Austria als Salzburgs Spiegelbild
Aus Sicht des Heimtrainers, der im vergangenen Sommer das Duell um die Oscar-Nachfolge in Salzburg gegen Ex-Liefering-Trainer Letsch gewann, war es eine spannende Konfrontation.
"Es war taktisch interessant: Wir haben mit einem 4-3-2-1 angefangen, die Austria mit einer Dreierkette. Wir hatten sie etwas anders erwartet, wir haben dann wieder auf Raute umgestellt und ich denke, Tommy hat gedacht, bei einer Spitze reichen zwei Innenverteidiger und deswegen hat er wieder auf ein 4-1-4-1 bzw. 4-3-3 umgestellt. Das ist uns dann auch etwas zugute gekommen."
Vor dem Spiel meinte Rose noch, dass man sich nicht überraschen könne.
"Man sieht, dass man Dinge probiert hat. Aber von der Spielanlage her gab es keine Überraschung, wir wussten, dass wir ein Stück weit gegen uns selbst spielen würden", sah Rose ein Spiegelbild seiner Mannschaft auf dem Feld.
"Es war viel Gegenpressing dabei, auch bei der Austria, sie hat das gut gemacht, wir haben uns aber auch gut gelöst teilweise", so Rose, der aber einen anderen Faktor als Schlüssel ausmachte.
"Wir waren heute wieder da, das war das Entscheidende. Wenn wir physisch und vom Kopf her müde gewesen wären, hätten wir auch ein großes Thema kriegen können."
Das bekam aber eben die Austria, die zwar auch einige Chancen vorfand, aber sie nicht nützen konnte.
"Ich stehe hier nach einem 0:5, aber wir reden über Situationen, wo das Spiel in eine andere Richtung laufen hätte können. Etwa auch die Chance von Raphael Holzhauser, da hat dann vielleicht auch die Entschlossenheit gefehlt", meinte Letsch, der in seinem fünften Bundesliga-Spiel (2 als Interimstrainer von Salzburg, 3 als Austria-Trainer) erstmals Gegentore mitansehen musste.
Letsch zitiert Toni Pfeffer
"Nach dem 0:3 war aber klar, dass wir nicht mehr hoch gewinnen würden", bediente sich der 49-Jährige dem berühmten Zitat von Ex-Austria-Kicker Toni Pfeffer. "Da ging es eher darum, das eigene Tor zu sichern. Das ist uns aber auch nicht so gelungen."
Zur Pause änderte Letsch die Taktik, löste die Dreierkette auf und brachte Dominik Prokop für Ruan, der Glück hatte, nach der Verhinderung einer offensichtlichen Torchance für Gulbrandsen nur Gelb von Schiedsrichter Heiß zu sehen.
"Wenn man das Ergebnis sieht, schaut es so aus, als wäre das ein Schuss nach hinten gewesen. Ich sehe es aber nicht so. Ruan war mit der Gelben Karte ohnehin schwierig, da wussten wir, das wir was machen müssen. Wir wollten aber keinen Eins-zu-Eins-Wechsel machen, sondern offensiver agieren", begründete Letsch.
Sein Fazit: "Ich glaube nicht, dass die Systematik entscheidend war, sondern andere Faktoren. Da muss ich hinten in die Defensive reingehen, nicht nur begleiten, da ist die Ordnung dann zweitrangig."
Nun geht es in eine zweiwöchige Länderspiel-Pause, die Austria hat danach neun Spiele Zeit, einen 10-Punkte-Rückstand auf einen Europacup-Platz (Admira/4.) aufzuholen, der fünfte Platz (LASK), der auch schon reichen könnte, ist neun Zähler entfernt.
Raphael Holzhauser: "Jetzt kommen die Entscheidungsspiele, das muss jedem bewusst sein, das man sich in den nächsten Wochen gegen Altach, Sturm, Rapid und LASK nicht mehr viele Niederlagen erlauben darf."