Nicht der LASK freut sich über die Wiederkehr ins europäische Geschäft - sondern Rapid. Und dabei deutete nach dem Playoff-Hinspiel wenig darauf hin.
Doch in Hütteldorf lief zu viel schief: Vor allem das eröffnende 0:1 aus einem Geschenk und der zweite Gegentreffer aus einem Elfmeter. Danach entwickelte das Rückspiel seine eigene Dynamik, in der beide Kontrahenten den "Lucky Punch" suchten.
Während die Linzer an der Stange samt anschließendem Linienroller scheiterten, machte eine gelungene Aktion zwischen Burgstaller und Kara auf der Gegenseite in der Nachspielzeit den Unterschied.
Vorbei - das Playoff endete zugunsten der Wiener. Vor allem nach dem unterschiedlichen Auftreten am Donnerstag schien das 72 Stunden lang kaum mehr möglich.
Dementsprechend waren die Erklärungsansätze bei den Athletikern schwer zu finden. "Wir haben gewusst, dass uns ein lautes Stadion erwartet und eine Rapid-Mannschaft, die richtig hart sein wird, und wollten da einfach gut dagegenhalten", sagte Tobias Lawal, der als einziger Spieler bei "Sky" seinen Mann stand.
"Es soll nicht passieren, wenn wir so eine gute Ausgangsposition herausspielen und richtig gut auftreten, dass wir da so verlieren", unterstrich der Schlussmann, an dem es nicht lag - fast zog er den Elfmeter von Matthias Seidl aus der unteren Ecke, die der Rapid-Kapitän wie schon beim Strafstoß im Hinspiel erneut wählte.
Keine Lösungen über das Zentrum
Auch für Maximilian Ritscher eine Niederlage, der die Mannschaft im Hinspiel noch so perfekt einstellte. Der Plan im Rückspiel unterschied sich eigentlich nicht eklatant, aber "wir waren nicht so mutig, nicht so entschlossen, nicht so giftig wie am Donnerstag zuhause in Linz", musste der Trainer feststellen.
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"Wir haben uns nicht zugetraut, die Lösungen über das Zentrum zu finden. Das war der klare Plan, dass wir es ähnlich wie in Linz gestalten. Dass wir das Spiel der Rapidler in die Breite ziehen, da man wusste, dass sie dann Probleme haben."
Es gelang den Wienern aber besser, gegen dieses Rezept dagegenzuhalten. Der Spielverlauf mit den Toren tat dann sein übriges. "Am Ende haben beide Mannschaften natürlich nur noch probiert, den Lucky Punch zu erzielen. Rapid ist er gelungen, uns nicht", schloss Ritscher seine Analyse knapp ab.
Wie groß wird der Umbruch?
Mit dem Problem, welches Markus Katzer erspart blieb, muss sich Dino Buric nun im Sommer herumschlagen: Eine Kaderplanung ohne dem Lock-Argument Europacup.
"Eine absolut bittere Pille heute", schluckte der LASK-Sportchef: "Im Endeffekt muss man sagen, dass es Rapid heute einen Ticken mehr wollte. Sie haben einen gewissen Kampfgeist an den Tag gelegt und wurden dafür auch belohnt."
Im Sommer werde sich beim LASK "sicherlich einiges tun. Wie groß der Umbruch dann tatsächlich wird, werden wir in den nächsten Wochen noch sehen. Aber selbstverständlich wollen wir uns auf der einen oder anderen Position noch breiter aufstellen."
Damit der Kampf um einen Europacup-Platz nächstes Jahr anders ausgeht.