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Kühbauer über Mission 33: "Sind zurzeit am Limit"

Rapid gelingt nach schwieriger Phase noch ein versöhnlicher Jahresabschluss:

Der SK Rapid Wien geht mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause!

Nachdem die letzten Spiele alles andere als zufriedenstellend abliefen, man nach dem Ausscheiden in der Europa League auch noch ein deftiges Cup-Aus gegen Salzburg hinnehmen musste, gelang zum Abschluss des Jahres 2020 doch noch die Wiedergutmachung in Form eines 1:0-Auswärtssieges beim Tabellenletzten Admira (Spielbericht >>>).

Speziell auf Rapid-Cheftrainer Dietmar Kühbauer prasselte in letzter Zeit immer wieder viel Kritik ein. Verständlich also, dass ihm mit dem Sieg zum Jahresabschluss nochmal ein Stein von Herzen gefallen ist. "Es war ein wichtiger Sieg zum Abschluss der Saison. So sind wir weiter in der Spitzengruppe. Es war ein wunderschöner Tag für uns", sagt ein erleichterter Kühbauer nach dem Spiel gegenüber "Sky".

Kühbauer wünscht sich wenig Angriffsfläche für Kritik

Den Kritikern der letzten Wochen habe man laut Kühbauer am Samstag gegen die Admira eine richtige Antwort präsentiert. "Ich weiß, dass man bei Rapid immer wieder Stress hat, trotzdem ist es der beste Klub, bei dem man arbeiten kann. Wenn man dann einmal ein kleines Tal hat, ist es so, dass dann Leute meinen zu sagen, dass bei uns was nicht funktioniert."

"Ich denke, was die Jungs in diesem Jahr gemacht haben, komprimiert auf sechs Monate so viele Spiele zu machen, Zweiter zu werden, den besten Punkteschnitt zu machen im Herbst und in die Europa League zu kommen, auch wenn wir dort leider nicht weitergekommen sind, spricht schon für die Mannschaft", so Kühbauer.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

"Das Problem war, dass man bei uns eigentlich nach Fehlern gesucht hat. Wir haben in den letzten sechs Monaten aber wenig Angriffsfläche geboten, haben auch mit vielen Verletzten gute Spiele abgeliefert und waren vorne dabei. Auch ich biete keine Angriffsflächen mehr an, das werde ich auch versuchen im nächsten Jahr so zu machen", so Kühbauer, der sich in Zukunft von seiner besten Seite zeigen will.

Dass man als Rapid-Fan in Österreich immer nur nach den größten Titeln strebt, ist Kühbauer sehr wohl bewusst, dennoch versucht der Jahre lange Rapid-Spieler die Anhänger der Hütteldorfer auf den Boden der Tatsachen zu holen. "Es gibt immer wieder Menschen, die meinen, die Mission 33 ist das Entscheidende. Es wünscht sich jeder, aber wir sind zurzeit am Limit."

Schick nimmt auch dreckige Siege

Selbst wenn es das Ergebnis am Samstag gegen die Admira zunächst nicht vermuten lässt, so war der Sieg der Hütteldorfer nie wirklich in Gefahr. Wenn man sich etwas ankreiden lassen muss, dann, dass man den Sack nicht schon früher zugemacht hat.

"Ich nehme auch ein dreckiges 1:0, aber diesmal war es einfach wichtig, dass wir das Spiel gewinnen und das Jahr gut abschließen. Wir haben das Herz am rechten Fleck gehabt und alles gegeben. Man hat von der ersten Minute gesehen, dass wir das Spiel gewinnen wollen", so Rapid-Außenbahnspieler Thorsten Schick nach dem Spiel.

Auch Marcel Ritzmaier zeigt sich über den Auftritt seiner Mannschaft mehr als zufrieden. "1:0 ist natürlich immer auf der Kippe, aber ich glaube, dass wir als Mannschaft eine gute Leistung gebracht haben, offensiv wie auch defensiv. Es war ein verdienter Sieg. Nach so einer Serie ist es natürlich gut für die Moral, dass wir mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause gehen. Ich glaube, darauf können wir aufbauen."

Ritzmaier: "In der Mannschaft war nie Unruhe"

Positiv herauszustreichen ist auch, dass Rapid erstmals seit 16 Pflchtspielen wieder mal ein Spiel ohne Gegentor beendet hat. "Für eine Mannschaft ist es immer wunderbar, wenn sie zu Null spielt, das haben wir heuer leider weniger geschafft, dafür haben wir mehr Tore geschossen. Wenn wir im Frühjahr wieder die Balance finden, wäre es noch besser", so Diemtar Kühbauer.

Dass man mit einer Niederlage und einer damit verbundenen handfesten Krise in die Winterpause gehen würde, befürchtete Ritzmaier nie. "In der Mannschaft war nie Unruhe, wir haben immer an uns geglaubt. Jetzt war eine Phase, wo es nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben, wir haben aber einen guten Zusammenhalt und das war diesmal wieder ein Ausrufezeichen."

Mit einer heftigen 0:3-Heimniederlage gegen WSG Tirol musste Rapid auch in der Liga zuletzt einen Rückschlag hinnehmen, mit den drei Punkten vom Samstag schiebt man sich in der Tabelle aber wieder vorübergehend am LASK vorbei auf den dritten Rang.

"Mit dem Dreier schaut die Tabelle auch nicht so schlecht aus, wie alle tun. Wir haben in den letzten Wochen schon immer wieder eine auf den Deckel gekriegt. Zeitweise bin ich mir vorgekommen, als wären wir im unteren Playoff. Wir sind aber voll dabei, abgerechnet wird erst am Schluss", so ein teilweise gereizter Thorsten Schick.

Buric: "Es ist mir ein Rätsel..."

Bei der Admira besteht hingegen die Gewissheit, dass man das Jahr 2020 mit der Roten Laterne beschließen wird. Der erhoffte Punktgewinn gegen Rapid blieb aus. Schuld daran war vor allem die schwache erste Halbzeit.

"Ich glaube, wir haben in der ersten Halbzeit alles vermissen lassen, was man braucht, um gegen Rapid erfolgreich zu sein. Wir waren nicht wirklich am Platz. Wir haben keinen Zugriff gehabt, in den Zweikämpfen die Aggressivität vermissen lassen. Zweite Halbzeit war es besser, da ist es auch hin und her gegangen, wir haben aber keine zwingenden Chancen herausspielen können", so Roman Kerschbaum.

"Besonders in der ersten Halbzeit waren wir nicht anwesend, hatten keinen Zugriff. Es war ein verdienter Sieg für Rapid. Es ist für mich ein Rätsel, was erste Halbzeit war, mit der zweiten Halbzeit kann ich aber leben", zeigt sich auch Admira-Cheftrainer Damir Buric geknickt.

Hoffnung, dass der Umschwung im kommenden Jahr gelingt, ist da. Nachbesserungen auf dem Transfermarkt wird es in der Südstadt jedoch wohl kaum geben. "Was ich will, ist schwer zu bekommen, aber es ist Weihnachtszeit."

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