Zumindest das Rückspiel im Playoff der UEFA Champions League war für den SK Sturm Graz eine versöhnliche Angelegenheit.
Doch schon zuvor äußerte sich ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick besorgt um die heimischen Aushängeschilder im Europacup: Salzburg und Sturm. Die Grazer zeigten im Rückspiel zwar eine Reaktion, die Leistung stand allerdings auch nicht im Mittelpunkt von Rangnicks Aussagen.
Eher ging es dem Teamchef um die geringe Anzahl an Österreichern bei den Salzburgern und den Grazern. Und die steigerte sich auch am Dienstag in Klagenfurt kaum in der Elf von Jürgen Säumel: Mit Emanuel Aiwu (24) stand ein potenzieller ÖFB-Teamspieler in der Startelf, dazu Arjan Malic (19), Leon Grgic (19) und Emir Karic (28) als "halbe Österreicher", wie es der Deutsche zuvor formulierte.
Säumel widerspricht dem Teamchef
Rangnick gehe davon aus, wenn die Trainer ihre besten Spieler aufstellen, "dann sind offensichtlich die Österreicher nicht gut genug". Auf die Frage von LAOLA1, ob er es ähnlich sieht, antwortete Säumel: "Nein - also ich glaube, dass ich als Sturm-Trainer Spieler entwickeln kann, dass wir sie an die Profimannschaft heranführen können. Aber es liegt dann auch am Spieler selbst, dass er die Entwicklungsschritte geht."
Bis die Talente zu wirklichen Optionen werden, würden sie aber Zeit brauchen: "Damit man das Gefühl hat, dass sie bereit sind. Ich habe es auch schon bewiesen im letzten halben Jahr, dass sie die Chancen von mir bekommen."
Während Rangnick davon sprach, dass "irgendetwas im Staate Österreich nicht zu stimmen scheint", hob Säumel die "gute Arbeit" beim SK Sturm heraus: "Der Weg von Sturm ist, junge Spieler auszubilden, sie zu entwickeln."
"Natürlich etwas Besonderes"
Namentlich erwähnte er Grgic, Belmin Beganovic (20) und Jacob Peter Hödl (18). Ersterer entschied sich erst kürzlich gegen das ÖFB-Team und für Kroatien. Die anderen beiden könnten künftig für Österreichs A-Mannschaft auflaufen.
Sturm stehe in Säumels Augen dafür, "junge Spieler zu entwickeln - wenn es ein Österreicher aus der eigenen Akademie ist, dann ist das natürlich auch etwas Besonderes".