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Dragovic: "Wir kommen nicht mit der weißen Flagge"

Die Wiener Austria richtet dem SK Rapid vor dem 347. Wiener Derby Komplimente aus, freut sich auch über ihre Auferstehung vom Zentralfriedhof.

Dragovic: Foto: © GEPA

"Das Spiel ist für die Fans", bringt Aleksandar Dragovic die Bedeutung des Wiener Derbys auf den Punkt.

Am Sonntag, um 17 Uhr, duellieren sich die Erzrivalen Rapid und Austria zum 347. Mal.

Dass die Gastgeber aus Hütteldorf in der Favoritenrolle sind, lässt sich an der Tabelle leicht ablesen.

"Großes Kompliment"

Diesen Umstand erkennt Dragovic auch an: "Man muss ihnen ein großes Kompliment machen – sie sind sehr gut gestartet und spielen erfrischenden Fußball."

Der Routinier sagt aber auch: "Wir fahren nicht mit der weißen Flagge hin und ergeben uns. Wir haben keine Angst."

Trainer Stephan Helm vermeidet es, den Spruch mit den eigenen Gesetzen des Derbys zu bemühen, tut es aber über Umwege dann doch: "Die Tabellensituation und was vorher war, spielt eine untergeordnete Rolle."

Drago und der Zentralfriedhof

Aber irgendwie dann doch schon auch. Denn die Veilchen blicken zufrieden auf ihre aktuelle Serie von drei Siegen in Folge.

"Wir haben einen guten Lauf. Gegen Ried waren wir zu Pause 0:2 hinten, waren schon am Zentralfriedhof, aber wir sind wieder auferstanden. Das zeigt die Moral der Mannschaft", so Dragovic.

Den violetten Abwehrchef haben zuletzt muskuläre Probleme geplagt: "Schon in Graz habe ich zur Halbzeit die Adduktoren gespürt, die ganze Woche vor dem Spiel gegen Ried auch." Gegen die Innviertler wurde er deshalb zur Pause ausgewechselt, für das Derby sei er jedenfalls bereit.

Stephan Helm hat als FAK-Coach noch nicht in Hütteldorf gepunktet
Foto: © GEPA

Seit seiner Rückkehr nach Wien-Favoriten hat Dragovic drei Duelle mit Rapid verloren und eines gewonnen.

Coach Helm blickt wie folgt auf die vergangene Derby-Saison zurück: "Im ersten Derby war der sportliche Unterschied in allen Facetten sichtbar, aber in jedem einzelnen Derby hat sich das immer mehr ausgeglichen. Unser Ziel ist, das Niveau zu halten, auf dem wir letzte Saison aufgehört haben."

Hütteldorfer Investments

Dass die Hütteldorfer im Sommer ihren Kader ordentlich aufgerüstet haben, ist dem Burgenländer freilich nicht verborgen geblieben: "Rapid hat sehr viel investiert, wir gehen den Weg der kleinen Schritte."

Dragovic ergänzt: "Rapid ist all in gegangen, hat einen sehr guten Kader."

Die Austria wiederum hat zuletzt mit einer angepassten Herangehensweise an ihre Spiele zurück in die Erfolgsspur gefunden. Die Mannschaft steht tiefer, attackiert den Gegner oft erst ab der Mittellinie.

"Uns war klar, dass wir die Dynamik des Spiels verändern mussten. Es ist eine Stärke der Mannschaft, dass wir unberechenbar bleiben können. Diese Flexibilität hat uns in den letzten Wochen wieder Stabilität gegeben", so Helm.

Auf Kampfansagen verzichten die Austrianer vor dem Duell aber. Dragovic meint: "Ich will keine großen Töne spucken, wir müssen demütig sein und bleiben."

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