Endstand
1:3
0:1, 1:2
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Geht bei Rapid langsam der Faden verloren?

Eine erste Rapid-Niederlage zwischen "Weckruf" und Realismus. Peter Stöger betont das Spiel zwischen Anspruch und Wahrheit.

Geht bei Rapid langsam der Faden verloren? Foto: © GEPA

Im 16. Pflichtspiel der Saison gab es für den SK Rapid die zweite Niederlage. Das 1:3 gegen die Austria wiegt emotional aber schwerer, als es das noch ausgemerzte 1:2 bei ETO Györ in der Conference-League-Qualifikation tat.

Einerseits, weil es eben ein Wiener Derby war, im eigenen Stadion. Andererseits, weil gute Stimmungslagen in Hütteldorf schon immer fragil waren.

Es war nicht jede Leistung in den 15 Partien zuvor überzeugend, aber das Ergebnis passte stets. Nach ausbaufähigen Leistungen im ÖFB-Cup in Oberwart und eine Woche zuvor auswärts beim GAK häufen sich nun die Warnschüsse, die Ansprüche nicht in den Himmel wachsen zu lassen. Und das gerade vor dem Auftakt in die Ligaphase der Conference League, die letztes Jahr noch das Rückgrat der Saison darstellte.

Als "nicht den richtigen Moment für die erste Niederlage", betitelte es Nenad Cvetkovic. "So etwas wie einen Weckruf", sah Niklas Hedl.

An der Seitenlinie herrscht mehr Gefasstheit. "Wir haben eine ordentliche Mannschaft mit vielen Spielern, die ein spannendes Profil und Qualität haben. Aber das über die ganze Saison, Woche für Woche auf dem höchsten Level abzurufen, ist schon ein bisschen schwierig", so Peter Stöger.

"Unsere Spiele waren durchwegs knapp. Wir haben aus 16 Spielen zwei verloren. Es ist nicht so, dass wir eine Serie hätten, bei der wir nicht wussten, wie wir die Spiele gewonnen haben."

Eben "okay" unterwegs

Ja, nicht mit jeder Leistung der jüngeren Tage waren die Verantwortlichen einverstanden gewesen. Es sei aber umgekehrt auch nicht so, dass schon ein Level abgerufen werde, "wo nur mehr die Frage ist, wie hoch wir die Spiele gewinnen. Dafür bin ich auch Realist genug."

Nüchtern betrachtet sei Rapid "okay unterwegs. Du kannst einmal ein Spiel verlieren. Jeder ist enttäuscht, dass es gerade im Derby passiert", hoffte der Trainer, dass der emotional schwerwiegende Ausgang des Aufeinandertreffens mit dem Stadtrivalen nicht schwerer als notwendig nachhalle.

Das könne sich der Klub genausowenig leisten wie ein übertriebenes Stimmungshoch nach einem guten Saisonstart.

Wer wiegt sich in Sicherheit?

Die nächste Aufgabe geht immerhin von null los. Und werde eine entsprechende Herangehensweise benötigen.

Die Namen der Gegner in der Conference League wären nicht klingend, aber die Beschäftigung mit ihnen habe schon offenbart, dass die sportlichen Aufgaben die Prominenz der Klubs übersteigen.

Nun, wo der Rhythmus wieder auf "Sonntag-Donnerstag-Sonntag" anzieht, sei zudem vom Trainerteam gefordert, "ein bisschen feinfühlig zu sein, wer sich vielleicht zu sicher in seiner Position fühlt. Man muss nachschärfen und ansprechen".

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