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Kritik am Linzer Rasen! Kühbauer: "Spielen alle im Wembley"

Die Euphorie um die neue Raiffeisen Arena auf der Linzer Gugl wird von einer Diskussion um den Zustand des frisch verlegten Rasens getrübt.

Kritik am Linzer Rasen! Kühbauer: Foto: © GEPA

Die Euphorie auf der Linzer Gugl ist weiterhin groß.

Im zweiten Spiel der neuen Raiffeisen Arena, dem Bundesliga-Kracher des LASK gegen Red Bull Salzburg, war das neue Schmuckkästchen auf der Stahlstädter Anhöhe mit über 18.000 Zusehern erstmals so gut wie ausverkauft.

Auch eine Niederlage der Athletiker in einem rasanten Duell mit dem Mozartstädter Spitzenreiter (Spielbericht>>>) konnte die tolle Stimmung nicht trüben.

Salzburg-Coach Jaissle lobt Linzer Kulisse

Die mit 4.000 Linzern befüllte Stehtribüne des LASK, die mit einem großen Banner des Fankollektivs "Landstrassler" geziert wurde, sorgte über 90 Minuten für eine Atmosphäre, wie sie in Österreich nur selten zu sehen ist, und auch das restliche Publikum zog großteils mit.

"Großes Kompliment, das ist schon wirklich imposant und macht jede Menge Spaß, hier zu spielen. Natürlich, wenn man drei Punkte mitnimmt, ist das leicht gesagt, aber unabhängig davon ist das sehr beeindruckend. Geile Atmosphäre, ein Spitzenspiel, qualitativ sehr ansehnlicher Fußball - das war ein sehr gelungener Abend heute", lobt Gäste-Trainer Matthias Jaissle auf der Pressekonferenz nach der Partie den Linzer Anhang und sein neues Zuhause.

Auch LASK-Coach Dietmar Kühbauer freut sich über das erstmals volle Haus in der Raiffeisen Arena: "Es war eine sehr gute Stimmung. Beide Mannschaften haben dazu beigetragen, dass die Leute sehr zufrieden waren."

RBS-Kapitän Ulmer: "Platzverhältnisse nicht so, wie man es sich als Spieler wünscht"

Gleichzeitig wurden aber auch Unkenrufe aufgrund des frisch verlegten Naturrasens in der Raiffeisen Arena laut.

Schon vor Spielbeginn sprangen braune Verfärbungen am rechten Spielfeldrand sowie in den Fünfmeterräumen ins Auge, die bei der Stadioneröffnung vor neun Tagen noch nicht zu beobachten waren. Zudem brauchten die Spieler beider Mannschaften in den Anfangsminuten etwas Zeit, um sich aus das Geläuf einzustellen. Nicht nur einmal rutschte ein Akteur zu Beginn weg.

"Das Stadion und die Stimmung waren richtig top, es hat Spaß gemacht, hier zu spielen. Aber der Rasen war sehr rutschig und noch nicht so, wie man es sich als Spieler wünscht", bringt etwa Andreas Ulmer den Kern der Kritik auf den Punkt.

Anscheinend spielen alle Spieler nur mehr auf Wembley-Rasen

Dietmar Kühbauer

Zustimmung bekommt der Kapitän der Mozartstädter unter anderem von seinen Salzburger Teamkollegen Sekou Koita und Amar Dedic, die die Verhältnisse beide als "nicht optimal" einstufen, aber auch von LASK-Keeper Alexander Schlager:

"Für das, dass das jetzt das zweite Spiel war, ist es nicht optimal. Der Rasen ist nach wie vor sehr rutschig und nicht leicht zu bespielen", so der 27-Jährige, der im selben Atemzug relativiert: "Aber zu dieser Jahreszeit gibt es andere Stadien in der Bundesliga, wo es einen Ticken schwieriger ist. Von dem her ist es schon Jammern auf hohem Niveau."

Zwischen Bernabeu und Wembley-Rasen

Woran es beim Linzer Grün noch hapert? "Wenn ich das wüsste, wäre ich Greenkeeper. Es ist alles sehr schnell gegangen im neuen Stadion, es war wenig Zeit, dass der Platz richtig zum Greifen anfängt. Ich weiß nicht, was man da machen kann, aber wir würden uns auch einen perfekten, pipifeinen Rasen wie im Bernabeu wünschen, aber das ist halt nicht immer möglich. Wir nehmen es, wie es ist", konstatiert Schlager.

Sein Trainer kann mit der Kritik am während des kalten Winters verlegten Rasens wenig anfangen. In klassischer Kühbauer-Manier reagiert der Burgenländer angesprochen auf das allgemeine Missfallen an den Platzverhältnisse erbost: "Wenn das das größte Problem ist... Ich habe schon auf schlechteren Plätzen gespielt zu dieser kalten Jahreszeit. Am Platz ist es definitiv nicht gelegen, aber anscheinend spielen alle Spieler nur mehr auf Wembley-Rasen."

Gleichzeitig verspricht der 51-Jährige baldige Besserung: "Der Rasen ist gut, im April, Mai bzw. im Sommer wird er noch besser sein. Ich glaube, dass man trotz dieses Rasens ein gutes Spiel gesehen hat."

Viel Zeit für die Linzer Greenkeeper, den Rasen auf Vordermann zu bringen, bleibt aktuell nämlich nicht. In zwei Wochen gastiert das ÖFB-Team beim Länderspieldoppel zum Auftakt der EM-Qualifikation gegen Aserbaidschan und Estland in der Raiffeisen Arena Linz.

Die Diskussionen um den Zustand des nagelneuen Spielfelds werden danach wohl nicht unbedingt leiser werden...

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