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LASK sah sich als "bessere Mannschaft"

Linzer hadern mit Schiri und Spielglück, Rapid freut sich über Effizienz.

Mit einem 4:0-Erfolg beim LASK haben wohl nicht einmal die optimistischsten Rapid-Fans in der 16. Bundesliga-Runde gerechnet.

"Es ist heute ein unglaublicher Sieg von meiner Mannschaft, die taktisch sehr diszipliniert gespielt und den Ball gut nach vorne gespielt hat", freute sich Coach Didi Kühbauer im "Sky"-Interview für den etwas unerwarteten Triumph und die erfolgreiche Revanche für die unglückliche Last-Minute-Niederlage in der fünften Bundesliga-Runde.

"Der LASK ist sauschwer zu spielen. Es war ein sehr, sehr hartes Spiel für uns. Der LASK hat uns alles abverlangt", sagte Kühbauer über die Linzer, die für viele Zuseher wahrscheinlich sogar das bessere Team an diesem Sonntagnachmittag waren.

So haderte nicht nur LASK-Mittelfeld-Turbo Peter Michorl bei LAOLA1 mit dem für die Gastgeber unglücklichen Spielverlauf: "Ich würde schon sagen, dass wir die bessere Mannschaft waren. Das weiß glaub ich jeder im Stadion. Wir haben im Gegensatz zu Rapid einfach unsere Chancen nicht genützt. Die waren heute eiskalt vor dem Tor."

Umstrittenes Führungs-Tor

Bis zum Führungstreffer durch Christoph Knasmüllner (34.) hatten die Oberösterreicher auch die etwas besseren Chancen. Zudem war das Rapid-Tor für einige Linzer auch regelwidrig, da es durch einen umstrittenen schnellen Einwurf von Stefan Schwab eingeleitet worden ist.

"Das erste Tor entstand meiner Meinung nach aus einer Ungerechtigkeit und damit haben wir dann leider etwas gehadert", meinte LASK-Coach Valerien Ismael bei "Sky", der seiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen wollte.

"Wir haben alles versucht, die Partie noch umzudrehen. Heute war aber so ein Spiel, in dem zu zwei Stunden spielen kannst und der Ball wird nicht ins Tor gehen", sagte der Franzose, der dabei wohl an die beiden Stangenschüsse der Linzer dachte. "Rapid hat nach der Führung immer auf die Konter-Situation gewartet und uns damit weh getan."

Strebinger freut sich über Rapid-Effizienz

"Ausschlaggebend war heute unsere Effizienz", meinte dementsprechend auch Rapid-Goalie Richard Strebinger. "Wir haben heute aus sechs Chancen vier Tore gemacht. Wir haben wirklich gnadenlos zugeschlagen."

Mit Fortdauer der Partie wurden beim LASK zudem die Auswirkungen der Doppelbelastung immer deutlicher. Schließlich bestritten die Oberösterreicher gegen Rapid bereits ihr 28. Pflichtspiel der Saison – zehn mehr als die Wiener in dieser Spielzeit absolviert haben.

"Solange das Spiel 0:0 bleibt, verteilen sich die Kräfte. Das Tempo ist nicht so hoch und die Mannschaften neutralisieren sich gegenseitig. Wenn ein Führungstreffer passiert und du das als ungerecht empfindest, musst du aber noch einen drauflegen. Und da haben wir uns schwer getan. Rapid hat gut gespielt, da muss man auch Respekt zollen", erklärt Ismael, der deshalb auch nicht zu viel über den umstrittenen Führungstreffer nachgrübeln wollte.

Schwere Aufgaben für beide Teams

"Es ändert sich nichts, wenn wir über Schiedsrichter-Diskussionen sprechen. Die Leistung hat bei uns gestimmt. Ein 0:4 kann ich in diesem Spiel nicht erkennen, aber wir sind Sportler und nehmen das an", so Ismael, der den Blick bereits wieder nach vorne richtet.

In der kommenden Woche bekommen es die zweitplatzierten Linzer schließlich mit dem Tabellen-Dritten aus Wolfsberg zu tun. "Wir werden gut regenerieren und uns auf den WAC vorbereiten. Wir werden wieder aufstehen und dann mit einer neuen Frische auf den Platz kommen."

Die verpasste Tabellenführung ist für Ismael und seine Truppe übrigens kein Thema gewesen: "Der Grunddurchgang hat weniger Bedeutung als das Meister-Playoff. Momentan spielt es keine Rolle ob du Erster, Zweiter, Dritter oder Vierter bist, weil jetzt eh bald die Punkteeteilung kommt. Dann wird neu gerechnet. Unser Ziel ist es, den Punktestand so hoch wie möglich zu halten."

Das will auch Rapid, die nun nur mehr zwei Zähler hinter dem WAC auf Platz vier liegen. In der kommenden Woche geht es im Wiener Derby gegen die Austria aber wohl nicht nur um Punkte.

"Wir werden sicher ein volles Haus gegen die Austria haben und wir werden alles daran setzen, dass wir den Fans einen Sieg schenken", gibt Kühbauer den Kurs vor.

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