Ganz ähnlich klang Tobias Koch: "Ich glaube, es ist eine sehr strittige Entscheidung. Man sieht den Kontakt, der Schiedsrichter wird auch den Kontakt gesehen haben, und darum wird er den Elfmeter gegeben haben. Es ist eine sehr harte Entscheidung, aber wir nehmen sie umso lieber an."
Und Daniel Maderner, der die Foul-Situation erst während des Interviews zum ersten Mal sah, ließ sich gar ein Schmunzeln und "Glücklich für uns, würde ich sagen" entlocken.
Maderner bewies mentale Stärke
Das änderte allerdings nichts daran, dass der Kapitän der Rotjacken den gegebenen Elfmeter eiskalt verwandelte - und das eine Woche nach seinem vergebenen Strafstoß gegen Blau-Weiß Linz beim Stand von 0:0 (Endstand 0:3) und in einer für den GAK schwierigen Situation.
"Für mich als Mittelstürmer und für meinen Kopf war es schon wichtig, weil ich weiß, dass ich das kann, und das habe ich damit bewiesen. Es war nicht einfach in der 94., jeder weiß, in welcher Situation der GAK ist. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, er geht natürlich nicht von allein rein, aber er war drin und das ist schön für mich und die Mannschaft."
Hype für Rapid neue Situation
Angesichts der Performance über 90 Minuten und der Chancen auf beiden Seiten ging das Unentschieden letztlich auch für Stöger in Ordnung. "Wir sind in der zweiten Halbzeit gut herausgekommen, wie wir es besprochen haben. Wir wollten weiter die Kontrolle haben und aktiv sein, mit unseren schnellen Spielern die Kette attackieren. Das ist zuerst gelungen, dann aber weniger geworden, wir sind in einen Verwaltungsmodus reingekommen. Und das haben wir noch nicht so drauf, dass wir es verwalten, ein bisschen inaktiv werden und nur darauf warten, dass die Zeit heruntergespielt wird."
Dennoch müsse er für die Mannschaft eine Lanze brechen, für viele sei der derzeitige Hype eine neue Situation. "Wir werden gehandelt, als wären wir die Mannschaft, die durch die Liga durchmarschiert, mit dem besten Kader, die eine österreichische Liga jemals gesehen hat."
Insofern sei der kleine Rückschlag gar nicht so schlecht, aber man bleibt immerhin weiter ungeschlagen als klarer Tabellenführer an der Spitze. "Es würde jetzt keinen interessieren, wenn wir den Dreier geholt hätten und ich würde sagen, dass wir viel zu tun haben. Das würde man anders sehen, wenn wir noch zwei Punkte mehr hätten, so kann ich das relativ leicht sagen."
Feldhofer sieht Moral und Kampfgeist, aber weiter keinen Sieg
Naturgemäß noch besser mit dem Punkt leben konnte GAK-Trainer Ferdinand Feldhofer: "Man hat heute eine echte Teamleistung gesehen, jeder ist für jeden dagewesen, auch wenn einmal etwas nicht funktioniert hat. Sie haben den Plan zu 100 Prozent durchgezogen und Moral und Kampfgeist bewiesen, das wollten wir sehen. Es war eine tadellose Leistung gegen einen Tabellenführer, der in Überform agiert."
Koch erinnerte nochmal an die 0:3-Niederlage bei Blau-Weiß Linz in der vergangenen Woche, man habe dieses Mal ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Trotzdem: "Wir sind auf einem guten Weg, aber wir brauchen mal den ersten Sieg, das ist Fakt." Denn die Grazer sind auch nach der siebten Runde weiterhin das Tabellenschlusslicht der Liga.