Endstand
1:1
0:1, 1:0
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GAK-Kapitän über gegebenen Elfmeter: "Glücklich für uns"

Nach dem späten Ausgleichstreffer des GAK gegen Rapid stand vor allem die Szene, die zum Elfmeter führte, im Mittelpunkt.

GAK-Kapitän über gegebenen Elfmeter: Foto: © GEPA

Rapid stand gegen den GAK kurz vor dem sechsten Sieg im siebten Spiel der ADMIRAL Bundesliga, doch ein umstrittener Elfmeter in der 94. Minute ließ die Grazer zurückkommen (zum Spielbericht >>>).

Was war passiert? Marco Tilio trifft in der 90. Minute im Fallen Jacob Italiano am Fuß, es ist aber zumindest fraglich, ob der Australier überhaupt noch eine Chance gehabt hätte, an den Ball zu kommen. Der VAR bittet Schiedsrichter Harald Lechner zum Bildschirm, der nach Ansicht der Bilder auf Elfmeter entscheidet.

Eine Entscheidung, über die Rapid-Trainer Peter Stöger im Anschluss im Sky-Interview aber gar nicht zu viel diskutieren wollte. "Es ist wie es ist, ich kann es eh nicht mehr verändern. Es wird gecheckt, und wenn es gecheckt und so bewertet wird, dann ist es auch okay. Wurscht ist es mir nicht, ich hätte ihn lieber nicht gehabt."

Wenn der Schiedsrichter mithilfe des VAR eine Entscheidung als Foul bewerte, nehme er das so zur Kenntnis. Aber: "Das wird auf der anderen Seite auch so sein, wenn es etwas Strittigeres ist und es ist für Rapid, dann werde ich es genauso halten."

Für GAK "glücklicher" Elfmeter

Selbst beim GAK wollte sich niemand darauf festlegen, dass der Elfmeter unbedingt zu geben gewesen wäre. Der gefoulte Italiano etwa: "Es ist ein Elfer, den man geben oder nicht geben kann. Ich hätte vielleicht noch an den Ball kommen können, daher kann man ihn schon geben."


Ganz ähnlich klang Tobias Koch: "Ich glaube, es ist eine sehr strittige Entscheidung. Man sieht den Kontakt, der Schiedsrichter wird auch den Kontakt gesehen haben, und darum wird er den Elfmeter gegeben haben. Es ist eine sehr harte Entscheidung, aber wir nehmen sie umso lieber an."

Und Daniel Maderner, der die Foul-Situation erst während des Interviews zum ersten Mal sah, ließ sich gar ein Schmunzeln und "Glücklich für uns, würde ich sagen" entlocken.

Maderner bewies mentale Stärke

Das änderte allerdings nichts daran, dass der Kapitän der Rotjacken den gegebenen Elfmeter eiskalt verwandelte - und das eine Woche nach seinem vergebenen Strafstoß gegen Blau-Weiß Linz beim Stand von 0:0 (Endstand 0:3) und in einer für den GAK schwierigen Situation.

"Für mich als Mittelstürmer und für meinen Kopf war es schon wichtig, weil ich weiß, dass ich das kann, und das habe ich damit bewiesen. Es war nicht einfach in der 94., jeder weiß, in welcher Situation der GAK ist. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand, er geht natürlich nicht von allein rein, aber er war drin und das ist schön für mich und die Mannschaft."

Hype für Rapid neue Situation

Angesichts der Performance über 90 Minuten und der Chancen auf beiden Seiten ging das Unentschieden letztlich auch für Stöger in Ordnung. "Wir sind in der zweiten Halbzeit gut herausgekommen, wie wir es besprochen haben. Wir wollten weiter die Kontrolle haben und aktiv sein, mit unseren schnellen Spielern die Kette attackieren. Das ist zuerst gelungen, dann aber weniger  geworden, wir sind in einen Verwaltungsmodus reingekommen. Und das haben wir noch nicht so drauf, dass wir es verwalten, ein bisschen inaktiv werden und nur darauf warten, dass die Zeit heruntergespielt wird."

Dennoch müsse er für die Mannschaft eine Lanze brechen, für viele sei der derzeitige Hype eine neue Situation. "Wir werden gehandelt, als wären wir die Mannschaft, die durch die Liga durchmarschiert, mit dem besten Kader, die eine österreichische Liga jemals gesehen hat."

Insofern sei der kleine Rückschlag gar nicht so schlecht, aber man bleibt immerhin weiter ungeschlagen als klarer Tabellenführer an der Spitze. "Es würde jetzt keinen interessieren, wenn wir den Dreier geholt hätten und ich würde sagen, dass wir viel zu tun haben. Das würde man anders sehen, wenn wir noch zwei Punkte mehr hätten, so kann ich das relativ leicht sagen."

Feldhofer sieht Moral und Kampfgeist, aber weiter keinen Sieg

Naturgemäß noch besser mit dem Punkt leben konnte GAK-Trainer Ferdinand Feldhofer: "Man hat heute eine echte Teamleistung gesehen, jeder ist für jeden dagewesen, auch wenn einmal etwas nicht funktioniert hat. Sie haben den Plan zu 100 Prozent durchgezogen und Moral und Kampfgeist bewiesen, das wollten wir sehen. Es war eine tadellose Leistung gegen einen Tabellenführer, der in Überform agiert."

Koch erinnerte nochmal an die 0:3-Niederlage bei Blau-Weiß Linz in der vergangenen Woche, man habe dieses Mal ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Trotzdem: "Wir sind auf einem guten Weg, aber wir brauchen mal den ersten Sieg, das ist Fakt." Denn die Grazer sind auch nach der siebten Runde weiterhin das Tabellenschlusslicht der Liga.


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