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Rapid-Viertelstunde gegen Mattersburg mal anders

Kurzer Prozess am Weg ins "Finale". Was Rapid noch besser machen wollte:

Der erste Teil wäre für den SK Rapid Wien geschafft: Mit dem 2:0 über den SV Mattersburg ist der Einzug in die Playoff-Spiele der Bundesliga gegen den SK Sturm Graz um den letzten Europa-League-Qualifikationsplatz planmäßig geglückt.

Ein Spiel mit viel "Schiefgeh"-Potenzial wurde komfortabel hinter sich gebracht, nach 13 Minuten waren die Hütteldorfer durch den Doppelschlag von Christoph Knasmüllner und Aliou Badji voll auf Kurs und ließen auch danach wenige Zweifel am Ausgang des Spiels aufkommen.

Zwar vergaben die Gastgeber einen höheren Sieg und ließen viele Chancen liegen, Mattersburg fand aber nie zurück in die Partie und wurde so zu einem Gegner, der die Kräfte der Wiener am Beginn einer richtungsweisenden und intensiven Woche nicht überstrapazierte.

"Der Druck war auf unserer Seite extrem hoch. Wenn wir da verloren hätten, wäre genügend Kritik auf uns eingeprasselt", gab Didi Kühbauer nach dem Spiel zu, zeigte sich aber zufrieden.

"Wir haben diese Aufgabe unglaublich gut erfüllt, haben sie dort hin bekommen, wo wir sie wollten - ein schnelles Tor, dann nachlegen, damit war das Spiel schon auf unserer Seite."

Kein erneuter Ärger mit Mattersburg

Eine Eckball-Variante über Thomas Murg und Mert Müldür, vollendet von "Mattersburg-Spezialist" Christoph Knasmüllner, und eine Kombination von Müldür und Aliou Badji - mehr brauchten die Rapidler nicht, um eine druckvolle Anfangs-Viertelstunde mit jenen zwei Toren zu krönen, die am Schluss auch den Unterschied machten.


VIDEO - Rapid jubelt nach Spiel zum Genießen:

(Text wird unterhalb fortgesetzt)


Rapid zeigte mehr Wille und Ideen, dieses wichtige Spiel auf seine Seite zu ziehen, Mattersburg - in der Vergangenheit öfter Ärgernis für die Wiener - wurde zu selten gefährlich.

"Ich glaube, es war ein verdienter Sieg. Über 90 Minuten war es eine gute und konzentrierte Leistung. Natürlich haben uns die schnellen Tore in die Karten gespielt", wusste auch Kapitän Stefan Schwab, dass der Spielverlauf Rapid wie geplant unterstützte.

"Gegen Mattersburg hatten wir heuer eine ausgeglichene Bilanz", war sich Schwab bewusst. "Wir waren dominant, das waren wir gegen Mattersburg immer, aber wir haben das Spiel in den ersten 15 Minuten auf unsere Seite gebracht. Das war diesmal der Unterschied."

Der Kritikpunkt, der diesmal weniger zur Sache tat

Nach besagten 15 Minuten kam wieder ein Faktor ins Spiel, der Rapid in den letzten Monaten zu oft begleitete: Mangelnde Chancenauswertung.

"Lieber zu Möglichkeiten kommen, als irgendwann eine einzige nutzen und die restliche Zeit nur hin- und herspielen. Das ist nicht meins."

Kühbauer lieber ineffizient als vorsichtig

Schon zur Pause hätte es mindestens 3:0 stehen können, nach Seitenwechsel fast müssen. Vor allem Stürmer Badji fehlte nach seinem ersten Tor zu oft die zündende Idee im Abschluss, schon früher für Entspannung zu sorgen.

Mit einer einzigen Ausnahme - Pusic setzte einen Kopfball nach einer Stunde aus wenigen Metern knapp daneben - zeigte sich Mattersburg aber nie bereit, diese Nachlässigkeit zu bestrafen.

So war die Effizienz nach dem Spiel zwar ein Kritikpunkt, aber nichts, womit sich Rapid den so wichtigen Erfolg madig machen wollte: "Für uns war wichtiger, dass wir einen Gegner wie Mattersburg nicht mehr zurück ins Spiel gelassen haben. Das stimmt mich sehr positiv, darum können wir über das andere hinwegschauen, auch wenn wir es uns leichter hätten machen können", so Schwab.

Kühbauer wollte früher schonen

So ganz "wurscht" war die ineffiziente Vorstellung seiner Offensiven für Kühbauer nicht: "Jedes Tor ist für jeden Spieler wichtig. Aber ich will da keine Kritik anbringen. Wir haben im Frühjahr über 30 Tore geschossen, im Herbst war das noch oft unser Problem. Dass wir im letzten Drittel noch genauer werden müssen, wissen wir."

Letzten Endes ließe sich auf Chancen, die man hat, immer mehr aufbauen: "Lieber zu Möglichkeiten kommen, als irgendwann eine einzige nutzen und die restliche Zeit nur hin- und herspielen. Das ist nicht meins."

Auch, wenn nur ein 2:0 im Rücken war, konnte sich der Rapid-Trainer leisten, drei Stützen - Philipp Schobesberger, Thomas Murg und Stefan Schwab - einige Minuten früher vom Platz zu nehmen.

"Aber ich hätte lieber gehabt, wenn wir das noch früher hätten machen können", gab Kühbauer zu.

Kein Jammern über Intervall

Denn so hoch der Stolperstein Mattersburg theoretisch auch hätte sein können: Mit Schlusspfiff war das Spiel ad acta gelegt, jede Minute der Regeneration wollte genutzt sein. Nur 44 Stunden nach Spielende steht Sturm auf der Gegenseite des Rasens im Allianz Stadion.

"Wir haben alle Maßnahmen gesetzt, die Jungs sind alle im Eisbecken und bekommen gute Nahrung, also ist alles getan, damit wir am Donnerstag wieder eine so gute Leistung auf den Platz bringen", versprach der Trainer.

"Jammern können wir nicht, wir müssen es annehmen", ließ er gleich gar keine Anstalten zu.

Und für Schwab war auch klar: "Wir können mit der Partie zufrieden sein, aber es hilft uns alles nix, wenn wir am Donnerstag und Sonntag nicht alles rausholen."

Dementsprechend gilt in Hütteldorf: So schnell, wie das Spiel entschieden war, muss es abgehakt sein.

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