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Ortlechner über Pyrotechnik: "Wollen und brauchen das nicht"

Vor dem Wiener Derby kritisiert der FAK-Sportdirektor den unerlaubten Einsatz von Pyrotechnik scharf:

Ortlechner über Pyrotechnik: Foto: © GEPA

Das Thema Pyrotechnik sorgt in Österreichs Fußball momentan für ordentlich Zündstoff.

Schon beim Cup-Finale zwischen dem SK Sturm Graz und dem SK Rapid in der vergangenen Saison ließen beide Fan-Lager auf der Tribüne wahrlich ein Feuerwerk abbrennen.

In den vergangenen Wochen sorgten sowohl die Anhänger der Steirer als auch die der Wiener für weitere "Pyro-Shows". Die Fans des SV Austria Salzburg ließen den Grödiger Nachthimmel im Cup ebenso erleuchten.

Der Einsatz von Bengalen & Co. spaltet die Geister. Für die einen gehört Pyrotechnik zum Fußball, andere werden damit nicht warm, finden das Schauspiel vielmehr gefährlich und fahrlässig.

Ortlechner: "Wäre der Super-GAU"

Vor dem 341. Wiener Derby (im LIVE-Ticker >>>) kritisierte FAK-Sportdirektor Manuel Ortlechner die "Auswüchse der letzten Wochen" scharf auf der Pressekonferenz vor dem Spiel scharf.

"Das war natürlich ein großes Thema am Montag bei der Bundesliga-Klubkonferenz", sagte der 43-Jährige einleitend.

"Jeder weiß, wie es um uns (Austria Wien, Anm.) steht. Alles, was dazu führt, dass das Stadion glüht oder brennt, schadet uns doppelt und dreifach", fuhr Ortlechner fort und fand klare Worte:

"Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass für ein tolles Fußballfest etwas brennen muss. Ich finde die Auswüchse der letzten Wochen – Raketen abzuschießen – grenzwertig. Ein Zwischenfall, bei dem jemand einen Schaden davon trägt, wäre der Super-GAU."

Feuerwerk hat im Stadion "überhaupt nichts verloren"

Wenn das Abbrennen von Pyrotechnik in einem geordneten Rahmen ablaufe, könne man es machen, so Ortlechner. "Denn da gibt es Vorschriften mit Abständen. Da habe ich kein Problem. Ich finde es einfach wahnsinnig schlimm, wenn Raketen abgeschossen werden und man nicht weiß, wo die hingehen."

Wenn schon ein Feuerwerk stattfinde, dann rund um Silvester, "aber nicht im Stadion, das hat hier überhaupt nichts verloren."

"Ich bleibe dabei: Wir wollen das nicht und wir brauchen es nicht für ein Fußballfest", stellte Ortelchner klar.

Gleichzeitig lobt der Ex-Profi die Austria-Anhänger. "Wir haben tolle Fans, die unfassbar lässige Choreos machen. Das, was bei uns in der Fanszene passiert, ist großer Sport. Da braucht es keine Bengalen oder Pyrotechnik."

Spielunterbrechungen waren zuletzt ebenfalls Thema

Vor allem, da es aufgrund der Unterbrechungen auch zu einem "sportlichen Schaden" kommen kann.

Nach den Spielen zwischen Sturm und Salzburg sowie Rapid und den Grazern wurde darüber diskutiert, ob die Spieler der jeweiligen Heimmannschaften wegen des Pyrotechnik-Einsatzes aus dem Flow kamen bzw. gestört wurden.

Zum Abschluss hält Ortlechner fest, dass bei der Bundesliga-Klubkonferenz ein Solidaritätspakt aller zwölf Bundesligavereine beschlossen wurde. "Jetzt hoffe ich, dass das Richtung Wochenende positive Auswirkungen hat."

Tolle Pyro-Szenen aus Österreich

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