Endstand
7:1
3:1, 4:0
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LASK-Coach Darazs: "Wie kannst du dann 1:7 verlieren?"

Der Linzer Interimscoach stellt nach der herben Pleite seiner Mannschaft zum Saisonabschluss die mitteleuropäische Kultur als Ganzes infrage:

LASK-Coach Darazs: Foto: © GEPA

Rein sportlich war die 1:7-Pleite des LASK in Salzburg (Spielbericht>>>) egal.

Für die Athletiker ging es als bereits fixer Dritter um nichts mehr, auch das Titelrennen zwischen Red Bull Salzburg und dem SK Sturm wurde schlussendlich nicht von dieser deutlichen Pleite beeinflusst. Weh tut einem Thomas Darazs ein solches Ergebnis dennoch.

Man hätte den zahlreich nach Salzburg mitgereisten Fans gerne ein schönes Abschiedsgeschenk in die Sommerpause mitgegeben und an die starken Leistungen der Vorwochen angeknüpft, so der Linzer Trainer. Dies ist deutlich nicht gelungen, was den LASK-Interimscoach nach seinem möglicherweise letztem Spiel an der schwarz-weißen Seitenlinie zu denken gibt.

Bei einem Spiel, "wo es für dich um nichts mehr, aber für andere sehr wohl um viel geht," müsse man sich folgende Frage stellen: "Wie kannst du dann 1:7 verlieren?"

"Wenn wir Brasilianer wären, hätten wir befreit aufgespielt"

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Dafür gebe es Erklärungsansätze, "die über das Taktisch-Technische und Strategische hinausgehen": "Das ist möglichweise unserer Kultur geschuldet, dass wir im Fußball sehr ergebnisorientiert aufwachsen. Dass es nicht immer um die beste Leistung geht, sondern, dass wir vielleicht im Hinterkopf haben, dass wir unser Ziel erreicht haben."

Dass der dritte Platz der Linzer in der Endtabelle schon im Vorfeld der Partie feststand, sei Fluch und Segen zugleich, hielt Darazs schon vor der Partie fest; der Grat zwischen dem befreiten Aufspielen und dem Auftauchen von Motivationsproblemen, die aus fehlendem Erfolgsdruck resultieren, sei ein schmaler.

"Wenn wir Brasilianer wären, hätten wir vielleicht eher befreit aufgespielt. Aber wir sind ein bisschen in der mitteleuropäischen Kultur gefangen. Da wird das ein bisserl leichter gesehen", so Darazs, der diese Worte aber nicht als Vorwurf an seine Mannschaft verstanden haben will.

Was passiert wäre, wenn die herbe LASK-Pleite dazu geführt hätte, dass erneut Salzburg und nicht ein in diesem Szenario patzender SK Sturm Meister geworden wäre?

"Es hätte niemand mit dem Finger auf uns gezeigt, nachdem Sturm es selber in der Hand hatte, Meister zu werden", ist sich Darazs sicher.

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