Sonntag 17:00 Uhr
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Gastspiel bei der alten Liebe: Kühbauer feiert Comeback beim LASK
Sowohl die Hütteldorfer als auch die Linzer brauchen Erfolgserlebnisse. Trainer Stöger warnt: "LASK ist weiter unter dem, was die Mannschaft hergibt".

Mit einem Gastspiel bei seinem Ex-Verein SK Rapid feiert Dietmar Kühbauer am Sonntag (17:00 Uhr, im LIVE-Ticker >>>) sein Comeback als LASK-Coach.
Im brisanten Schlagerspiel der 10. Runde der Fußball-Bundesliga brauchen beide Klubs dringend Punkte: Während Rapid zuletzt drei Pflichtspielniederlagen kassierte, soll Kühbauer die Linzer vom vorletzten Platz in höhere Tabellenregionen führen. Davor (14:30) gastiert Tabellenführer Sturm Graz bei Blau-Weiß Linz, Red Bull Salzburg empfängt Altach.
Kühbauer im Fokus
Mehr als 21.000 Fans werden im Allianz Stadion dabei sein, wenn der einstige Rapid-Spieler und -Trainer Kühbauer nach 869 Tagen das erste Pflichtmatch seiner zweiten Amtszeit bei den Stahlstädtern bestreitet.
"Wir wollen uns jetzt einmal stabilisieren und die Spieler da hinbringen, dass sie an sich glauben, das ist im Moment sehr wichtig", sagte der 54-Jährige. Man werde in Wien "alles reinlegen müssen, um dort etwas mitzunehmen". Fehlen wird sein Co-Trainer Manfred Nastl, der aus Wolfsberg eine Sperre (Gelb-Rot beim GAK) mitgebracht hat. Ebenfalls gesperrt ist Ismaila Coulibaly. Die Linzer kassierten in den ersten neun Runden gleich sechs Niederlagen.
Rapid ist wiederum mit drei Niederlagen und einem Remis aus den letzten vier Pflichtspielen in die Länderspielpause gegangen. Trainer Peter Stöger nahm die Ergebniskrise, die immerhin die Tabellenführung kostete, gelassen.
"Wir sind in einer Situation, die okay ist. Sie ist nicht super, aber sie ist immer noch okay für das, wie wir es vor der Saison eingeschätzt haben", meinte der 59-Jährige, der weiter auf Petter Nosa Dahl verzichten muss. Der Norweger dürfte zumindest noch drei Spiele nach seiner Muskelverletzung verpassen. Offensivkraft Janis Antiste ist dafür wieder fit.
In das bereits zweite Saisonduell mit Kühbauer nach dessen Wechsel vom WAC zum LASK geht Stöger mit Vorfreude. Das erste Match in Wolfsberg im August war 2:1 an Rapid gegangen. Stöger betonte den gegenseitigen Respekt. "Viele Anekdoten mit Didi sind Zweikampf-behaftet. Zweikämpfe als Spieler waren immer spannend mit ihm, denen bin ich aus dem Weg gegangen. Zweikämpfe als Trainer haben wir eigentlich nicht gehabt. Wir schätzen die Arbeit des anderen."
Den LASK sah der Rapid-Coach indes "weit unter dem, was die Mannschaft hergibt". Und: "Mit dem Didi wird die Aufgabe nicht leichter, weil er ganz einfach ein guter Trainer ist." Die Coach-Rochade habe jedenfalls die Match-Vorbereitung beeinflusst. "Wir versuchen uns ein bissl in ihn hineinzudenken, was könnte er auspacken."
Meister auswärts bisher makellos
Als klarer Favorit reist Meister Sturm nach Linz. Alles andere als ein Sieg beim Tabellen-Zehnten darf als Überraschung gelten, in der Bundesliga sind die Grazer gegen Blau-Weiß noch ungeschlagen. Zudem hat die Truppe von Trainer Jürgen Säumel alle fünf Liga-Auswärtsspiele in dieser Saison für sich entschieden.
Mit Offensivkraft Axel Kayombo und Rechtsverteidiger Arjan Malic sind zuletzt zwei Spieler nach Verletzungen ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. "Ob es bei einem der beiden schon für den Spieltagskader reicht, werden wir erst entscheiden", sagte Säumel. Dafür laboriert Belmin Beganovic nach seinem U21-Einsatz an einer Sprunggelenksverletzung.
Allerdings sind die Linzer nach einem schwachen Saisonstart (vier Niederlagen am Stück) mittlerweile auf Betriebstemperatur gekommen. In den vergangenen vier Runden gelangen dem Team von Trainer Mitja Mörec drei Siege, zuletzt ein 1:0 bei der Wiener Austria. Die blau-weißen Hoffnungen ruhen dabei auf Stürmer Shon Weissman, der seit seiner Verpflichtung schon drei Mal netzte.
"Wir spielen gegen eine Mannschaft, die sehr viel Qualität hat auf jeder Position. Wir müssen bereit sein, zu leiden in gewissen Situationen", meinte Mörec. Es gelte, "mutig und überzeugend aufzutreten. Dann haben wir auch Chancen gegen Sturm Graz." Die Partie ist restlos ausverkauft.
"Bullen" wollen Altach-Defensive knacken
Auch in Wals-Siezenheim ist die Rollenverteilung beim Duell der Salzburger mit Altach klar, wenngleich die Rheindörfler bisher eine gute Saison bestreiten. Fabio Ingolitsch feiert sein einjähriges Jubiläum als Altach-Trainer mit einem Deja-vu bei seinem Ex-Verein, im Vorjahr hatte er am selben Datum ebenfalls auswärts in Salzburg (1:2) sein Debüt gefeiert.
"Deswegen ist es etwas Besonderes", sagte Ingolitsch, der in seiner Heimat eine "Riesen-Chance" sieht, überraschen zu können. "In Salzburg hängen die Trauben aber sehr hoch und natürlich sind sie der Favorit." Aus den letzten drei Partien nahmen die Altacher nur einen Zähler mit.
Die Salzburger wollen sich im Meisterschaftskampf keine Blöße geben. Der Liga-Vierte hat einen Zähler Rückstand auf Sturm, das aber ein Spiel weniger ausgetragen hat. "Altach verteidigt sehr gut. Sie sind kompakt und es ist schwer, zu Torchancen zu kommen", sagte Trainer Thomas Letsch mit Blick auf die Anzahl der Altacher Gegentore (6).
Stefan Lainer gab sich zuversichtlich. "Es wird kein einfaches Spiel. Aber wir spielen zuhause, werden mit breiter Brust, voller Energie und absolutem Siegeswillen auftreten. Ich bin guter Dinge, die Entwicklung geht nach oben", sagte der Außenverteidiger. Letsch, der auf den erkrankten Aleksa Terzic verzichten muss, hütete in der Länderspielpause selbst das Bett. Nun habe der Coach aber kein Fieber mehr und die Energie sei wieder da.