Endstand
1:2
0:0, 1:2
news

Glaube an die Spielidee: So beendete Rapid den Sturm-Fluch

Gute Halbzeitwechsel und keine Schockstarre nach dem Rückstand, es folgte der erste Sieg bei Sturm seit fünf Jahren. Warum die Rapidler aber gewarnt bleiben.

Glaube an die Spielidee: So beendete Rapid den Sturm-Fluch Foto: © GEPA

Ende Juni 2020 gewann der SK Rapid zuletzt in der Merkur Arena. Dazwischen: Sechs Niederlagen und vier Unentschieden gegen den SK Sturm sowie ein Remis gegen den GAK.

Jetzt haben die Hütteldorfer diese Unserie gebrochen, und das nach einem Rückstand.

In der ersten Hälfte hatten beide Teams ihre Visiere oben, die Genauigkeit im letzten Drittel war dafür hüben und drüben wieder zu mager. Heraus kamen 45 Minuten, in denen es unterhaltsam und zu den 33 Grad Celsius passend auch hitzig zuging, aber das offensive Niveau für einen echten Schlager nicht gut genug war.

Keine Schockstarre

"Wir haben unsere Umschaltsituationen nicht optimal gelöst. Dann hat man auch gesehen, warum Sturm die letzten Jahre in der Liga so performt hat, wir haben auch nicht alles verteidigen können", blickte Peter Stöger auf die Anfangsphase zurück.

Zur Pause nahm Stöger Kapitän Matthias Seidl und Andrija Radulovic raus, brachte Dominik Weixelbraun und Claudy Mbuyi. Das sollte sich als wichtiger Zug erweisen.

"Wir haben etwas für die Unbekümmertheit und für den Speed vorne gebracht", war die Überlegung des Rapid-Trainers. 

 

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Genau richtig, denn beide Elemente sollte es brauchen: Sturm ging durch ein Flipper-Tor in Führung, ließ aber die Räume für Gegenstöße offen. Und das wurde zweimal bestraft.

"Es war nach dem Gegentor das erfreuliche, dass keine Schockstarre eingesetzt hat. Das ist ein Zeichen, dass die Spieler an die Spielidee, die wir mitgegeben haben, glaubten", war Stöger mit diesem Aspekt sehr zufrieden.

Dann schießen wir halt zwei

Zu diesem Zeitpunkt saß Kapitän Seidl schon draußen, deswegen freute ihn die Performance der Kollegen nicht weniger. "Wir haben die Bälle vorne gut gesichert und haben die Tore durch gute Einzelaktionen geschossen. Da sieht man, was für Qualität in der Mannschaft steckt."

Wurde es hinten gefährlich, war auch Niklas Hedl da - der blieb fehlerfrei und war für den Sieg dadurch auch mitverantwortlich.

Durch das Endergebnis fiel für ihn das Gegentor, bei dem er durch einen Abfälscher von Jean Marcelin völlig machtlos war, auch nicht weiter ins Gewicht. "Ich bin danach gleich zu ihm hingegangen und habe gesagt: 'Scheißegal, dann schießen wir eben zwei'."

So kam es dann auch.

Dass er Hand, notfalls auch Fuß immer am richtigen Ort hatte, freue ihn, "aber heute steht der Sieg im Mittelpunkt. Und das wichtigste war, dass wir weitermachen, individuell giftig sind, die Bälle hinten gut wegspielen."

Der letzte Sommer als Warnung

Zwei Spiele, zwei Siege, darunter auch auswärts beim Meister - jetzt begann auch die Bundesliga für Rapid nach Wunsch.

Von einem gelungenen Saisonstart zu sprechen, dafür ist es der falsche Zeitpunkt. Am Donnerstag steht auswärts bei Dundee United viel am Spiel.

"Was bringt es uns, wenn wir in der Conference League über die erste Hürde drüberkommen und dann scheitern? Da bringt mir der gute Saisonstart auch nichts", blieb Seidl vorsichtig.

Und überhaupt: "Wir haben letztes Jahr gesehen, wie schnell sich alles drehen kann."

Man erinnere sich nur zurück, wo die Stimmung in Hütteldorf letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt hing. Also wird das Ende der Unserie auswärts bei Sturm vorerst auch nur eine nette Notiz bleiben müssen.


Kommentare