Dass die Austria vor rechtsextremen Umtrieben nicht gefeit ist, hat die jüngere Vergangenheit mehrmals gezeigt.
Auf der Fantribüne der Violetten tummelten sich in den vergangenen Jahren zu oft braune Gestalten, mittlerweile hat die violette Klubführung dieses Problem in Heimspielen zumeist gut im Griff, bei Auswärtsspielen – vor allem bei internationalen – sieht das leider oft anders aus.
Angesichts dieser Umstände ist es entscheidend, der Anhängerschaft regelmäßig ins Gedächtnis zu rufen, dass der Verein ihres Herzens eine jüdische Vergangenheit hat. Diese sei „ein wichtiger Teil der Austria“, lässt Kraetschmer wissen.
Da Teile der österreichischen Bevölkerung den antifaschistischen Grundkonsens nicht mehr teilen, ist es der Austria hoch anzurechnen, dass sie sich ihrer Verantwortung als identitätsstiftender Verein bewusst ist und ihre Vorbildwirkung nutzt, um eine klare Kante gegen die reaktionären Kräfte dieses Landes zu zeigen.
„Wir treten als Austria Wien sehr entschieden gegen jegliche Form von Rassismus, Diskriminierung oder Homophobie auf“, lässt Kraetschmer wissen. Man muss den Hut ziehen vor diesem Engagement und die – zuletzt aufgrund ihrer sportlichen Misere oft zurecht kritisierte – Austria auch mal loben.