck von seinem neuen Vorgesetzten ist ein positiver: "Ich habe den Trainer bereits getroffen. Er ist ein guter Mensch. Er sagt, dass er froh ist, dass ich hier bin - und ich bin das auch!"

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