Endstand
0:3
0:2, 0:1
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Hartberger Frust: Kein "Balli-Bussi" in der Meistergruppe!

Die Meistergruppe wird vorerst zu einem bösen Erwachen. Trainer und Schlüsselspieler fordern mehr intelligenten Kampf ein.

Hartberger Frust: Kein Foto: © GEPA

Der TSV Hartberg ist noch nicht in der Meistergruppe der ADMIRAL Bundesliga angekommen.

Das 0:3 gegen den SK Rapid war die zweite klare Niederlage, aktuell belegen die Oststeirer den sechsten Rang unter den sechs Teams der oberen Liga-Hälfte.

Von der Partylaune nach der geglückten Qualifikation ist nichts mehr übrig, denn es ist vor allem die Art und Weise der jüngsten Auftritte, die für interne Verstimmung sorgt.

"Wenn man so auftritt wie wir dieses Mal, passiv in das Spiel hineinstarten, dazu ein schnelles Tor kassieren, keinen Zweikampf gewinnen, letztendlich auch die Torgefährlichkeit komplett vermissen lassen, kann man natürlich kein Spiel gewinnen. Unsere Leistung war heute absolut unzureichend", war Markus Schopp stinksauer.

"Wir wissen, dass wir Qualität haben, aber wir haben sie leider nicht auf den Platz gebracht, und das ist entscheidend. Es waren doch zu viele Spieler in der Mannschaft, die heute nicht an ihre Leistungsgrenze herangekommen sind", stellte der Trainer seinen Schützlingen ein wenig die Rute ins Fenster.

Es geht nicht ohne Weckruf

Kritische Töne, die mit Maximilian Entrup auch sein bester Spieler im Aufgebot anschlug. Den ÖFB-Teamspieler sah bei "Sky" im Verlauf des Spiels gegen Rapid eine Blaupause der bisherigen Probleme.

"Da ist nichts mehr mit klein-klein, 'Balli-Bussi'. Wir müssen Gegenwehr zeigen."

Entrup über Meistergruppe

"Wir brauchen jedes Mal irgendeinen Weckruf, damit wir in die Partie kommen. Gefühlt ist es jedes Mal ein Tor. Ich weiß nicht, in wie vielen Spielen wir schon in den ersten fünf, zehn Minuten ein Tor bekommen haben. Dann musst du immer hinterherlaufen, das ist brutal schwer", so der Stürmer.

"Rapid war effizienter, intelligenter, klarer in Ballbesitz und in der Struktur. Nach dem ersten Gegentor haben wir es nicht so schlecht gemacht, dann bekommen wir das zweite Tor in einem Moment, in dem wir die bessere Mannschaft waren, aber der letzte Ball nicht kommt. Und das ist dann einfach viel zu wenig."

Mehr Kampf muss rein - aber intelligent

Entrup forderte auch einen intelligenteren Ansatz in der gesamten Mannschaft: "Wir sind nicht unverdient dort, wo wir stehen, zurecht in der Meistergruppe dabei. Aber da ist nichts mehr mit klein-klein, 'Balli-Bussi'. Wir müssen Gegenwehr zeigen und das war eindeutig zu wenig heute", fehlte ihm der Kampf.

"Wenn man den ersten Clinch bei 0:2 hat, ist das viel zu spät. Wir müssen früher ein Zeichen setzen. Damit wir die Mannschaft aufwecken - natürlich nicht mit einem Foul oder so."

Die kamen erst als Symptom des Frusts. Etwa bei Entrup selbst in einem Aufeinandertreffen mit seinem Nationalteam-Kollegen Leo Querfeld. "Das war natürlich Frust. Ich habe eine super Zeit mit Leo beim Nationalteam gehabt, das war nicht gewollt. Er stellt sich rein, ich lauf ihm rein. Den Stoß brauche ich dann nicht machen. Klare gelbe Karte, braucht man nicht reden."

Noch schlimmer erwischte es dann Donis Avdijaj, der in der 88. Minute gar vom Platz gestellt wurde - und sich im Abschluss mit einer obszönen Geste von den hämischen Rapid-Fans "verabschiedete". Ebenfalls eine Szene, die ein Nachspiel mit sich bringen könnte.

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